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Mehr als nur ein sinnlicher Traum?

Mehr als nur ein sinnlicher Traum?

Titel: Mehr als nur ein sinnlicher Traum? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TESSA RADLEY
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sie ihn. Eigentlich war ihr bewusst, dass sie unfair war. Doch sie hatte die harschen Worte einfach nicht zurückhalten können. Seit er damals Chosen Valley übernommen hatte, hatte diese unterschwellige Wut auf ihn in ihr geschlummert.
    „Bitte reg dich doch nicht auf“, sagte Heath.
    „Dann hör auch auf, dich in mein Leben einzumischen!“ Beschämt merkte Amy, wie ihre Selbstbeherrschung dahinschwand, konnte jedoch nichts dagegen tun.
    „Aber Amy!“, tadelte ihr Vater. „Ich habe Heath viel zu verdanken. Er hat mich damals gerettet. Ich weiß, dass du mir auch helfen wolltest, aber leider hat es nicht geklappt.“
    „Was meinst du damit, Ralph?“, wollte Heath wissen.
    Nachdenklich betrachtete Ralph Wright seine Tochter. „Mir sind damals die Probleme einfach über den Kopf gewachsen. Ich habe nicht rechtzeitig mit der Lese begonnen, die Herbstregen setzten ein …“
    „Schon gut, Dad“, beschwichtigte Amy ihren Vater und legte ihm die Hand auf die Schulter. Dabei wünschte sie, er hätte nie mit diesem Thema angefangen.
    Mit sanfter Stimme fragte Heath: „Amy, was hattest du denn damals vor?“
    „Ich war bei der Bank, weil ich eine Frühstückspension hier auf Chosen Valley eröffnen wollte. Abgesehen davon, dass es mir Spaß gemacht hätte, hätten wir damit vielleicht unsere Schwierigkeiten überwunden. Sogar einen Geschäftsplan habe ich vorgelegt. Doch sie wollten mir keinen Kredit geben.“
    „Warum hast du mir nichts davon gesagt?“
    „Damit du sie so lange bequatscht hättest, bis sie dir das Geld gegeben hätten?“, fragte sie schnippisch.
    Er lachte. „Du überschätzt mich. Aber zumindest hätte ich für dich bürgen können. Oder dir das Geld vorschießen …“
    „Nein danke! Das wäre das Letzte, was ich gewollt hätte.“
    „Aber warum denn?“
    Wie sollte sie es ihm erklären? Widerstrebend gestand sie: „Weil ich nicht in deiner Schuld stehen wollte. Schon in der Schule hast du dich immer um meine Probleme gekümmert. Aber inzwischen bin ich erwachsen geworden …“ Doch das hatte Heath keinesfalls davon abgehaten, sich einzumischen und viele Dinge für sie zu regeln. Er hatte das Gut gekauft. Und ihr die Stelle als Sekretärin auf Saxon’s Folly verschafft.
    Sie hatte sich wie ein hilfloses Kind an die Hand genommen gefühlt.
    Indem er das Glas Portwein abstellte und ihr fest in die Augen blickte, versicherte er: „Amy, für mich bist du schon seit Jahren kein Kind mehr.“ Etwas an der Art, wie er es sagte, ließ Amys Atem unregelmäßig werden. Bevor sie etwas erwidern konnte, sprach er weiter. „Damals hast du dich doch schon mit Roland getroffen. Hast du seine Hilfe auch abgelehnt?“
    Hilfe? Die hatte er ihr gar nicht erst angeboten. Allerdings hatte sie ihn auch nicht darum gebeten. In Wahrheit hatten sie sich wegen ihrer Pläne gestritten. So ruhig wie möglich erzählte sie: „Ich habe mit ihm darüber gesprochen. Er war immer sehr viel unterwegs und wollte, dass ich ihn auf seine Reisen begleite. Er fand, dass eine Frühstückspension mich daran nur gehindert hätte.“
    Zu dem Zeitpunkt waren sie noch nicht verlobt gewesen, doch Roland hatte ernste Absichten gehabt und gewusst, dass sie ihn heiraten wollte. Nach seiner Ansicht sollte eine Ehefrau ihren Mann unterstützen – und nicht selbst berufstätig sein.
    Also war der Plan in einer Schublade verschwunden, und sie hatte ihren Traum begraben. Roland hatte sie damit getröstet, dass sie als seine Frau genug zu tun haben würde. Sie sollte ihm bei seinen Aufgaben als Marketingmanager von Saxon’s Folly helfen.
    Schließlich hatte sie ihn überzeugt, dass sie bis dahin ihre finanzielle Unabhängigkeit und eine eigene Aufgabe brauchte. Zuerst hatte ihm der Gedanke nicht gefallen, doch dann hatte er ihre Tätigkeit als Sekretärin akzeptiert.
    Nachdenklich strich sie über ihren Bauch und dachte an das Baby.
    Eine unschuldige Braut in Weiß … Noch ein Traum, aus dem nichts geworden war. Und das nach den Jahren der sexuellen Enthaltsamkeit. Sie hatte sich für ihren Mann aufheben wollen, aber dann …
    In ihr stieg eine Erinnerung auf.
    Zärtliche Küsse auf Hals und Nacken. Erregte Worte, die sie erbeben lassen. Ihre nackte Haut im Mondlicht. Es ist falsch, diese brennende Leidenschaft zuzulassen. Doch sie kann ihn nicht aufhalten. Die Sehnsucht, die seine Berührungen in ihr auslöst, ist einfach übermächtig.
    Schnell unterdrückte Amy die Gedanken daran. Dieser Versuchung hätte sie nie nachgeben

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