Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Titel: Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
Vom Netzwerk:
gezwungen gewesen, im Rahmen der jüngsten Ereignisse solch eine Evaluation über mich ergehen zu lassen, hätte ich keine Freigabe zum Praktizieren erhalten. Daher muss ich mich selbst vom Dienst suspendieren, bis ich diese Dinge geklärt habe.«
    »Ich muss sagen, es überrascht mich, einen Vulkanier von emotionaler Kompetenz sprechen zu hören«, hatte er gesagt.
    »Ich bin auch ein Therapeut, Sir. Und ich ließ zu, dass ich einen Umstand vergaß, von dem ich nur wenige Wochen zuvor Commander La Forge erzählt hatte: dass die den Vulkaniern eigenen, turbulenten Emotionen deutlich größere und weitaus komplexere Neurosen hervorbringen können, als es bei anderen Spezies der Fall ist.« Sie hatte ihre Hände vor sich gefaltet. »Ich bin der Ansicht, Sir, dass ich unter solch einer Neurose leide. Ich glaube, dass meine Schuldgefühle angesichts des Todes von Captain Wozniak an Bord der
Indefatigable
, den ich in meinen Augen aufgrund eines schlechten Rats ihr gegenüber zum Teil mitverschuldet habe, dafür sorgten, dass ich solche ... Angst davor hatte, einen falschen Rat zu geben, dass ich mir stattdessen eingeredet habe, dazu überhaupt nicht imstande zu sein. Vulkanier schätzen die Beharrlichkeit, die Sie ‚Sturköpfigkeit‘ nennen, Sir. Doch mein Verhalten während der jüngsten Krise ging über Sturköpfigkeit hinaus. Es grenzte an klinischen Narzissmus. Daraus muss ich schließen, dass ich derzeit nicht imstande bin, meinen Dienst als Counselor auszuüben. Meine Entscheidung, die
Enterprise
zu verlassen, ist daher für Sie ebenso von Vorteil wie für mich. Auch wenn ich nach wie vor nicht mit Ihren Handlungen und Entscheidungen im Rahmen dieser Krise übereinstimme, erkenne ich, dass ich darin versagt habe, diese Missbilligung auf irgendeine konstruktive Art zu formulieren. Für dieses Versagen möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen, Captain.«
    Picard war von diesen Worten ehrlich berührt gewesen. »Ich glaube, Counselor, Sie unterschätzen Ihr eigenes Talent und Ihre Einsicht als Therapeut. Sie haben gerade einem außergewöhnlich willensstarken Patienten dabei geholfen, einen wichtigen Durchbruch zu erzielen.«
    Eine ihrer schlanken Augenbrauen hatte sich gehoben. »Sie mögen Ihre Anteilnahme scherzhaft formulieren, aber ich weiß Sie dennoch zu schätzen. Ich danke Ihnen für Ihre versöhnlichen Worte, Captain. Und ich hoffe, dass ich Ihnen irgendwann, wenn ich meine psychologischen Probleme gelöst habe, erneut von Nutzen sein kann.«
    Jetzt, drei Monate später, fragte sich Picard, während er über Hegols Worte in Bezug auf T’Ryssa Chen nachdachte, was sein ehemaliger Counselor wohl von der jungen Frau gehalten hätte. Er war sich ziemlich sicher, dass T’Lana nicht sonderlich angetan von ihr gewesen wäre – was vermutlich für den Lieutenant sprach. Und dennoch war es mehr als nur gut möglich, dass sich Chen am Ende auf ihre eigene Weise als genauso schwierig herausstellte, wie es T’Lana gewesen war. In der Zwischenzeit gab es noch eine persönlichere Angelegenheit, um die er sich kümmern musste.
    Wie er erwartet hatte, fand er sie im Gesellschaftsraum des Schiffes vor, dem Happy Bottom Riding Club (typisch für Will Riker, dass er zum Abschied noch einen derart respektlosen Namen erfunden hatte). Genau genommen traf er sie hinter der Bar an, direkt unter einem großen, untertassenförmigen Hut. »Guinan«, sagte er und schenkte ihr zur Begrüßung ein Lächeln.
    »Captain«, erwiderte sie mit der sanften Stimme, die er so gut kannte. »Was kann ich Ihnen bringen?«
    »Nur Tee, danke. Ich muss sagen«, fuhr er fort, während sie seine Bestellung erfüllte, »dass ich freudig überrascht bin, Sie immer noch hier anzutreffen.«
    Als die gute Zuhörerin, die sie war, konnte ihr die leichte Nervosität in seiner Stimme nicht entgehen. »Es ist immer noch Zeit, bevor Sie auslaufen.«
    Er ließ sich nichts anmerken. Ein Teil von ihm hatte gehofft, dass sie es sich anders überlegt hatte. Es war erst ein paar Monate her, seit er Guinan überredet hatte, zurückzukehren und die Bar an Bord dieser
Enterprise
zu führen, wie sie es auf der vorherigen getan hatte. Ihre in regelmäßigen Abständen aufkeimende Wanderlust hatte sie, nicht lange nachdem das Schiff auf Veridian III sein Schicksal gefunden hatte, überkommen, und sie war hinaus zu den Sternen gezogen. Daher hatte die
Enterprise-E
lange ohne sie auskommen müssen. Doch rechtzeitig zu Wills und Deannas Hochzeit war sie aus unbekannten

Weitere Kostenlose Bücher