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Mehr als nur Traeume

Titel: Mehr als nur Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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in der Regel, daß der Betreffende als Kind ein, zwei Jahre lang Hunger gelitten hat. Ich frage mich, was sie bei ihm ausgelöst haben könnte? Der Mann macht mir nicht den Eindruck, als ob seine Familie sich nicht die zur Ernährung notwendigen Dinge leisten konnte.«
    Dürre, hätte Dougless fast gesagt. Oder Überschwemmungen. Etwas, das die Ernte in einer Zeit vernichtete, wo es keine Kühlhäuser, Konserven oder frische Nahrungsmittel gab, die von anderen Teilen der Welt eingeflogen wurden.
    »Ich wollte Sie nicht aufhalten«, sagte der Arzt. »Ich machte mir nur Sorgen wegen seiner bisherigen Zahnbehandlung. Er .. .« der Arzt lachte leise. »Er hat mich buchstäblich mit Fragen gelöchert. Hat Mr. Stafford etwa vor, sich selbst als Zahnmediziner ausbilden zu lassen?«
    Dougless lächelte. »Er ist nur neugierig. Vielen herzlichen Dank, daß Sie sich so viel Zeit für ihn genommen haben und sich seinetwegen so besorgt gezeigt haben.«
    »Ich bin froh, daß ein anderer Patient abgesagt hat und ich mich ihm widmen konnte. Er hat ein höchst interessantes Gebiß.«
    Dougless bedankte sich noch einmal bei ihm, und als sie in das Empfangszimmer kam, sah sie Nicholas am Tisch der hübschen Sprechstundenhilfe stehen und mit ihr flirten.
    »Kommen Sie!« schnaubte sie ihn an. Alles und jeder verschworen sich gegen sie, um sie zu dem Glauben zu zwingen, daß dieser Mann tatsächlich aus dem sechzehnten Jahrhundert stammte.
    »Das ist nicht die Art von Barbier, bei der ich bisher in Behandlung gewesen bin«, sagte Nicholas lächelnd und rieb seine noch immer taube Lippe. »Ich würde gern diesen Mann und seine Maschinen mit zurücknehmen in meine Zeit.«
    »Sie sind alle elektrisch«, erwiderte Dougless mißlaunig.
    Er faßte sie am Arm und drehte sie zu sich herum. »Was bedrückt Euch?«
    »Wer sind Sie?« schrie sie ihn förmlich an. »Warum haben Sie Rillen an Ihren Zähnen? Warum ist bei Ihnen der Kiefer gebrochen, als man Ihnen drei Zähne gezogen hat?«
    Nicholas lächelte sie an, als er hörte, daß sie ihm endlich zu glauben begann. »Ich bin Nicholas Stafford, Earl of Thornwyck, Buckshire und Southeaton. Vor zwei Tagen wartete ich in einer Zelle auf meine Hinrichtung, und wir zählten das Jahr des Herrn, 1564.«
    »Ich kann das nicht glauben«, sagte Dougless. Ich will es nicht glauben. Es kann nicht wahr sein.«
    »Was würde Euch zum Glauben bekehren?« fragte er leise.

5
    Als Dougless mit ihm zum Eissalon ging, dachte sie über seine Frage nach. Was würde sie überzeugen? Es wollte ihr nichts einfallen. Es gab für alles eine Erklärung. Er konnte ein fabelhafter Schauspieler sein, der nur so tat, als wäre alles neu für ihn. Ihm konnten die Zähne als Football-Spieler einer Hochschul-Mannschaft ausgeschlagen worden sein (und daß er Leistungssportler gewesen war, würde Sinn machen, weil er ja auch des Lesens kaum kundig zu sein schien). Da sie alles, was er ihr erzählte, durch Recherchen bestätigen konnte, ließ den Schluß zu, daß er sich die entsprechenden Information beschafft und auswendig gelernt hatte, um glaubhaft zu erscheinen.
    Was konnte er also tun, um ihr zu beweisen, daß er aus der Vergangenheit kam?
    Im Eissalon bestellte sie geistesabwesend für sich einen Eiskaffee und für Nicholas einen Becher voll Vanilleeis mit Schokoladensirup. Sie war so sehr in ihr Problem vertieft, daß sie erschrak, als er sich vorbeugte und sie rasch, aber fest, auf den Mund küßte.
    Verdutzt blinzelte sie zu ihm hoch und sah ein so verklärtes Entzücken auf seinem Gesicht, während er den ersten Löffel Eis hinunterschluckte, daß sie lachen mußte.
    »Ein vergrabener Schatz«, sagte sie schließlich.
    »Hmm?« meinte Nicholas, dessen Aufmerksamkeit gänzlich von seinem Eisbecher in Beschlag genommen wurde.
    »Um mir zu beweisen, daß Sie aus der Vergangenheit kommen, müssen Sie etwas wissen, was niemand sonst weiß. Etwas, das in keinem Buch steht.«
    »Zum Beispiel, wer der Vater von Lady Sydneys letztem Kind gewesen ist? Etwas in dieser Richtung.« Er löffelte sein Eis mit einer Inbrunst, als könnte er jeden Augenblick zerschmelzen vor Freude.
    Während sie diese verzückten blauen Augen hinter dichten schwarzen Wimpern betrachtete, als er sein Eis leckte, fragte sie sich, ob er auch eine Frau beim Liebesakt so ansah.
    »Euer Blick ist sehr eindringlich«, sagte er und sah sie durch seine Wimpern hindurch an.
    Dougless räusperte sich und sah zur Seite. »Ich möchte nicht wissen, wer Lady Sydneys

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