Mehr als nur ein sinnlicher Traum?
einfach nicht hierbleiben, wo mich jeder kennt.“
„Aber viele Frauen haben Babys, ohne verheiratet zu sein. Heutzutage stört sich niemand mehr daran.“
„Aber mir macht es etwas aus“, beharrte sie.
Fieberhaft überlegte Heath, wie er sie überzeugen konnte, hierzubleiben. Er durfte sie nicht verlieren. Um keinen Preis.
4. KAPITEL
„Es gibt noch einen anderen Weg.“
Heath stand mit verschränkten Armen im Gegenlicht, sodass Amy sein Gesicht nicht sehen konnte.
„Und welchen?“, fragte sie mit einem unsicheren Lächeln. Ein Hoffnungsschimmer keimte in ihr auf. Vielleicht hatte Heath eine Idee. Sie selbst war mit ihrer Weisheit am Ende.
„Du könntest mich heiraten.“
Amy verschlug es die Sprache. Entgeistert sah sie ihn an.
„Was ist so schlimm an meinem Vorschlag? Amy, du wirst mir doch nicht wieder in Ohnmacht fallen?“
„Nein. Nein. Natürlich nicht“, versicherte sie. Doch in ihrem Kopf drehte sich alles. Sie machte einige Schritte auf das klare blaue Meer zu. Die Luft roch frisch und salzig.
Heath wollte sie heiraten! Was für eine verrückte Idee war das denn?
„Wie kommst du darauf?“, fragte sie leise und rieb sich die Arme, die von der kühlen Brise eine Gänsehaut bekommen hatten. Heath war hinter sie getreten und antwortete: „Weil du kein Baby möchtest, ohne verheiratet zu sein.“
„Aber das ist doch nicht dein Problem!“, entgegnete sie. Als sie sich umwandte und ihm in die Augen blickte, merkte sie, wie ernst es ihm war.
Dennoch fuhr er so beiläufig wie möglich fort: „Es ist das einzige Kind meines Bruders Roland.“
„Sicher würde er nicht erwarten, dass du dich für ihn opferst.“ Amy schoss ein Gedanke durch den Kopf, den sie sogleich wieder verdrängte: In Heath’ Situation hätte Roland kaum dasselbe für seinen Bruder getan …
Mit einem seltsamen Unterton sagte er: „Es ist kein Opfer.“
„Doch! Du hast immer gesagt, dass du nicht heiraten willst.“
Er nickte. „Stimmt. Aber die Umstände haben sich eben geändert.“
„Wie meinst du das?“
„Na ja, du brauchst einen Mann …“
„Oh. Nein!“, widersprach sie vehement. Sie war schließlich keine hilflose, unselbstständige Frau aus dem vorletzten Jahrhundert.
„Ich meine“, verbesserte er sich, „du brauchst einen Vater für das Kind, wenn du dich als alleinerziehende Mutter nicht wohlfühlst.“
Zögernd gab sie ihm recht. „Ja. Ich finde, Kinder sollten geborgen in Familien aufwachsen.“
„Wenn du mich heiratest, sind wir eine Familie.“
Bewegungslos stand er da und wartete. Trotzdem hatte Amy das Gefühl, er würde sie mit seinem Willen förmlich zwingen, ja zu sagen, so, als würde er es sich im tiefsten Inneren wünschen. „Ich finde, es wäre die Lösung unserer Probleme.“
„Meines Problems“, verbesserte sie. Mit zur Seite geneigtem Kopf betrachtete sie ihn. „Aber du? Was hast du davon? Du hast ja keine Probleme.“ Trotz seiner Hitzköpfigkeit war Heath ziemlich unangefochten durchs Leben gekommen. Er nahm alles leicht, und nichts und niemand konnte ihm etwas anhaben. Er arbeitete hart und war erfolgreich in dem, was er tat. Dabei gab er sich stets lässig und charmant.
Von seinen Freunden wurde er geschätzt, und mit ihm anlegen wollte sich niemand – vielleicht wegen des Rufes, den er sich als jugendlicher Rebell erworben hatte.
„Du denkst also, wer Erfolg hat, kann keine Probleme haben? Immerhin arbeite ich für meinen Erfolg sehr hart.“
Amy kam sich schrecklich oberflächlich vor, doch sie musste sich eingestehen, dass sie nicht wusste, was Heath bewegte. „So schwer arbeitest du auch wieder nicht“, versuchte sie, ihre Ansicht zu verteidigen.
„Ach so, du hältst mich für einen reichen Glückspilz, dem alles einfach so zufällt – trotz seiner Faulheit?“
„Von Faulsein habe ich nichts gesagt.“ Aber daran gedacht. Sie fand, Heath hatte einfach unglaubliches Glück. Immer bekam er, was er wollte. Erfolg. Reiche Ausbeuten bei der Weinlese. Schöne zierliche Frauen. Hatte sie sich vielleicht in ihm getäuscht? Ihn falsch eingeschätzt? Mit einem Gefühl des Unbehagens bat sie: „Können wir vielleicht von etwas anderem reden?“
In Gedanken versunken ging sie zu einer Bank und setzte sich.
Heath folgte ihr, nahm neben ihr Platz und legte den Arm auf die Rückenlehne. „Aber nein, das Thema wird ja richtig interessant“, sagte er und sah Amy an. „Was denkst du noch von mir?“
„Na ja. Du bist charmant und beliebt.“ Sie
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