Mehr als nur ein sinnlicher Traum?
nicht geführt – nur bis ins benachbarte Weingut.“
Auch sie lachte. „Manchmal liegt das Gute eben näher, als man denkt …“
Er zog sie fester an sich und küsste sie lange und zärtlich.
Beim Saxon’s Folly Sommerfest schien herrlich die Sonne. Am Nachmittag klang die Musik der Jazzbands bis in die Weingärten hinein. Zahlreiche Gäste strömten auf das Gut, bis fast die gesamte Rasenfläche mit Picknickdecken ausgelegt war.
Paare und Familien ließen sich das Essen schmecken und genossen die Musik.
„Möchtest du Zuckerwatte, Amy?“, fragte Heath, während sie Arm in Arm an den Verkaufsbuden vorbeispazierten.
„Nein danke, im Augenblick nicht. Lieber erst ein richtiges Essen. Und dann sollten wir deine Familie suchen.“
Heute waren alle Saxons hier. Und auch Amys Vater. Sie wollten endlich allen sagen, wer der Vaters des Babys war.
„Hoffentlich gelingt es uns, dass alle zusammenkommen. Dürfte heute nicht ganz einfach werden“, meinte Heath.
An einer der nächsten Buden kaufte Heath Gemüse vom Grill mit frischem Brot. Dann setzten sie sich auf ihre Decke unter der mächtigen alten Eiche. Das Essen schmeckte frisch und lecker.
„Geht es dir gut?“, wollte Heath wissen.
„Ja. Sehr sogar.“ Sie atmete tief ein. „Danke, dass du dich so um mich gekümmert hast, als ich krank war.“
„Ist doch selbstverständlich. Du weißt doch: In gesunden und in kranken Tagen …“ Verliebt sah er sie an.
Bevor Amy etwas erwidern konnte, ertönte eine laute Stimme: „Heath Saxon!“
Vor ihrer Picknickdecke stand eine atemberaubend attraktive Frau: die in ganz Neuseeland bekannte Fernsehmoderatorin Kelly Christie. Verunsichert fragte sich Amy, ob sie vielleicht eine Verflossene von Heath war.
Doch schon im nächsten Augenblick waren ihre Bedenken verschwunden. Heath hatte sie geheiratet. Und er liebte sie. Nur sie.
Seine ernsten Absichten und seine Fürsorglichkeit hatte er bereits mehr als ein Mal unter Beweis gestellt. Amy hatte keinen Grund, an ihm zu zweifeln. Außerdem war die große langbeinige Blondine überhaupt nicht sein Typ.
Amy lächelte.
„Freut mich, dich zu sehen, Heath“, sagte Kelly fröhlich. „Wenn es dich nicht stört, bringen wir die Kameras her und machen ein kurzes Interview mit dir für unsere morgige Mittagsshow.“
Doch Heath wirkte wenig begeistert. Kelly war nicht nur nicht seine Ex, sie schien allgemein wenig Eindruck auf ihn zu machen, wie Amy auffiel.
Und tatsächlich, Heath schüttelte den Kopf. „Heute nicht, Kelly. Diese Woche war viel los. Deshalb möchten meine Frau und ich ganz in Ruhe das Fest genießen.“
„Ach ja, natürlich. Deine Frau. Wie war gleich der Name? Emily?“
„Amy“, verbesserte Heath.
Aus dem Gesicht der Blondine wich auf einmal alle Farbe. Mit ihren blauen Augen betrachtete sie Amy durchdringend. Keine Frage, diese Frau hasste sie. Doch warum? Amy kannte sie ja überhaupt nicht, war ihr nie begegnet.
Instinktiv suchte Amy Schutz bei Heath, der den Arm um sie legte und sie an sich zog – was Kelly sofort kommentierte. Sie lachte und fragte: „Wie fühlt man sich, wenn man gleich zwei der begehrten Saxonbrüder um den Finger gewickelt hat?“
Und plötzlich wusste Amy Bescheid.
Mit dieser Frau hatte Roland eine Affäre gehabt! Sie war seine letzte Geliebte gewesen, von der Amy damals gehört hatte. Hatte diese Frau Roland geliebt? Wenn sie den feindlichen Blick der Blondine richtig interpretierte, musste sie davon ausgehen.
Nachdenklich betrachtete Amy sie. Die attraktive Karrierefrau hatte sich in einen Mann verliebt, der nicht bereit gewesen war, seine Verlobte aufzugeben … So gesehen hatte Roland sie beide betrogen.
Durch den tragischen Unfalltod war aus ihrer Ehe nichts geworden. Stattdessen hatte Amy Heath geheiratet. Einen zärtlichen Mann und Beschützer, der treu zu ihr stand. Er war es wert, geliebt zu werden.
Vor diesem Hintergrund fiel es ihr nicht schwer, sich großzügig zu verhalten.
„Kelly, wenn Sie nach dem Fest anrufen, können wir einen Termin für ein Interview vereinbaren, zum Beispiel könnten wir über die kommende Weinlese sprechen.“ Sie lächelte. „Ihre Kameraleute können Aufnahmen von Saxon’s Folly und Chosen Valley machen.“
Verwirrt und skeptisch sah Kelly sie eine Zeit lang an. Amy hielt dem Blick stand. Schließlich lächelte Kelly – es war ein ehrliches Lächeln ohne einen Rest von Vorbehalten. „Danke, Mrs. Saxon, es wird mir ein Vergnügen sein.“
Dann wandte sie sich
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