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Meg Finn und die Liste der vier Wünsche

Meg Finn und die Liste der vier Wünsche

Titel: Meg Finn und die Liste der vier Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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komisch?«
    »Dieser Hundetyp brütet einfach nur vor sich hin. Und der Kleine, der ist irgendwie nicht richtig. Wie dem sein Kopf immer rumwirbelt, und dann wird er dauernd unscharf. Sieht aus, wie wenn er aus ’nem Fernseher gefallen war.«
    Kaum hatte Beelzebub sich auf diesen hanebüchenen Unsinn einen Reim gemacht, stürmte er an dem Seelenklauber vorbei zu dem kleinen Fenster in der Tür von Zelle 9.
    Belch hockte sabbernd auf der Bank, während Elph sich wie eine Schallplatte mit Sprung über seinem Kopf drehte. »Hundert Prozent reines Gut«, summte er dabei. »Hundert Prozent reines Gut.«
    Beelzebub leckte sich die Fangzähne. Sein Plan war fehlgeschlagen. Wenn Petrus Wind davon bekam, gab es Ärger. Er griff nach seinem Handy und drückte auf die Wahltaste. Beim dritten Klingeln nahm der heilige Petrus ab.
    »He, Amigo. Qué pasa ?«
    »Was gibt’s, Bub? Ich habe zu tun.«
    Wütend suchte Beelzebub nach jemandem, den er verdampfen konnte, aber der Seelenklauber hatte sich klugerweise außer Reichweite gebracht. »Kann ein Freund nicht einfach anrufen, um hallo zu sagen?«
    »Ja, ein Freund schon. Aber der einzige Freund, den du kennst, ist dein eigenes erbärmliches Ego.«
    Beelzebubs Gesicht verzerrte sich vor Zorn, aber seine Stimme blieb jovial. »He, Pietro, das finde ich unfair. Nach allem, was ich für dich getan habe.«
    »Musst du eigentlich immer diese dummen Sprüche klopfen, Bub? Das hat so was von … Hollywood. Die reine Unsicherheit, wenn du mich fragst.«
    Na warte, Torwächter, dachte Beelzebub, eines Tages … »Du, sag mal, Pete, wegen dieses irischen Mädchens.«
    »Was ist mit ihr?«
    »Ist sie zufällig schon bei euch aufgetaucht?«
    »Wieso? Ist dein Seelenfänger mit leeren Händen zurückgekommen?«
    »Was für ein Seelenfänger? Also, jetzt bist du wirklich ungerecht, Petrus. Ich bin zutiefst verletzt.«
    »Hrrmmpf«, knurrte Petrus skeptisch.
    »Hast du sie nun gesehen oder nicht?«
    Langes Schweigen am anderen Ende. Petrus rang mit seinem Pflichtgefühl. Heilige durften nicht lügen, nicht einmal Dämonen gegenüber. »Nein«, seufzte er schließlich. »Bisher keine Spur von ihr.«
    Beelzebub grinste. »Na, ich bin sicher, sie wird ihr Schicksal früher oder später auch ohne unsere Hilfe besiegeln.«
    »Wahrscheinlich«, grummelte Petrus und beendete das Gespräch.
    Hocherfreut hüpfte der Dämon auf und ab. Das Spiel war noch nicht entschieden. Schnurstracks marschierte er zu der Gegensprechanlage an der Wand.
    »Hallo, Zentrale?«, rief er in den Lautsprecher.
    »Hier Zentrale, was kann ich für Sie tun?«, antwortete die Stimme einer oscargekrönten Schauspielerin. Oscargewinner gab es hier unten wie Sand am Meer. Die verkauften ihre Seele fast genauso leichtherzig wie Computerprogrammierer.
    »Hier ist Nummer Zwei.« Wie er diesen Codenamen hasste. Warum bestand der Meister bloß darauf? Man konnte fast meinen, er hätte es darauf angelegt, dass sich alle über seinen Adjutanten lustig machten.
    »Ich höre, Nummer Zwei.«
    Beelzebub bildete sich ein, im Hintergrund leises Gekicher zu hören. »Schicken Sie Myishi rüber zu den Durchgangszellen.«
    »Sehr wohl, Sir. Sofort, Sir.«
    »Oh, und sagen Sie ihm, er soll seinen Werkzeugkasten mitbringen.«
    Die Sicherheitsvorkehrungen waren beträchtlich verschärft worden. Ein Maschendrahtzaun umschloss das gesamte Stadion mit Ausnahme des Wächterhäuschens und der zwanzig Eingangstore. Überwachungskameras surrten leise auf ihren hohen Betonpfeilern.
    »Na bitte, da haben wir’s«, sagte Meg mit dem rechthaberischen Ton, den Kinder so treffsicher einsetzen.
    Lowrie beschloss, dass dies der richtige Moment war, die Zigarre anzuzünden. »Gut, du hast also ausnahmsweise mal Recht gehabt. Was willst du deswegen unternehmen?«
    »Dasselbe wie bei Dessie. Bisschen Gehirnmanipulation, und in null Komma nichts sind wir an den Wächtern vorbei.«
    Lowrie zog ausgiebig an seiner Zigarre. Die Glut an der Spitze ließ sein Gesicht blutrot aufleuchten. »Nein. Das ist nicht gut.«
    Meg runzelte die Stirn, dass ihre geisterhaften Sommersprossen tanzten. »Nicht gut? Wieso nicht? Ist Ihnen zu einfach, was? Wollen Sie dem Nachtwächter vielleicht auch ’nen Kuss geben?«
    »Ich muss richtig einbrechen«, erklärte Lowrie. »Es muss ein Risiko dabei sein. Das ist doch der Sinn und Zweck des Ganzen.«
    »Ich weiß nicht, was so ein Einbruch mit meiner Aura anstellen wird. Schließlich habe ich mich mit so was überhaupt erst in diesen

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