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Meerjungfrau

Meerjungfrau

Titel: Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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und Magnus Kjellners Schicksal.«
    Â»Was für ein Zusammenhang?« Kenneth beugte sich vor.
    Â»Darauf kann ich nicht näher eingehen«, erwiderte sie ausweichend. »Aber es wäre hilfreich, wenn Sie mir ein wenig von Magnus erzählen würden. Hatte er Feinde? Wollte ihm möglicherweise jemand schaden?«
    Â»Das kann ich mir nicht vorstellen.« Kenneth lehnte sich wieder zurück. Seine Körperhaltung brachte eindeutig zum Ausdruck, dass er nicht darüber reden wollte.
    Â»Wie lange kannten Sie sich schon?« Erica lenkte das Gespräch in ruhigeres Fahrwasser. Manchmal kam man auf Umwegen am besten ans Ziel.
    Es funktionierte. Kenneth schien sich zu entspannen. »Im Prinzip unser Leben lang. Wir sind gleichaltrig und gingen in der Grundschule und auch auf dem Gymnasium in dieselbe Klasse. Wir drei waren immer zusammen.«
    Â»Drei? Also Sie, Magnus und Erik Lind?«
    Â»Genau. Hätten wir uns als Erwachsene kennengelernt, wären wir wahrscheinlich keine Freunde geworden, aber Fjällbacka ist so klein. Das Leben hat uns eben zusammengebracht, und dabei ist es geblieben. Als Erik in Göteborg lebte, haben wir ihn natürlich nicht oft zu Gesicht bekommen, aber seit er wieder hier wohnt, haben sich die Familien regelmäßig getroffen. Dahinter steckt die Macht der Gewohnheit, nehme ich an.«
    Â»Würden Sie sagen, dass Sie einander nahestehen?«
    Kenneth dachte nach. Er blickte aus dem Fenster und über das Eis. »Nein, so würde ich es nicht ausdrücken. Erik und ich haben ja in der Firma viel Kontakt, aber eng befreundet sind wir nicht. Ich glaube nicht, dass Erik überhaupt jemandem nahesteht. Magnus und ich waren auch ziemlich verschieden. Ich kann nichts Negatives über Magnus sagen, das würde niemand tun, glaube ich. Wir hatten uns immer ganz gut verstanden, aber besonders vertraut waren wir nicht miteinander. Wahrscheinlich hatten Magnus und der Neuzugang in der Truppe, Christian, die meisten Gemeinsamkeiten.«
    Â»Wie kam der Kontakt zu Christian zustande?«
    Â»Das weiß ich gar nicht. Kurz nachdem Christian hierhergezogen war, hat Magnus ihn und Sanna eingeladen. Seitdem gehört er einfach dazu.«
    Â»Wissen Sie etwas über seine Herkunft?«
    Â»Nein.« Er verstummte einen Moment. »Wo Sie das sagen … Ich habe so gut wie keine Ahnung, was er gemacht hat, bevor er nach Fjällbacka gezogen ist. Über solche Dinge haben wir nie geredet.« Kenneth schien selbst von seiner Antwort überrascht zu sein.
    Â»Wie kommen Sie und Erik mit Christian zurecht?«
    Â»Er ist ein wenig in sich gekehrt und kann recht düster wirken, aber er ist ein feiner Kerl. Wenn er ein paar Gläser Wein getrunken und sich ein bisschen entspannt hat, ist es immer nett mit ihm.«
    Â»Hatten Sie das Gefühl, dass er in irgendeiner Weise unter Druck stand oder sich Sorgen machte?«
    Â»Christian, meinen Sie?« Wieder ein kurzes Aufblitzen in seinen Augen, das ebenso schnell wieder verschwand.
    Â»Er bekommt diese Drohungen bereits seit ungefähr anderthalb Jahren.«
    Â»So lange schon? Das wusste ich gar nicht.«
    Â»Sie haben nichts davon bemerkt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wie gesagt, man könnte vielleicht sagen, dass Christian ein wenig … kompliziert ist. Es ist schwer zu durchschauen, was in seinem Kopf vor sich geht. Ich habe zum Beispiel erst kurz vor der Veröffentlichung erfahren, dass er ein Buch geschrieben hat.«
    Â»Haben Sie es gelesen? Es ist ziemlich unheimlich«, sagte Erica.
    Kenneth schüttelte den Kopf. »Fürs Lesen habe ich nicht viel übrig. Aber mir ist nicht entgangen, dass er gute Rezensionen bekommen hat.«
    Â»Großartige«, bestätigte Erica. »Aber von den Briefen hat er Ihnen nichts erzählt?«
    Â»Die hat er nie erwähnt. Wie gesagt, wir haben eigentlich nie unter vier Augen miteinander gesprochen, sondern uns immer nur bei Abendeinladungen mit mehreren Ehepaaren, bei Silvesterfeten, Mittsommerfesten und Ähnlichem gesehen. Magnus war wahrscheinlich der Einzige, mit dem er möglicherweise darüber gesprochen hätte.«
    Â»Und Magnus brachte das Thema auch nie zur Sprache?«
    Â»Nein.« Kenneth erhob sich. »Entschuldigen Sie, aber ich muss jetzt weiterarbeiten. Brauchen Sie wirklich kein neues Haus?« Lächelnd deutete er auf die Werbeplakate an den Wänden.
    Â»Danke, wir fühlen uns in unserem

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