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Meerestosen (German Edition)

Meerestosen (German Edition)

Titel: Meerestosen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Schröder
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ich mir Tyler ins Gedächtnis rief, so war er – zumindest auf den ersten Blick – nichts weiter als ein attrak tiver junger Menschenmann.
    Es liegt in der Natur der Sache, sagte Gordy. Oder besser ausgedrückt: in ihrem eigenen Interesse.
    Klar. Hainixe wollten mit den Menschen zusammenleben und daher um jeden Preis unerkannt bleiben. Sie strebten ja nicht einmal Freundschaften mit Menschen oder gar Liebesbeziehungen an. In dieser Hinsicht war Tyler allerdings ein wenig aus der Art geschlagen.
    Die beiden Männer haben unsere Verwandlung nicht beobachten können, sagte ich. Es ist immer noch möglich, dass der Taucher mich für eine Sinnestäuschung gehalten hat.
    Hoffen wir’s, murmelte Gordian.
    Sie werden die Begegnung mit euch vergessen, vernahm ich Cullums Gedanken. Entscheidend ist, dass wir so schnell wie möglich von hier verschwinden.
    Nacheinander schossen er, Ramon und Poy hinter einer Klip penwand hervor. Oceane folgte ihnen und wandte sich sogleich mir zu.
    Entschuldige bitte, dass wir einige eurer Gespräche belauscht haben, sagte sie. Wenn es nicht von so außerordentlicher Bedeutung für uns wäre, hätten wir niemals …
    Schon gut, unterbrach Gordy sie. Es ist nur von Vorteil, dass ihr Bescheid wisst. Das erspart uns lange Erklärungen, die uns unnötig Zeit gekostet hätten.
    Er war ein Stück von mir abgerückt und der Ausdruck in sei nem Gesicht hatte sich vollkommen verändert. Es überraschte mich, wie schnell er umschalten konnte. Unsere Liebesnacht und die zärtlichen Beteuerungen, die er mir noch eben zugeflüstert hatte, schienen vergessen. Seine Haltung, seine Mimik, sein gan zer Habitus waren nun kühl und distanziert, und es kostete mich große Anstrengung, mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr mich das verletzte.
    Wie wahr! Wie wahr!, tönte Kirby, die nun eilig an Gordians Sei te huschte und ihm wie beiläufig mit ihrer Flosse über die Flanke strich – was er zu meiner Erleichterung jedoch nicht einmal mit einem Lidzucken zur Kenntnis nahm.
    Dann wird es dich sicher interessieren, welchen Plan wir gefasst haben , ging auch Cullum über ihre Bemerkung hinweg. Kirby und Ramon werden dich auf deiner Suche nach Kyan begleiten. Poy hat sich freundlicherweise bereit erklärt, euch mit seiner Allianz in angemessenem Abstand zu folgen.
    Nein, sagte Gordy. Kirby und ich machen uns allein auf den Weg. Kyan hat sich als weitaus cleverer erwiesen, als wir ihn eingeschätzt hatten. Wir wissen nicht einmal, ob er über besondere Talente verfügt, und wenn ja, über welche. Ich möchte auf keinen Fall riskieren, dass auch nur das kleinste Detail über unser Vorhaben in seinen Empfangsbereich dringt. Und deshalb gilt: Je weniger eingeweiht sind, desto größer die Chance, ihn baldmöglichst unschädlich zu machen.
    Ramon reckte provozierend sein Kinn vor. Hast du eigentlich nie in Betracht gezogen, dass man Kyan auch gefangen nehmen und ein Tribunal über sein Schicksal entscheiden lassen könnte?
    Irritiert flog mein Blick zu ihm hinüber. Sein plötzlicher Sin neswandel erschreckte mich.
    Ja, das habe ich in der Tat, erwiderte Gordian und für eine Se kunde legte sich ein entspannter Zug um seine Augen. Allerdings bin ich sehr schnell zu der Auffassung gelangt, dass er viel zu unberechenbar ist … und gefährlich.
    Für wen?, fragte Ramon sarkastisch. Für dich?
    Für uns alle, gab Gordy zurück.
    Bist du denn überhaupt einer von uns, Plonx?
    Verflucht noch mal, Ramon, hast du denn gar nichts verstanden?, ging Kirby dazwischen. Gordy und Elodie sind Auserwählte des Meeres. Sie vertritt die Interessen der Hainixe und er die unseren.
    Das ist nicht ganz richtig, wandte Gordian ein und schenkte Kirby ein nachsichtiges Lächeln. Elodie und ich versuchen, einen Krieg zwischen Mensch und Nix zu verhindern. Wir wollen eine friedliche Lösung und möglichst wenig Blutvergießen. Das jedoch werden wir nur schaffen, wenn wir Kyan und Zak daran hindern, ganze Allianzen an Land zu ziehen und weitere Menschenmädchen zu ermorden.
    Auch das sehe ich nicht ein, entgegnete Ramon unwirsch. Und ich kann dir versichern, dass ich nicht der Einzige bin, der so denkt. Warum sollen wir die Chance, die das Meer uns durch dich gegeben hat, nicht nutzen und das Land auch für uns erobern? Die Menschen haben es nicht anders verdient …
    Wenn du sie tötest, bist du nicht besser als sie, fiel Cullum ihm ins Wort.
    Wer sagt denn, dass ich sie töten will?, blaffte Ramon. Ich finde nur, dass ich ebenso das Recht habe,

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