Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mehr als nur Traeume

Titel: Mehr als nur Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
Sie wollte Robert haben, aber er brachte seine Tochter und seine Liebe für seine Tochter mit.
    Sie rief das Vikariat an, doch niemand hatte sich dort nach dem Armband erkundigt. Sie bat den Vikar, ihr einen Dentisten zu empfehlen, und konnte bei diesem einen Termin -abermals dank der Absage eines anderen Patienten - für den nächsten Vormittag bekommen. Als sie wieder in den Garten zurückgehen wollte, sah sie mehrere amerikanische Magazine auf dem Tisch - Vogue, Harper’s Bazaar, Gentleman ’s Quarterly-, und sie nahm sie mit für Nicholas.
    Es gab einige erstaunte Ausrufe seinerseits, als sie ihm erklärte, daß diese wunderschönen »Bücher« tatsächlich eine Wegwerfware darstellten. Er begann, in den Magazinen zu blättern, studierte die Anzeigen und die Kleider der abgebildeten Personen mit einer Eindringlichkeit wie ein General einen Schlachtplan. Zunächst mochte er die Kleider nicht leiden; aber als er das erste Magazin durch hatte, nickte er mit dem Kopf, als begänne er zu begreifen.
    Dougless nahm das Taschenbuch von Agatha Christie zur Hand und begann zu lesen.
    »Wollt Ihr mir nicht etwas daraus vorlesen?« fragte er.
    Da er immer nur die Abbildungen in den Büchern und Magazinen zu betrachten schien, kam ihr der Verdacht, daß er vielleicht gar nicht lesen könne. Sie las ihm laut vor, während er die Fotos im Gentleman’s Quarterly studierte.
    Um sieben Uhr abends öffneten sie die Weinflasche und aßen dazu Brot, Käse und Obst, während Nicholas in sie drang, ihm doch noch mehr aus dem Kriminalroman vorzulesen.
    Während so die Zeit verflog, kam es ihr immer natürlicher vor, daß sie ihre ganze Zeit diesem liebenswürdigen Mann widmete. Zu beobachten, wie er die Welt mit großen, verwunderten Augen betrachtete, war eine Freude für sie. Mit jeder Stunde, die sie mit ihm verbrachte, wurde ihre Erinnerung an Robert blasser.
    Als es dunkel wurde, gingen sie hinauf auf ihr Zimmer, und Dougless wurde sich nun allmählich der Intimität bewußt, die eine Wohngemeinschaft mit diesem Mann mit sich brachte. Aber Nicholas ließ bei ihr gar nicht erst peinliche Gefühle auf kommen. Nachdem er das Bad untersucht hatte, das zu ihrem Zimmer gehörte, wollte er wissen, wo die Badewanne sei. Zu Dougless’ (amerikanischem) Entzücken besaß das Badezimmer eine Duschkabine. Ehe sie in das Badezimmer Vordringen konnte, hatte Nicholas die Hähne angedreht und sich mit kaltem Wasser vollgesprüht. Lachend beugte er sich nach vorn, während sie ihm die Haare trocken rubbelte.
    Sie zeigte ihm, wie man das Shampoo benützte, die Zahnbürste und die Zahnpasta. »Morgen werde ich Ihnen den Rasierapparat erklären«, sagte sie und lächelte, als sie die schäumende Zahnpasta zwischen seinen Zähnen sah.
    Sie duschte und wusch sich die Haare, zog das schlichte weiße Nachthemd an, das sie sich gekauft hatte, und schlüpfte unter die Zudecke des rechten Doppelbettes. Sie hatte mit Nicholas eine etwas »hitzige« Diskussion, ob er täglich ein Duschbad nehmen sollte oder nicht. Die Vorstellung schien ihn zu erschrecken; aber schließlich gab er nach. Er nahm ein langes Duschbad, so heiß, das der Dampf unter der Türritze durchkam, und dann trat er aus dem Badezimmer, nur mit einem Handtuch um die Hüften bekleidet, während er sich mit dem anderen Handtuch die Haare trockenrieb.
    Es folgte ein Moment der Verlegenheit, als er zu ihr hochsah, mit frischgewaschenem Gesicht, die nassen Haare nach hinten gestrichen. Douglas klopfte das Herz bis in die Kehle hinauf.
    Doch dann erblickte Nicholas die Nachttischlampe, und Dougless verbrachte die nächste Viertelstunde damit, ihm die Arbeitsweise eines elektrischen Lichtes vorzuführen. Nicholas trieb sie fast zum Wahnsinn, indem er ununterbrochen die Lichter ein- und ausschaltete, bis sie versprach — damit er sich endlich hinlegte -, ihm noch etwas aus dem Buch von Agatha Christie vorzulesen. Sie blickte zur Seite, als er das Handtuch von seinen Hüften entfernte und in sein Bett stieg. »Pyjamas«, murmelte sie, »morgen kaufen wir Pyjamas.«
    Sie las ungefähr eine halbe Stunde lang, ehe sie bemerkte, daß er eingeschlafen war, und dann drehte sie die Lichter aus und machte es sich selbst unter der Zudecke bequem. Sie war gerade dabei, einzuschlafen, als Nicholas im Nachbarbett begann, um sich zu schlagen, so daß sie sich erschreckt aufsetzte. Es war gerade hell genug im Zimmer, daß sie sehen konnte, wie er die Zudecke von sich stieß, sich im Bett wälzte und stöhnte in

Weitere Kostenlose Bücher