Mehr als nur ein sinnlicher Traum?
einer Gruppe begierig darauf wartender junger Männer zu. Der Größte von ihnen sprang in die Höhe, fing das Band und brach in laute Siegesrufe aus.
„Zeit zu gehen“, flüsterte Heath Amy zu, der die Anstrengungen des Tages anzumerken waren.
„Wohin denn eigentlich?“
Zum ersten Mal überhaupt hatte sie nach dem Ziel ihrer Hochzeitsreise gefragt. Mit einem geheimnisvollen Lächeln antwortete Heath nur: „Das wirst du bald wissen.“
Während sie sich umzog und ihr Gepäck holte, wurde der Hubschrauber startklar gemacht. „Damit fliegen wir?“, fragte sie.
Er nickte.
„Aber jetzt komm“, sagte er hastig, um mögliche Einwände sofort zu unterbinden. „Wir müssen starten. Ich möchte nicht in der Dämmerung fliegen.“
„Du fliegst selbst?“
„Ja.“
„Oh“, sagte sie nur und stieg ein. Ihr Vertrauen ehrte Heath.
„Setz dich neben mich.“
Als der Hubschrauber nach einigen Vorbereitungen und Sicherheitschecks, die Heath routiniert ausführte, abhob, atmete sie merkbar ein. Unter ihnen winkten die Gäste. Aus den Augenwinkeln sah Heath, wie Amy zurückwinkte.
Nach einem relativ kurzen Flug setzte Heath zum Landen an, und Amy sagte lächelnd: „Dabei wollte ich nie in einem von diesen Dingern fliegen.“
„Ich weiß.“ Vor einigen Jahren hatte sie sein Angebot, ihn zu begleiten, abgelehnt.
„Ich habe immer Angst um dein Leben gehabt“, fügte sie hinzu.
Mit ernster Miene meinte Heath: „Das brauchst du nicht. Ich gehe nie ein Risiko ein.“
„Gut so“, sagte sie mit einer Mischung aus Erleichterung und Fürsorge, die Heath zum Lachen brachte. Am liebsten hätte er sie geküsst, doch zuerst sollte er wohl den Helikopter sicher zur Erde zurückbringen.
Als der Rotor langsam auslief, rief Amy erfreut aus: „Oh, wir sind auf Mataora. Die Insel gehört doch zu den Meitaki-Inseln, oder?“
„Richtig. Ich habe für uns einen Bungalow am Strand gemietet.“
Als sie ausstiegen, kümmerte sich professionelles und freundliches Personal um den Hubschrauber und das Gepäck. Für die Weiterfahrt stiegen sie in einen Geländewagen.
Die Begrüßungsdrinks im Bungalow bestanden aus einem alkoholischen Cocktail für Heath und einem ohne Alkohol für Amy.
Kaum waren sie allein, als die Spannung zwischen ihnen spürbar wurde. Schnell sagte Heath: „Nimm du das große Schlafzimmer. Mir reicht das kleine.“
„Haben wir zwei?“
Amy wirkte sehr erleichtert, was Heath schon ein wenig enttäuschte. „Ja. Ich habe mir gedacht, dass dir das lieber ist.“
„Oh, Heath. Vielen Dank.“
Ihm wäre ihre Dankbarkeit nach einer wunderbaren Liebesnacht allerdings bedeutend lieber gewesen …
Er seufzte. Fünf Tage würden sie zusammen verbringen. Inständig hoffte er, dass Amy nach dieser Zeit ungezwungen mit ihm – und dem Knistern zwischen ihnen – umgehen konnte. Vor ihm lag die größte Herausforderung seines Lebens: Er musste es schaffen, dass sich Amy in ihn verliebte.
9. KAPITEL
Als Amy am nächsten Morgen aus ihrem Zimmer kam, war Heath nirgendwo zu finden. Nicht im großzügigen Wohnzimmer, nicht in der modernen Küche. Und auch nicht in seinem Schlafzimmer, dessen Tür Amy vorsichtig öffnete.
Ein seltsames Gefühl der Verlassenheit überkam sie. Doch sie riss sich zusammen. Warum sollte sie sich einsam fühlen? Schließlich waren sie gar keine typischen Flitterwöchner. Nicht einmal richtig verliebt – sie hatten eben aus Vernunftgründen geheiratet.
Auch auf der Terrasse mit dem herrlichen Meerblick war er nicht. Ob er spazieren gegangen war … ohne sie?
Niedergeschlagen ließ sie die Schultern sinken, als sie ihren Namen hörte.
„Ah, du bist schon auf.“ Nur mit einer nassen Badehose bekleidet kam Heath auf sie zu. Auf seinem nackten Oberkörper glitzerten Wassertropfen in der Sonne.
Oh Gott.
Amy wusste nicht, wohin sie sehen sollte. Sie spürte ein Kribbeln auf der Haut und brachte kein vernünftiges Wort heraus.
Heath dagegen war völlig entspannt. Mit einem Lächeln, das seine herrlich weißen Zähne sehen ließ, sagte er: „Das Wasser ist sauber und klar. Zieh deinen Badeanzug an, ich warte auf dich.“
„Leider habe ich keinen dabei.“ Wie dumm von ihr. Sonst war sie immer auf alle Eventualitäten vorbereitet. „Dann schwimme ich eben nicht, sondern schaue nur zu. Ich hole nur schnell mein Buch.“
„Wie du meinst“, sagte er scheinbar unbeteiligt. Amy, der seine Enttäuschung dennoch nicht entging, kam sich wie eine Spielverderberin vor. Doch sie hatte
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