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Meerjungfrau

Meerjungfrau

Titel: Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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gönnen. Natürlich musste ausgerechnet dann etwas passieren, wenn er sich zum ersten Mal seit ewigen Zeiten gestattete, nicht an die Arbeit zu denken.
    Â»Ich habe keine Ahnung. Aber heute Morgen ging es um diese Sache.« Gösta zeigte auf den Sprungturm, und Patrik zuckte zusammen. Ein absolut dramatischer Anblick, der Mann, der mit einer Schlinge um den Hals im Wind baumelte.
    Â»Verdammt.« Kaum hatte er das ausgesprochen, merkte er, dass er es wirklich ernst meinte. Er dachte an Sanna und die Kinder. An Erica. »Wer hat ihn entdeckt?« Patrik versuchte, wieder in seine Rolle als Polizist zurückzufinden, sich hinter der Arbeit zu verstecken, die erledigt werden musste, und den Gedanken an die Konsequenzen in den hintersten Winkel seines Bewusstseins zu verbannen. In diesem Moment durfte Christian niemand sein, der Frau und Kinder, Freunde und ein Leben hatte. In diesem Moment war er nur ein Mensch, der ganz offensichtlich keines natürlichen Todes gestorben war. Ein Rätsel, das gelöst werden musste. Patrik konnte lediglich feststellen, dass etwas passiert war, und er hatte die Aufgabe, herauszufinden, was.
    Â»Der Alte da drüben. Sven-Olov Rönn. Er wohnt in dem weißen Haus.« Gösta zeigte auf eins der Häuser am Hang oberhalb der Bootsschuppen. »Er pflegt sich offenbar morgens mit seinem Fernglas umzusehen. Und da hat er bemerkt, dass etwas am Sprungturm hing. Zuerst dachte er, junge Leute hätten sich einen Streich erlaubt, aber dann ist er hierhergewackelt und sah, dass die Sache ernst war.«
    Â»Geht es ihm gut?«
    Â»Er ist natürlich etwas durcheinander, aber er macht einen recht robusten Eindruck.«
    Â»Lass ihn nicht laufen, bevor ich mich mit ihm unterhalten habe.« Patrik ging zu Torbjörn, der das Gebiet um den Sprungturm gerade absperren ließ.
    Â»Ihr haltet uns wirklich in Atem«, brummte Torbjörn.
    Â»Ein bisschen Ruhe wäre uns auch lieber, das kannst du mir glauben.« Patrik stellte sich innerlich auf einen weiteren Blick hinauf zu Christian ein. Die Augen waren geöffnet, und der Kopf war nach vorne gefallen, als das Genick brach. Er schien ins Wasser zu starren.
    Patrik schauderte es.
    Â»Wie lange muss er da noch hängen?«
    Â»Nicht mehr lange. Wir machen nur noch ein paar Fotos, und dann schneiden wir ihn ab.«
    Â»Leichentransport?«
    Â»Unterwegs«, erwiderte Torbjörn wortkarg. Man sah ihm an, dass er endlich loslegen wollte.
    Â»Tut, was ihr tun müsst.« Patrik ließ ihn allein, und Torbjörn gab seinem Team sofort Instruktionen.
    Patrik ging zu Gösta und dem älteren Mann, der zu frieren schien.
    Â»Patrik Hedström, Polizei Tanum.« Er reichte ihm die Hand.
    Â»Sven-Olov Rönn«, erwiderte der Mann und nahm Haltung an.
    Â»Wie geht es Ihnen?« Patrik suchte im Gesicht des Mannes nach Zeichen eines Schocks, doch Sven-Olov Rönn war zwar etwas blass um die Nase, wirkte aber recht gefasst.
    Â»Witzig war das nicht«, brummte er, »aber zu Hause genehmige ich mir einen Schluck, und dann ist alles wieder im Lot.«
    Â»Sie möchten nicht mit einem Arzt sprechen?«, fragte Patrik. Der Mann machte ein entsetztes Gesicht. Offensichtlich gehörte er zu der Sorte von alten Leuten, die sich lieber einen Arm amputieren lassen, als zum Doktor zu gehen.
    Â»Nein, nein«, sagte er, »das ist nicht nötig.«
    Â»Gut«, erwiderte Patrik. »Ich weiß, dass Sie bereits mit meinem Kollegen hier gesprochen haben«, er deutete mit dem Kopf auf Gösta, »aber Sie haben die Möglichkeit, auch mir zu berichten, wie Sie … den Mann auf dem Sprungturm entdeckt haben.«
    Â»Wissen Sie, ich bin ja immer mit den Hühnern auf den Beinen«, begann Sven-Olov Rönn und erzählte Patrik dann die gleiche Geschichte, die der schon von Gösta gehört hatte, schmückte sie allerdings noch ein wenig aus. Nachdem Patrik einige Fragen gestellt hatte, schickte er den alten Rönn nach Hause, damit er sich aufwärmen konnte.
    Â»Tja, Gösta. Was hat das zu bedeuten?«, murmelte er nachdenklich.
    Â»Zuerst müssen wir herausfinden, ob er es selbst getan hat oder ob es derselbe …« Er vollendete den Satz nicht, aber Patrik wusste, was er meinte.
    Â»Deutet irgendetwas auf eine Auseinandersetzung, Widerstand oder Ähnliches hin?«, rief Patrik den Technikern zu. Torbjörn blieb auf halbem Weg zum obersten Sprungbrett

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