Meggie (German Edition)
wichtig gewesen, dass sie John heiratete, hätte er mit Sicherheit keine Einwände gehabt. Es war so wie auf allen Wahlveranstaltungen, bei denen sie dabei gewesen war. War es wichtig, in einer politischen Angelegenheit eine Zusage zu machen, um Stimmen zu bekommen, dann wurde diese Zusage gemacht. Gleichgültig, ob man sie später einhalten konnte oder nicht. Meggie hasste dieses Spiel und sie wollte nicht länger in diesem Spiel mitspielen und erst recht wollte sie nicht die Beziehung zu John für dieses Spiel opfern.
XVIII
John rief sie am nächsten Vormittag in der Schule an. Meggie wurde aus der Unterrichtsstunde herausgeholt und es wurde ihr mitgeteilt, ihr Onkel wäre am Telefon und wolle sie sprechen.
Als Meggie am Telefon im Sekretariat Johns Stimme hörte, lief ihr ein beruhigender Schauer über den Körper.
Johns Stimme klang freudig und aufgeregt. Die Geschäfte hatten sich positiv entwickelt und er hatte den Abschluss besser hinter sich gebracht, als er angenommen hatte. Er rief aus einer Telefonzelle vom Flughafen aus an und wollte Meggie mitteilen, dass er am frühen Nachmittag in New York sein würde.
Einige Sekretärinnen lungerten im Büro herum. Meggie konnte nicht so sprechen, wie sie es gern getan hätte. Ihre etwas traurige Stimme konnte sie nicht unterdrücken und so fragte John am anderen Ende der Leitung: „Ist alles in Ordnung bei dir?“
„ Wir können ja heute Nachmittag darüber reden. Ich freue mich darauf“, erwiderte Meggie und legte den Hörer auf.
Von der Schule fuhr sie direkt zum Flughafen. Aber Johns Maschine aus Los Angelos hatte drei Stunden Verspätung. Meggie wartete und wartete. Eigentlich hatte sie ja versprochen pünktlich zu Hause zu sein. Irgendein kleiner Empfang war angesagt und sie sollte dabei sein. Es ging auf 18.00 Uhr und Meggie bekam langsam ein schlechtes Gewissen. Doch sie wollte jetzt auf John warten. Sie musste ihn sehen und sprechen, gleichgültig ob es zu Hause wieder einmal ein Theater geben würde. Seit dem ganzen Ärger, den sie sowieso schon hatte, würde eine neue Auseinandersetzung nicht weiter ins Gewicht fallen. Dann endlich, nach einer weiteren halben Stunde, landete Johns Maschine und Meggie ging zum Ausgang 5 hinüber, wo alle ankommenden Passagiere aus Los Angelos durchkamen. John kam als Letzter und als Meggie ihn sah, freute sie sich unsagbar und lief ihm entgegen. Er breitete seine Arme aus und umschlang sie so fest, als wären sie Jahre voneinander getrennt gewesen,
Meggie wollte ihn gar nicht wieder loslassen.
„ He Kleines“, sagte er. „Das nenne ich wirklich eine Begrüßung. Ich hatte schon Angst gehabt, du hättest mich vergessen oder dich in einen anderen verliebt. Nach deiner Stimme am Telefon zu urteilen, hatte ich schon ein Bedenken.“
Sie küsste ihn auf seine warmen Lippen.
„Ich werde mich nie in einen anderen verlieben“, sagte Meggie. „ Das klingt irgendwie gut“, antwortete er.
Er schob sie durch die Menge, dann verließen sie den Flughafen und stiegen in eines der wartenden Taxis, welches sie bis zu Johns Wohnung fuhr. Während der Fahrt hatte Meggie keine Gelegenheit, John von ihren Schwierigkeiten zu erzählen. Zudem berichtete John ihr pausenlos von seinen Geschäften und von seinem kleinen Abstecher nach Pittsburgh um David und Paul die Neuigkeit mit der Heirat zu erzählen. Meggie hatte John lange nicht mehr so glücklich und ausgelassen erlebt. Und auch in der Wohnung sprach er pausenlos von anderen Dingen und sah nicht, dass sie zu allen schwieg und bedrückt wirkte.
Meggie war in ihren Gedanken bei ihren Eltern und wie sie es fertig bringen könnte, dass sie mit John zusammenblieb.
„ Ich habe David und Paul zu unserer Hochzeit eingeladen“, rief John ihr aus dem Schlafzimmer zu, wo er seine Koffer auspackte. Meggie schwieg auch jetzt. Sie stand im Wohnzimmer, hört ihm zwar zu, konnte ihm aber nicht antworten.
„ Was ist mit dir? Du bist so schweigsam“, bemerkte John und kam zu ihr ins Wohnzimmer. Er nahm sie in die Arme und sie fühlte sich wohl und geborgen.
„ Ich habe gestern mit meinem Vater gesprochen. Er will, dass ich dich aufgebe. Wenn ich es nicht freiwillig tue, dann will er dafür sorgen, dass wir uns nicht mehr sehen können.“
Johns Gesichtsausdruck wurde ernst. „Was hast du gesagt?“
„Ich habe gesagt, dass ich es tun werde.“ Johns
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