Mehr als nur ein sinnlicher Traum?
geträumt hatte, so hatte er doch ihr erstes Mal zu etwas Besonderem gemacht. Damals war ihre Welt zerbrochen – doch Heath hatte ihr etwas gegeben, woran sie sich in der schweren Zeit nach Rolands Tod hatte festhalten können.
Und sie hatten ein Kind gezeugt.
Als er zurückkam, legte er ihr die Decke über die Beine und setzte sich auf das andere der im rechten Winkel aufgestellten Sofas.
„Dr. Shortt hat mir am Telefon gesagt, dass er heute Morgen hier war und dass alles wieder in Ordnung ist.“
„Ja. Es waren Salmonellen.“
„Hat er mir gesagt. Und dass es dem Baby auch gut geht.“
Glücklich lächelte sie ihn an. „Zum Glück. Ich hatte ja solche Angst, es zu verlieren. Nun wird alles gut.“ Nicht zuletzt, weil er sie liebte. Zu gern hätte sie mit ihm darüber gesprochen, aber wie sollte sie das anstellen? Nach einer kleinen Pause sagte sie: „Deine Schwester war auch heute Morgen hier.“
Mit gerunzelter Stirn sagte Heath: „Bestimmt um dich über die Vorbereitungen zum Sommerfest auf dem Laufenden zu halten. Nicht dass du jetzt auf die Idee kommst, zur Arbeit zu wollen.“
„Bis zum Fest sind es nur noch fünf Tage.“
„Mach dir deswegen keine Sorgen, Amy-Liebling. Alyssa, Mom und ich haben alles im Griff.“
Ermuntert von dem Kosewort, das er gebraucht hatte, sagte sie: „Megan hat mir etwas Aufschlussreiches erzählt.“
„Was denn?“, fragte Heath.
Mit sanfter Stimme antwortete Amy: „Dass du mich liebst.“
Doch er fragte mit ausdruckslosem Gesicht: „Und das hast du ihr geglaubt?“
Möglich, dass Megan nicht immer sehr taktvoll war, aber auf eines konnte man sich bei ihr verlassen: auf ihre Ehrlichkeit. „Es hat sich sehr glaubhaft angehört.“
Verliebt sah er wirklich nicht aus, wie sich Amy verzagt eingestand. Megan musste sich geirrt haben.
Hätte sie ihn lieber nicht darauf ansprechen sollen? Doch. Schließlich waren sie miteinander verheiratet, und Amy fand, dass sie ein Recht darauf hatte, in dieser Hinsicht Bescheid zu wissen. Tapfer fragte sie: „Ist es denn nicht so?“
Seine Stimme klang fast ärgerlich, als er sagte: „Amy, du solltest nicht alles glauben, was in meiner Familie geredet wird. Natürlich denken alle, dass ich dich liebe. Dafür habe ich gesorgt. Es ist der einleuchtendste Grund für unsere Ehe.“
Enttäuscht schluckte Amy. Dann fragte sie: „Gehen sie denn nicht davon aus, dass wir wegen Rolands Kind geheiratet haben?“
„Nein“, sagte er kopfschüttelnd. „Nur du glaubst das. Meine Familie wäre damit nicht zufrieden. Mutter hätte sich unendliche Sorgen um uns gemacht und sicher versucht, uns die ganze Sache auszureden. Aber dass ich dich liebe und dir über Rolands Tod hinweghelfen will, gab allen die Hoffnung, dass es mit dieser verrückten Ehe klappen könnte.“
Verrückte Ehe? Amy verließ der Mut. „Wird es auch.“ Sie fühlte sich, als ob ihr der Boden unter den Füßen weggezogen worden wäre. „Muss es.“
„Natürlich. Wegen dem Baby“, sagte er mit unbewegtem Gesicht. „Mach dir keine Sorgen, Amy, ich werde dich nicht im Stich lassen.“
„Ich weiß, dass ich dir vertrauen kann, Heath.“
Plötzlich hellte sich seine Miene auf. „Wirklich?“
„Ja.“ Nach einem tiefen Atemzug fügte sie hinzu: „Weißt du, dass ich dich bisher völlig falsch eingeschätzt habe? Als Tunichtgut … Wie du wirklich bist, ist mir erst jetzt klar geworden.“
„Und das, weil meine Schwester dir erzählt hat, dass ich dich liebe?“, fragte er mit einem ironischen Lachen, bei dem Amy ganz unbehaglich zumute wurde.
„Na ja, ich hätte es nicht glauben sollen. Es ist natürlich Unsinn, das sehe ich ein.“
„Nicht Liebe verbindet uns, Amy-Liebling, sondern etwas viel Ursprünglicheres.“
Wie er jetzt das Wort gebrauchte, das ihr eben noch so gut gefallen hatte, ließ sie zusammenzucken.
Als er zu ihr kam, spannte sie jeden Muskel ihres Körpers an. Dann küsste Heath sie leidenschaftlich auf den Mund. Ihr Atem ging schneller.
„Das ist es, was uns verbindet. Du wirst mich niemals lieben und …“
„Bitte sag nicht so etwas.“ Am liebsten hätte sie sich die Ohren zugehalten, um nicht mit anzuhören, wie er die Zärtlichkeit, die sich zwischen ihnen entwickelt hatte, schlecht machte.
Durch sein ablehnendes Verhalten fühlte sie sich tief verletzt. Eindeutig liebte er sie nicht, hatte sie nie geliebt. Im Bestreben, die Kluft zwischen ihnen zu überwinden, sagte sie: „Streiten wir uns nicht. Denken wir lieber an
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