Meggie (German Edition)
David Moore.“
„ Einen schweren Herzinfarkt“, wiederholte Meggie. „Ist es sehr schlimm?“
„ Wir können noch nichts sagen, aber ich kann ihnen versichern, dass wir alles tun werden.“
Meggie konnte noch nicht einmal einen Dank hervorbringen. Tränen schossen in ihre Augen. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Ihre Mutter stand vor ihr und sah sie verständnislos an. „Was ist passiert?“ fragte sie.
Meggie brachte nicht mehr hervor als: „ John ist ……“ Sie schluckte, wischte sich die Tränen fort.“
„ Ich muss zu ihm“, sagte sie.
„ Du musst nirgendwohin“, erwiderte ihre Mutter. „Du wirst hier bleiben.“
Sie versuchte Meggie festzuhalten, aber es gelang ihr nicht. Meggie riss sich los und rannte zur Tür hinaus.
„Meggie, bleib hier!“ schrie ihre Mutter hinter ihr her. Meggie reagierte nicht. Beim Hinausrennen hätte sie beinahe July umgerannt, die vor der Tür stand und zu Meggie wollte.
„ Was ist denn los?“ fragte sie.
„ Hast du einen Wagen hier?“ stieß Meggie hervor. „Ja, er steht da hinten, aber wieso?“
Meggie ließ sie nicht weiter sprechen.
„Bitte, fahr mich ins St. Georgs Hospital, schnell“, bat Meggie. „Ja, aber was ist denn los. Bist du krank?“
„ Es ist etwas mit John.“
July stellte keine weiteren Fragen. Sie rannten zum Auto. Meggie hörte nicht auf ihre Mutter, die hinter ihr hervorrief und sie zum Bleiben zwingen wollte. Meggie sah nicht einmal zurück, als sie fortfuhren und ihre Mutter am Straßenrand stehen blieb und ihnen etwas zurief. Meggie wollte es gar nicht hören.
XIX
Das St.George Hospital glich einem Labyrinth, in dem man sich nur schwer zurechtfand.
„ John Moore“, wiederholte Meggie zum x-ten Male. „Er müsste hier eingeliefert worden sein.“
„ Nein, einen John Moore haben wir nicht“, sagte das Ungeheuer von Schwester in dem kleinen Kasten von Büro unten in der Eingangshalle und quälte ihren Computer.
„ Sie müssen ihn haben. Bitte, sehen sie noch einmal nach“, flehte Meggie. July stand wie ein Stein neben ihr während der ganzen Prozedur und sagte kein Wort. Sie wollte Meggies Nerven nicht noch mehr strapazieren, indem sie unnötige Fragen stellte.
„ Eine Schwester hat mich angerufen“, sagte Meggie weiter.
„ Wissen sie denn den Namen der Schwester“, wurde sie von dem Ungeheuer gefragt.
„ Du meine Güte, natürlich nicht.“ Sie hatte gar nicht daran gedacht, den Namen zu behalten.
„ Sie sprach von der Intensivstation“, versuchte Meggie dem Ungeheuer auf die Sprünge zu helfen.
„ Welche Intensivstation? Wir haben fünf“, wurde ihr geantwortet.
„ Aber irgendwo muss er doch sein.“
„ Na-ja, ich werde versuchen, ihn zu finden. Das mit der Intensivstation ist wenigstens schon etwas.“
Meggie atmete auf. Das Geduldspiel hatte offenbar Erfolg. Das Ungeheuer gab sich wirklich Mühe und telefonierte von einer Station zur anderen.
Schließlich war es die letzte Station, die die Antwort gab: „Ja, ein Mr. Moore liegt hier!“
„ Kann ich zu ihm?“ drängte Meggie weiter.
Das Ungeheuer von Schwester zeigte auf den Fahrstuhl und sagte: „ Fahren Sie in den zehnten Stock, dort fragen sie weiter nach.“
July wollte unten in der Eingangshalle bleiben. Meggie ging allein. Ihre Hände zitterten und ihr Herz schlug bis zum Hals.
Als sie im zehnten Stock ankam, hielt eine Schwester sie an und sagte: „Sie dürfen hier nicht rein. Es ist keine Besuchszeit. Kommen sie morgen wieder.“
„Ich bin Meggie O’Niell. Man hat mich benachrichtigt. Ein Mr. Moore liegt bei ihnen. Er hatte einen Herzinfarkt. Bitte lassen sie mich hinein.“
„ Wer sind sie denn“, fragte die Schwester noch einmal. „Ich meine, wie stehen sie zu Mr. Moore, sind sie eine Angehörige?“
Hätte Meggie jetzt „Geliebte“ gesagt, hätte man sie sicher nicht zu ihm gelassen. Und angehende Ehefrau hätte man ihr auch nicht abgenommen. Also log sie. „ich bin seine Tochter.“
„Na, dann kommen sie mal mit“, forderte die Schwester sie auf. „Sie können aber nicht lange bleiben. Sein Zustand ist sehr kritisch“. Sie gingen durch den langen weißen Flur, der peinlich sauber wirkte. Alles roch nach Desinfektion und von der Decke strahlte helles Neonlicht hinunter.
„ Wird er durchkommen?“ fragte Meggie, als sie wie ein unbeholfenes Kind hinter der Schwester herlief.
„ Man kann zum jetzigen Zeitpunkt nichts sagen.“
Sie blieb
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