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Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Titel: Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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Möglicherweise sind Sie sogar darauf angewiesen.«
    »Könnten Sie sich vorstellen, dass Ihre Telepathie ein Grund sein könnte?«
    Ihre Wangen färbten sich grünlich. »Ich ... beherrsche keine Telepathie, Sir. Ich habe niemals auch nur eine vulkanische Disziplin studiert ... mit welchen Gaben auch immer ich geboren wurde, ich habe sie niemals genutzt. Vermutlich sind sie atrophisiert. Und es waren achtzehn reinrassige Vulkanier an Bord.«
    Picard dachte einen Moment nach. »Ich könnte mir vorstellen, Ihnen zu erlauben, die
Enterprise
in beratender Funktion zu begleiten. Falls wir Ihre Dienste benötigen sollten, würde ich auf Sie zurückkommen.«
    »Falls? Das ist mir zu wenig!«
    Er warf ihr einen warnenden Blick zu.
    »Sir. Ich meine ... ich
muss
das hier tun. Ich muss alles, was in meiner Macht steht, tun, um dabei zu helfen, herauszufinden, was mit der
Rhea
geschah, um meine Freunde zu retten, wenn ich es kann. Ich kann nicht einfach nur herumsitzen und warten. Ich weiß, dass ich Ihnen auf dieser Mission helfen kann, und ich muss es versuchen.«
    Er musterte sie. »Lobenswerte Worte, Lieutenant. Aber Ihre Akte zeigt nicht einmal annähernd diesen Grad an Hingabe. Ihre Sternenflottenlaufbahn war bislang unfokussiert, dilettantisch; Ihre Vorgesetzten haben eine Tendenz verzeichnet, vor schwierigen Situationen zu fliehen, sich vor unwillkommenen Aufgaben zu drücken ...«
    Picard brach ab. Chen zitterte leicht, und er sah Feuchtigkeit in ihren Augen glitzern. Es war ein ungewöhnlicher Anblick in einem Gesicht, das so vulkanisch wirkte. Doch sie versuchte nicht, auf diese Weise seine Sympathie er erheischen; man sah deutlich, dass sie dagegen anzukämpfen versuchte. »Lieutenant. Gibt es etwas, das Sie mir sagen möchten?«
    »Es hätte nicht ich sein sollen, Sir.«
    »Fahren Sie fort.«
    »Ich hätte nicht diejenige sein sollen, die nach draußen geht. Ich ... ich sollte nicht zu dem Außenteam gehören. Es sollte Ensign Janyl sein. Aber ich wollte nicht herumsitzen und eine langweilige alte Konsole bemannen, während andere Leute unten auf einer fremdartigen, neuen Welt ihren Spaß haben. Also überredete ich meine Vorgesetzte, mich stattdessen gehen zu lassen. Ich habe unsere Freundschaft ausgenutzt. Ich habe ihr geschmeichelt ... Verdammt, ich bin ihr praktisch so lange auf die Nerven gefallen, bis sie nachgegeben hat.« Das konnte sich Picard lebhaft vorstellen. »Und ... und deshalb wurden Janyl und Dawn ... Commander Blair ... wahrscheinlich ... während ich hier mit einem Paradebeispiel von Schuldgefühlen des Überlebenden sitze.«
    Sie holte zitternd Atem. »Sie haben absolut recht, was mich angeht, Captain Picard. Ich bin eine Versagerin. Ich laufe vor meiner Verantwortung davon. Als ich aufwuchs, waren meine Mutter und ich ständig unterwegs, zogen von einem Außenposten zum nächsten, daher war mir klar, dass ich ohnehin niemals eine längere Bindung würde eingehen können. Also lief ich in jeder Situation davon, in der die Dinge ernst wurden. Wir waren ein paar Jahre auf der
Odyssey
, aber gerade als ich anfing, mich dort irgendwie einzurichten, wurden wir zurückgelassen, als das Schiff in den Gamma-Quadranten flog und niemals zurückkehrte. Nicht dabei zu sein, rettete mir das Leben.«
    Wie jeder in der Sternenflotte erinnerte sich Picard noch gut an die Umstände, die zu der Zerstörung der
Odyssey
geführt hatten. Bevor das Schiff der
Galaxy
-Klasse durch das bajoranische Wurmloch geschickt worden war, um die Jem’Hadar zu stellen, die den Kommandanten von Deep Space 9 entführt hatten – die Art des Dominion mit der Föderation den ersten Kontakt herzustellen -, waren alle Zivilisten und alles entbehrliche Personal nach DS9 evakuiert worden. Auf diese Weise waren Hunderte von Leben gerettet worden. Chen war zu diesem Zeitpunkt sechzehn.
    »Dann kam der Dominion-Krieg, während ich auf der Akademie war, und ich war so schlecht, dass es mich fünf Jahre kostete, um zu graduieren. Zu diesem Zeitpunkt war der Krieg bereits vorbei. Ich war dem ganzen Ding ausgewichen. Da haben Sie es. Mein ganzes Leben bin ich gerannt, geflohen, ausgewichen. Das hat mich zu der Frau gemacht, die ich heute bin.« Sie sagte es mit ironischem Stolz. »Also rannte ich vor einer langweiligen Schicht an Bord der
Rhea
davon und dann ... nun, schauen Sie mich an. Zum zweiten Mal in Folge wird mein Schiff in die Luft gejagt und ich komme davon. Und diesmal ... diesmal wurden nicht alle meine Freunde mit mir

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