Meggie (German Edition)
Gesichtsausdruck wurde starr vor Schmerz.
„ Aber nur, damit ich dich wenigstens noch sehen kann. Hätte ich etwas anderes gesagt, hätte er mich ohne Begleitung nirgends mehr hin gelassen“, erklärte Meggie ihm.
„ Und war jetzt?“
„ Ich habe Angst“, sagte Meggie.
„ Wovor?“ fragte John.
„ Ich weiß es nicht genau. Ich liebe dich und ich will dich nicht aufgeben. Aber ich habe Angst, dass sie uns trennen werden.“
„ Warum denn?“
„ Ich habe so ein komisches Gefühl.“
„ Du hast immer ein komisches Gefühl“, tröstete John sie. „Und am Ende hat sich dieses komische Gefühl nie bestätigt. Du bist der geborene Pessimist.“
John brachte es fertig, dass sie wieder lächelte.
„ich werde mit deinen Eltern sprechen. Ich hätte es schon längst tun sollen und mich nicht immer von dir abhalten lassen sollen. Sie werden ihre Meinung ändern, wenn sie mich kennen lernen.“
„ Das werden sie nicht“, ging Meggie dazwischen.
„ Du kennst sie nicht, sonst würdest du mich verstehen.“
„ Ich verstehe dich nicht, Meggie. Schließlich sind sie keine Unmenschen. Sie werden es tolerieren. Ich kenne das. Ich habe selbst einmal bei einer Freundin von David so reagiert. Ich wollte sie auch nicht kennen lernen, weil ich Vorurteile gegen sie hatte, bis ich sie schließlich doch kennen lernte und sie gar nicht so schlimm war, wie ich zuerst gedacht hatte.“
Meggie wusste, was John ihr damit sagen wollte. Aber ihre Eltern würden nicht so reagieren, wie John annahm. Entweder sie mussten heimlich heiraten oder diese Geheimnistuerei weiterführen.
„Was hältst du davon, wenn wir heute noch heiraten“, sagte John und zog sie enger an sich.
„ Heute?“ fragte Meggie ungläubig nach. „Es ist fast Abend.“
„ Wir könnten noch vor Mitternacht getraut werden. Ich kenne einen Freund, der als Richter arbeitet. Der könnte uns sicher trauen.“
John wollte weiter reden, aber Meggie unterbrach ihn.
„Das geht nicht.“
„ Warum nicht?“
„ ich müsste heute eigentlich schon längst zu Hause sein. Es wird ein Empfang gegeben. Sie sind sicher schon sauer, dass ich zu spät komme. Und zweitens, ich habe kein Kleid und bin nicht zurecht gemacht. Ich habe keine Papiere. Wir haben keine Ringe.“
„ Die können wir unterwegs kaufen.“
Meggie wollte noch einige Dinge aufzählen, was sie vorher noch alles erledigen wollte. Aber John unterbrach sie: „Sind dir diese Dinge denn wirklich so wichtig? Ein schönes Kleid, eine schöne Frisur oder ein schöner Ring. Du bist auch ohne diese Dinge schön und wertvoll und ich möchte, dass du meine Frau wirst. Vielleicht werden wir nicht die vielen Jahre zusammen haben, die andere haben. Aber die Zeit, die wir zusammen haben, wird schön werden, das verspreche ich dir.“
Meggie sah in seine Augen, die voller Wärme und Liebe glänzten.
Er hatte ja Recht, dachte sie. Was brauchte sie ein schönes Kleid, schöne Ringe und eine schöne Umgebung zum Heiraten. Es war viel wichtiger, dass sie zusammenblieben. Meggie presste ihr Gesicht an seine Brust und hörte die Herzschläge, die in ihr Ohr drangen.
„Okay, lass uns heiraten“, sagte sie.
John wäre am liebsten gleich losgefahren. Er konnte es kaum erwarten, dass sie seine Frau wurde.
„Wird es dir Gefallen, Mrs. Moore zu heißen?“ fragte er.
Meggie zuckte die Schultern. „ich habe eigentlich schon bessere Namen gehört.“
„Zum Beispiel?“ fragte John lächelnd.
„ Es fällt mir im Moment keiner ein, aber ich bin schon froh, nicht Kugelhäuser heißen zu müssen.“
„ Heißt jemand so?“
„ Ja, ein Freund meines Vaters heißt so.“
„ Das ist schlimm“, stellte John fest.
John hatte alles Notwendige zusammengepackt und Meggie war endlich wieder guter Laune, als ihr einfiel, dass sie die Papiere noch brauchte. Ohne Papiere würde nicht einmal Johns Freund sie trauen. Und von zu Hause holen? Wenn sie erst einmal zu Hause war, würden ihre Eltern sie festhalten.
„Ich habe hier noch einiges zu erledigen“, beruhigte John sie.
„ Du kannst in Ruhe nach Hause fahren und deine Papiere holen. Und sollte es Schwierigkeiten geben, dann rufe mich an. Ich werde mit deinen Eltern sprechen. Sei unbesorgt.“
Er gab Meggie einen flüchtigen Kuss, dann verließ Meggie Johns Wohnung und fuhr mit seinem Wagen nach Hause. Vor ihrem Haus parkten unzählige Autos und nach draußen drangen Stimmen und Gelächter. Meggie wollte nicht zur Vordertür hineingehen, wo sie jeder
Weitere Kostenlose Bücher