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Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen

Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen

Titel: Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Vaupel
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möglichst viele Pressemitteilungen reißerischer Art zu verschicken. Für mich ist das eher ein Warnsignal.
    Börsenumsätze: Vergleichen Sie bei einem Rohstoff-Explorer einmal die Börsenumsätze an der Heimatbörse mit denen einer deutschen Börse. Typischerweise haben Rohstoff-Explorer ihren Firmensitz in Kanada, den USA oder Australien. Wenn dort die Umsätze nur den Bruchteil der Umsätze an deutschen Börsenplätzen ausmachen, sollten alle Alarmglocken schrillen. Denn wenn ein Explorer in seinem Heimatland nicht genug Investoren überzeugen kann, warum geht er dann nach Deutschland? Die Antwort ist leider wenig erfreulich: Deutsche Kleinanleger haben in der Explorer-Branche den Ruf, auch in besonders riskante Projekte zu investieren. Manchmal ist sogar vom »stupid German money« die Rede.
    Website: Die erste Anlaufstelle für die Recherche zu einem bestimmten Unternehmen. Natürlich kann auch hier einiges getrickst werden. Doch wenn zum Beispiel andere Medien von Problemen mit einem Projekt berichten und das Unternehmen selbst sich dazu gar nicht äußert, ist Vorsicht geboten. Ist die Seite offensichtlich auf deutsche Anleger ausgerichtet, sollten Sie an das im vorigen Abschnitt Erwähnte denken.
    Management: Das Management spielt gerade bei Explorern, die kein jahrelang aufgebautes Geschäftsfeld haben, eine entscheidende Rolle. Heutzutage können Sie via Google einiges zu den Vorstandsmitgliedern des jeweiligen Explorers herausfinden. Kann das Senior Management zum Beispiel eine gute Erfolgsquote bei vorhergehenden Projekten vorweisen? Was haben sie überhaupt vorher gemacht? Ist fachliche Erfahrung vorhanden, und welche Ausbildung haben sie?
    Cash-Burn-Rate: Explorer verbrennen erst einmal nur Geld. Das ist völlig normal. Die Einnahmen fließen erst, wenn ein erschlossenes Projekt verkauft oder selbst ausgebeutet wird. Wichtig ist allerdings die Kapitalkraft des Explorers. Schauen Sie, wie viel Geld im letzten Quartal »verbrannt« worden ist. Vergleichen Sie das mit der Höhe der liquiden Mittel. Diese sollten – auf Basis der Zahlen vom letzten Quartal – mindestens für weitere zwölf, besser achtzehn Monate reichen. Ansonsten könnte es der Explorer allzu schnell mit Liquiditätsproblemen zu tun bekommen.
    Länderrisiko: Prüfen Sie, in welcher Region der Welt der Explorer tätig ist, und denken Sie an das politische Risiko. Es ist ein Unterschied, ob ein neues Vorkommen an begehrten »schweren« Seltenen Erden im westlichen Kanada oder in Somalia gesucht werden soll. Dann gibt es noch das Enteignungsrisiko, von dem auch einige Regionen Lateinamerikas betroffen sind. Wie akut das Länderrisiko werden kann, zeigt das Beispiel Mali. Das rohstoffreiche westafrikanische Land galt bis zum Frühjahr 2012 durchaus als Beispiel für die gelungene Demokratisierung eines afrikanischen Staates. Es folgten Niederlagen gegen separatistische Tuareg, ein Militärputsch und die Besetzung des nördlichen Landesteils durch Separatisten. Durchaus bedeutsam für Explorer, welche den Norden des Landes explorieren möchten.
    Explorationsergebnisse: Hier geht es in erster Linie um die Frage, welche Ergebnisse bisherige Probebohrungen geliefert haben. Ausschlaggebend sind konkrete Zahlen, nicht die schwammigen Versprechen des Managements. Generell ist ein hoher Erzanteil des Gesteins besser als ein niedriger. Es kommt aber auch auf andere Faktoren an, zum Beispiel darauf, wie tief unter der Erde die Vorkommen lagern (je tiefer, desto teurer der Abbau). Achten Sie darauf, ob die Angaben gemäß dem Standard NI 43-101 erfolgen. Im Fall kanadischer Unternehmen ist dies ein rechtlich bindender Standard, der recht hohe Ansprüche stellt. Mit falschen Angaben kann sich das Management eines kanadischen Unternehmens strafbar machen. Angaben nach NI 43-101 haben also eine höhere Glaubwürdigkeit.
    Vergleich einer offenen Mine mit Untertagebergbau

    Abbildung 3: Der oberflächennahe Abbau von Rohstoffen im Tagebau ist generell günstiger als der Untertageabbau; Quelle: fotolia
    3 Commitment of Traders (CoT)
    Eine wichtige Informationsquelle für Rohstoffprofis ist der Commitment of Traders Report, kurz CoT. Er gibt an, wie viele Kommerzielle und Spekulanten in einem bestimmten Rohstoff-Future »long« gegangen sind (auf der Käuferseite stehen) und wie viele »short« (auf der Verkäuferseite stehen).
    Mit »Kommerziellen« (Commercials) sind diejenigen gemeint, die sich gegen Preisrisiken absichern möchten beziehungsweise

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