Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen
noch ein Restwert ausbezahlt wird, besteht dieses Risiko nicht oder lediglich in verringerter Form, denn hier löst der Emittent seine Hedge-Position auch erst bei Erreichen der Knock-out-Barriere aus.
Aus diesem Grund kann ich Sie vor Long- und Short-Zertifikaten ohne Restwertauszahlung bei Erreichen der Knock-out-Barriere nur warnen, wenn der Kurs des Basiswertes dieser Knock-out-Barriere sehr nahe gerückt ist. Einige Trader setzen leider gerade auf solche Scheine, weil diese den höchsten Hebel haben. Das stimmt zwar – aber dafür wirkt die fatale Anziehungskraft der Knock-out-Barriere, und das umso stärker, je näher sie rückt. Finger weg von diesen Scheinen!
Bitte beachten Sie: Long- und Short-Zertifikate, bei denen die Knock-out-Barriere mehr als 5 Prozent entfernt ist, sind sehr gute Instrumente zum optimalen Ausreizen einer Kursbewegung. Ich halte jedoch nichts davon, nur die Vorteile bestimmter Anlageformen zu betonen, sondern möchte Sie auch vor den Risiken warnen.
Bonuszertifikate
Zertifikate dieser Kategorie bieten meiner Ansicht nach eines der besten Chance-Risiko-Profile im Rohstoffuniversum. Auch sie bauen auf den 1:1-Zertifikaten auf und profitieren grundsätzlich genau wie diese 1:1 von steigenden Notierungen des Basiswertes, ohne Hebelwirkung wie im Fall der Long- oder Short-Zertifikate. Anders als die 1:1-Zertifikate haben Bonuszertifikate aber eine festgeschriebene Laufzeit. Und sie können gegenüber diesen eine ganze Reihe handfester Vorteile vorweisen.
Risikopuffer: Bonuszertifikate besitzen einen Risikopuffer, der bis zu einem vorher festgelegten, konkreten Wert des Basiswertes greift. Deshalb lässt er sich auch prozentual angeben: als Abstand zwischen dem aktuellen Kurs des Basiswertes und der Grenze, an welcher der Risikopuffer greift. Für die Höhe des Risikopuffers gibt es keine bestimmte Vorgabe; er kann bei 5 Prozent, 25 Prozent oder auch 60 Prozent liegen. Je größer der Risikopuffer, desto sicherer das Investment. Denn solange der Kurs des Basiswertes nicht unter das Absicherungsniveau fällt, garantiert der Emittent zum Laufzeitende eine vorher festgelegte fixe Auszahlung. Diese besteht aus dem Nennwert des Scheins (meist 100 oder 1000 Euro) zuzüglich eines Bonus.
Bonuszahlung: Diesen Bonus erhält der Anleger bei Laufzeitende immer dann, wenn der Kurs des Basiswertes während der Laufzeit niemals das Absicherungsniveau unterschritten hat. Zweite Bedingung: Die Bonuszahlung ist höher als der Betrag, den der Anleger durch 1:1-Partizipation erhalten würde. Wäre der Betrag durch 1:1-Partizipation höher, dann erhält der Anleger bei Laufzeitende statt des Bonus diesen Betrag ausbezahlt. Das wäre allerdings für Sie als Anleger umso besser! Generell gilt: Je höher der Bonus, desto besser. Um unterschiedliche Bonuszertifikate vergleichen zu können, empfehlen wir Ihnen, die Bonuszahlung auf einen Prozentwert pro Jahr umzurechnen. Denn üblicherweise wird sie als Gesamtwert zum Laufzeitende angegeben, was die Vergleichbarkeit erschwert.
Währungssicherung: Bei Bonuszertifikaten ist eine Währungssicherung in der Regel (bitte im Einzelfall prüfen) inklusive, diese Zertifikate sind also von möglichen Veränderungen des Dollarkurses überhaupt nicht betroffen.
Halten wir fest: Mit Bonuszertifikaten profitieren Sie generell 1:1 von steigenden Notierungen des Basiswertes. Aber selbst wenn der Basiswert stagniert, erhalten Sie eine attraktive Seitwärtsrendite, denn dann bekommen Sie am Laufzeitende den Nennwert des Scheins zuzüglich einer Bonuszahlung, die aufs Jahr umgerechnet bei etwa 3 bis 10 Prozent liegen kann. Diese Seitwärtsrendite können Sie noch steigern, wenn Sie unter Nennwert einsteigen. Zudem erhalten Sie die Bonuszahlung selbst dann, wenn der Kurs des Basiswertes zwar fällt, das Absicherungsniveau jedoch nicht verletzt wird. Bei einem besonders hohen Absicherungsniveau von beispielsweise 50 Prozent und einem aussichtsreichen Basiswert macht dies das entsprechende Bonuszertifikat zu einer relativ sicheren Anlage.
Darin liegt gleichzeitig eine große Chance, denn von Gewinnen des Basiswertes profitieren Sie 1:1, ohne Begrenzung nach oben. Im schlechtesten Fall wird der Risikopuffer verletzt, das heißt das Absicherungsniveau unterschritten. Selbst dieser Fall ist keine Katastrophe. Dann gibt es zwar keine Bonuszahlung, und der Risikopuffer wird dauerhaft eliminiert, aber das Zertifikat verfällt keineswegs wertlos. Es wird stattdessen zum ganz normalen
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