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Mehr Sex weniger Abwasch

Mehr Sex weniger Abwasch

Titel: Mehr Sex weniger Abwasch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Paula u Anderson Szuchman
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irgendetwas kosten.
    Fallstudie 3
    Die Akteure: Rob und Ellen
    Rob und Ellen lernten sich kurz nach ihrer Collegezeit auf einer Party kennen. Sie unterhielten sich die ganze Nacht miteinander. Kurz darauf folgte das erste Date. Der erste Kuss.
    Die Monate gingen dahin. Sie lernten jeweils die Freunde des anderen kennen und verbrachten ein langes Wochenende zusammen. Ihre alten Gewohnheiten verloren sich allmählich: Sonntags schliefen sie lange aus, anstatt ins Fitnessstudio zu gehen; samstags kochten sie zu Hause, anstatt sich mit Freunden in einem Lokal zu treffen. Der Sex war unbeschreiblich! Sie fühlten sich auf eine geradezu magische Art miteinander verbunden. » Ich erinnere mich an diese Zeit, als wäre sie ein einziger Traum gewesen«, sagte Ellen.
    Aber es war kein Traum. Es war die Phase der ersten Verliebtheit, die Psychologen als » Limerenz« bezeichnen – ein unfreiwilliger Zustand des intensiven Begehrens. Limerenz ist etwas anderes als Schwärmerei. Sie geht tiefer, ist dauerhafter und vergleichsweise zwanghaft. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Serotoninspiegel (Serotonin ist auch als » Glückshormon« bekannt.) von Menschen im limerenten Zustand ähnlich hoch ist wie der von Menschen mit einer Zwangsneurose. Wir sind dann also buchstäblich verrückt vor Liebe!
    Ein Jahr ging ins Land. Rob und Ellen stellten einander ihre Familien vor, machten Urlaub in Mexiko … und kamen an einen weiteren Meilenstein: Sie hatten ihren ersten großen Streit. Ellen ließ einen lange geplanten Kurztrip platzen, weil sie ihrer Schwester beim Umzug helfen wollte. » Sie führte sich auf, als hätte sie keine andere Wahl«, meinte Rob. » Und ich solle mich gefälligst nicht so haben, wenn ihre Schwester sie beim Kistenpacken brauchte, schließlich hätten wir die Reise aus unserer gemeinsamen Kasse bezahlt.« » Er nahm das Ganze viel zu dramatisch«, sagte Ellen. Zu diesem Zeitpunkt waren sie beide 27 Jahre alt. Insgeheim fragten sie sich, ob ihre Beziehung in eine Ehe münden würde.
    Doch beide hatten in dieser Hinsicht Bedenken. Rob fragte sich insgeheim, ob er schon genug Frauen kennen gelernt hatte. Und Ellen horchte in sich hinein, ob sie dann wirklich den Kauf jedes neuen Zahnputzbechers mit Rob absprechen wollte. Rob schwor sich, seine sonntäglichen Basketballspiele niemals aufzugeben, nicht um alles in der Welt, auch nicht für zukünftige Kinder. Ellen wollte irgendwann einmal im Ausland leben, wusste aber, dass Rob nie und nimmer mitkommen würde.
    Trotz aller Bedenken fingen sie an, offen über eine Heirat zu sprechen.
    » Was hältst du vom Heiraten?«, fragte Rob sie eines Abends.
    » Fragst du mich jetzt, ob ich dich heiraten will?«, fragte Ellen.
    » Nein«, sagte Rob. » Mich interessiert nur, wie du allgemein darüber denkst.«
    » Allgemein finde ich es gut, zu heiraten«, sagte Ellen.
    » Mich zu heiraten? Oder das Heiraten an sich?«
    » Ich denke mal beides.«
    Am nächsten Morgen beim Frühstück nahm Ellen den Faden wieder auf. » Möchtest du noch einmal über diese Sache sprechen, auf die du mich gestern kurz angesprochen, die du dann aber nicht weiter erwähnt hast?«
    » Welche Sache?«, fragte Rob.
    » Die Sache mit dem Heiraten. Ob ich dich heiraten wolle.«
    » Ich habe dich nicht gefragt, ob du mich heiraten willst«, sagte Rob.
    » Ja, aber du hast es überlegt.«
    » Ja, es kam mir kurz.«
    » Mir auch – sollen wir es ernsthaft überlegen?«
    Und dann endlich sprachen sie wie zwei erwachsene Menschen über das Heiraten. Beide wollten sie Kinder – Rob wollte drei, Ellen wäre mit einem Kind zufrieden. Beide hatten Angst, ihre Unabhängigkeit zu verlieren und wollten sich ihre Eigenständigkeit auch in der Ehe bewahren.
    Ihr Fazit: Ja, es würde klappen. Sie wagten den Sprung in die Ehe.
    Das Eheleben verlief nicht ganz so, wie Rob und Ellen es sich vorgestellt hatten. Ihre Liebe zueinander hatte auch weiterhin Bestand – die Limerenz war allerdings nicht mehr vorhanden.
    Wie so oft in einem jungen Eheleben waren die Finanzen ein Thema. Wie sollten sie sich bei ihren kleinen Gehältern als Angestellte in einem Modegeschäft bzw. Lehrer und den hohen Lebenshaltungskosten in San Francisco jemals Kinder oder eine geräumigere Wohnung leisten können?
    Ellen begann ein Psychologiestudium, was Rob unterstützte. Er selbst war leidenschaftlich gerne Lehrer und wollte, dass Ellen ebenfalls einen Beruf ergriff, der ihr Spaß machte. Doch nach vier Semestern kamen Ellen

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