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Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Titel: Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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Sinn. Also müssen Sie nur darauf warten, bis es in der bekannten Galaxis keine Krisen mehr gibt.«
    Der Captain konnte nicht anders als Hegols Methoden zu bewundern. Selbst mit seiner entspannten, nicht-konfrontativen Art gelang es ihm dennoch, zum Kern eines Problems vorzustoßen. »Ich wollte damit nicht ... Schauen Sie, genau das ist der Grund, weshalb ich es niemals für eine gute Idee hielt, Familien auf Raumschiffen zuzulassen.«
    »Ist das noch immer so?«
    »Ja.«
    »Denkt Ihre Frau auch so darüber?«
    Das nahm ihm den Wind aus den Segeln. »Das ist etwas anderes«, sagte er nach einem Moment. »Beverly ist ein erfahrener Offizier. Sie kennt die Risiken.«
    »Also ... hat Commander Nella Daren die Risiken nicht gekannt?«
    Damit hatte Hegol eine Sache angesprochen, über die Picard schon lange nicht mehr nachgedacht hatte. Nella Daren war eine Wissenschaftlerin an Bord der vorigen
Enterprise
gewesen, und für kurze Zeit hatte Picard sich erlaubt, eine romantische Beziehung mit ihr einzugehen. Als es zu einer Krise gekommen war, die es von ihm erfordert hatte, ihr zu befehlen, sich in Gefahr zu begeben, war er aus Angst um ihre Sicherheit regelrecht gelähmt gewesen. Im Anschluss daran hatten sie übereinstimmend entschieden, dass es wohl das Beste für sie sei, wenn sich Nella auf ein anderes Schiff versetzen lassen würde, damit sie nicht noch einmal in eine derartige Situation geraten konnten. Sie hatten gehofft, ihre Beziehung auch auf Distanz aufrechterhalten zu können, aber ihre Versuche waren alsbald im Sand verlaufen, und Nella hatte einen anderen Mann kennen gelernt. Mittlerweile war sie glücklich verheiratet und erwartete ihr zweites Kind. »Natürlich tat sie das. Aber ...«
    »Aber?«
    Hegols einfache Frage ließ ihm keine andere Wahl, als tief in sein Inneres zu blicken. »Na schön. Es ist das erste Mal, seit ich mit Beverly verheiratet bin, dass ich sie in Gefahr bringen muss. Ist es nicht normal, dass ich diesbezüglich einige Schwierigkeiten habe?«
    »Ja, das ist verständlich.«
    »Aber was hat das mit meiner Entscheidung hinsichtlich Lieutenant Chen zu tun?«
    Hegol lächelte. »Das, Captain Picard, ist eine exzellente Frage.«
    Und dabei beließ er es, beendete die Sitzung und überließ es Picard, selbst darüber nachzugrübeln. Auf dem Weg aus dem Büro des Counselors hinaus musste Picard einmal mehr daran denken, wie sehr Hegol sich von Counselor T’Lana unterschied.
    Er erinnerte sich des Tages, an dem T’Lana das Schiff verlassen hatte, direkt nach Admiral Janeways Gedenkfeier. Er war überrascht gewesen, sie zu sehen. Angesichts der Heftigkeit, mit der sie seine Handlungen während der Borg-Krise verdammt hatte und ihres Bestrebens, die
Enterprise
im Anschluss daran zu verlassen, hatte er angenommen, dass sie kein Interesse daran gehabt hätte, noch einmal mit ihm zu sprechen. Aber sie hatte es getan, und ihre Worte waren für ihn gänzlich unerwartet gekommen.
    »Ich möchte, dass Sie wissen«, hatte T’Lana ihm mitgeteilt, »dass mein Versetzungsgesuch kein Protest gegen Ihre Handlungen während der Krise darstellt.«
    Picard war verwirrt gewesen, denn genau so war es ihm erschienen. »Darf ich dann fragen, was Ihre Gründe sind?«
    »Während ich in meinem Quartier eingesperrt war, bot sich mir viel Zeit, um über mein Handeln in den letzten Wochen nachzudenken«, hatte die zierliche Vulkanierin erwidert. »Mir wurde klar, dass ich mich höchst unlogisch benommen habe. Ich bestand darauf, ohne jeden Fehler zu sein, und weigerte mich, einzusehen, dass auch andere Standpunkte ihren Wert haben könnten. Es gibt keine Entschuldigung für solch ein Verhalten.«
    »Es klingt in meinen Ohren nach schlichter Sturköpfigkeit«, hatte Picard gesagt und sich dabei gefragt, wieso er das Bedürfnis verspürte, sie zu verteidigen.
    »Sie verstehen das nicht, Sir. Mein Beruf hat sich der Selbstprüfung verschrieben. Wir helfen Leuten, indem wir sie dazu ermuntern, ihre eigenen Vorstellungen und Vorurteile zu hinterfragen und die psychologischen Gründe zu erkennen, die derartige Vorurteile beeinflussen können. Ein Counselor – oder irgendein anderer Therapeut –, der leugnet, welchen Wert es hat, sich selbst zu hinterfragen, gleicht einem ... einem Biologen, der die Existenz der Evolution verneint.« Sie hatte zur Seite geschaut. »Wir Counselors müssen uns in regelmäßigen Abständen selbst Beratungsgesprächen unterziehen, um unsere emotionale Kompetenz sicherzustellen. Wäre ich

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