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Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen

Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen

Titel: Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Vaupel
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1:1-Zertifikat, das bei Laufzeitende gemäß der Performance des Basiswertes 1:1 ausbezahlt wird. Es gibt Varianten dieser Kategorie, beispielsweise ein Capped-Bonuszertifikat. Dabei ist der maximal mögliche Auszahlungsbetrag begrenzt (auf eine Obergrenze = Cap), dafür sind die Kennzahlen ansonsten besser als bei einem vergleichbaren Bonuszertifikat ohne Cap.
    Mein Fazit: Bonuszertifikate kommen der »Eier legenden Wollmilchsau« für Investoren sehr nahe. Sie sind eine gute Basis jedes Rohstoffdepots.
Discountzertifikate
    Discountzertifikate bauen ebenfalls auf den 1:1-Zertifikaten auf. Grundsätzlich entwickeln sie sich im Verhältnis 1:1 zur Entwicklung des Basiswertes, jedoch mit einer entscheidenden Einschränkung: Nach oben existiert eine Begrenzung. Es gibt einen sogenannten Cap, der sich auf die Notierung des Basiswertes oder die Notierung des Discountzertifikats beziehen kann. So oder so wird dadurch im Endeffekt eine absolute Kurshöhe festgelegt, über die ein Discountzertifikat nicht steigen kann. Dieser Cap ist fix und bei Emission vom Emittenten festgelegt worden. Der maximale Kursgewinn ist deshalb auf einen konkreten Betrag beschränkt.
    Das ist gegenüber einem »normalen« 1:1-Zertifikat eindeutig ein Nachteil. Dafür bieten Discountzertifikate einen Vorteil: Der Anleger kann sie mit einem Preisabschlag (= Discount, daher der Name) gegenüber dem aktuellen Kurs des Basiswertes kaufen. Generell gilt: Je niedriger der Cap und damit je niedriger die maximale Gewinnchance, desto höher der Discount. Außerdem fällt der Discount umso höher aus, je höher die Volatilität, also die Schwankungsbreite des Basiswertes ist. Damit ist diese Kategorie den Capped-Bonuszertifikaten sehr ähnlich.
    Jedes Zertifikat ist in einer bestimmten Situation optimal. Generell bieten Bonuszertifikate ein besseres Chance-Risiko-Profil als Discountzertifikate. Aber in Zeiten relativ hoher Volatilität beziehungsweise bei vergleichsweise hoher Volatilität des Basiswertes und einem Seitwärtsmarkt können Discountzertifikate die Nase vorn haben. Tabelle 2 auf der nächsten Seite gibt Ihnen einen Überblick über die Eigenschaften der verschiedenen Zertifikate.
    Zertifikate im Vergleich
1:1-Zertifikat
Long-/Short-Zertifikat
Bonuszertifikat
Discountzertifikat
Alternative Bezeichnung
    (Auswahl)
Open-end-Zer­tifikat,
Partizipationszertifikat
Turbos, Waves,
Mini-Long-
beziehungsweise
Mini-Short-Zertifikat
-
Diskontzertifikat
Kauf/Verkauf
auch vor Laufzeitende
Ja
Ja
Ja
Ja
Theoretisch
unbegrenzte Laufzeit
Ja
Ja
Nein
Nein
Risikopuffer
Nein
Nein
Ja
Ja (Discount bei Kauf)
Hebel
Nein
Ja
Nein
Nein
Chance auf Bonuszahlung
Nein
Nein
Ja
Nein
Währungssicherung
Ja/nein
Meistens nein
Meistens ja
Ja/nein
Kein Cap
    (Gewinnbegrenzung)
Ja
Ja
Ja
Nein
Discount beim Kauf
Nein
Nein
Nein
Ja
    Tabelle 2: Das perfekte Zertifikat gibt es nicht. Jede Kategorie hat Vor- und Nachteile; Quelle: Autor
    2.5 Kauf und Verkauf von Zertifikaten in der Praxis
    Wenn Sie ein Depot haben, ist der Kauf und Verkauf von Zertifikaten genauso einfach wie der Kauf und Verkauf von Aktien. Jedes Zertifikat hat eine WKN (Wertpapierkennnummer) beziehungsweise ISIN (International Securities Identification Number), die jeweils nur einmal vergeben worden ist. Sie brauchen für den Kauf eines Zertifikats deshalb nur vier Angaben: WKN oder ISIN, Stückzahl, Kauflimit (beziehungsweise »billigst«), Börsenplatz.
    Als Börsenplatz empfehle ich generell die Börse Stuttgart (Euwax). Meiner Ansicht nach ist das die erste Adresse in Deutschland und Europa, wenn es um Zertifikate geht. Wollen Sie sich über den Kurs eines Rohstoffzertifikats informieren, können Sie das direkt bei der Börse Stuttgart tun: www.euwax.de. Wenn Sie dort in das Feld »Kurssuche« die WKN oder ISIN eingeben, erhalten Sie zahlreiche Daten zu dem Schein, inklusive der aktuellen Notierung. Sie können sich auch die Umsätze in dem jeweiligen Schein anzeigen lassen (Punkt »Times and Sales«). Anfänger/-innen lassen sich immer wieder davon irritieren, dass bei Rohstoffzertifikaten die Umsätze oft ziemlich gering sind. Sie haben dann Sorge, dass der Handel illiquide ist und sie nicht verkaufen können, wenn sie das möchten. Diese Sorge ist jedoch unbegründet.
    Denn in der Regel sind Sie nicht von tatsächlichen Umsätzen abhängig, wenn Sie kaufen oder verkaufen möchten. Der Emittent (»Herausgeber«) der Zertifikate übernimmt die Funktion eines sogenannten Market Makers. Das bedeutet, dass er an

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