Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mehr Sex weniger Abwasch

Mehr Sex weniger Abwasch

Titel: Mehr Sex weniger Abwasch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Paula u Anderson Szuchman
Vom Netzwerk:
Wir keifen einander an. Wir versäumen es, zu sparen, um unsere Kinder für später abzusichern, wenn sie Zahnspangen brauchen oder auf die Uni gehen. Mit der Ehe sind wir zwar eine Verpflichtung auf Lebenszeit eingegangen; es gelingt uns aber nicht, dieser Verpflichtung auch im Alltag nachzukommen.
    Im Folgenden wollen wir Ihnen zeigen, wie Sie auf einfache Weise intertemporale Entscheidungen verbessern, Hyperbolic Discounting mindern und » kalt-heiße Empathie-Differenzen« umgehen. Wir werden Ihnen zeigen, wie Sie diese selbstsüchtigen Triebe bremsen, um der offene und liebende Ehepartner zu sein, von dem wir wissen, dass er irgendwo in Ihnen schlummert und nur geweckt werden will.
    Fallstudie 1
    Die Akteure: Alice und Mark
    Mark hatte einen furchtbaren Monat hinter sich. Alice wusste das. Zuerst hatten sich ihre beiden Söhne kurz nacheinander eine Darmgrippe eingefangen. Alice war auf Geschäftsreise, und so blieb alles an Mark hängen. Kaum war das überstanden, musste Mark selbst auf Geschäftsreise. Obendrein hatte er sich bei seinen Kindern angesteckt und nun mit dem gleichen Virus zu kämpfen. Und zu allem Überfluss war seine 87-jährige Mutter gestürzt und lag im Krankenhaus. Zurück zu Hause wartete eine Flut an unbezahlten Versicherungs- und Arztrechnungen auf ihn, und er überlegte, ob seine Mutter in einem Altenheim nicht besser aufgehoben wäre. Doch sofort quälten ihn Gewissensbisse.
    » War wohl kaum der beste Monat meines Lebens«, sagte er.
    Dass Mark im Alltagsleben die Hauptlast schulterte, hatte sich in seiner Ehe so eingebürgert.
    Als er Alice acht Jahre zuvor kennen gelernt hatte, war er bereits einmal geschieden und beruflich nicht besonders ambitioniert. Er arbeitete als Marketingleiter in einem Unternehmen in Chicago. Alice hingegen gehörte als Strategie-Direktorin zur Führungsriege einer Werbeagentur und war, was Mark absolut schleierhaft war, mit 40 noch Single. Er fand in Alice all das, was seine Exfrau hatte vermissen lassen – Alice war erfolgreich, selbstbewusst und sexy.
    Seine Exfrau hatte nicht viele Freunde gehabt, war depressiv gewesen und hatte an allerlei chronischen Erkrankungen gelitten, von denen Mark nie wusste, ob sie tatsächlich bestanden. Er hatte Kinder gewollt, sie aber war nicht belastbar gewesen. Er wollte reisen, sie jedoch scheute die Strapazen. Er fühlte sich in der Ehe gefangen, brachte es aber auch nicht fertig, sich von ihr, die sie so bedürftig war, scheiden zu lassen … bis sie ihm eines Tages eröffnete, sie wolle mit ihrer Mutter zusammenziehen. » Sie erklärte, dass ihre Mutter die Einzige sei, die mit ihr umzugehen wisse«, erzählte Mark. » Dann geh, sagte ich zu ihr, aber ich werde nicht mitkommen.«
    Als ein Freund ihn mit Alice bekannt machte, hatte er zunächst nicht viel erwartet. 40 und Single in New York? Er hatte genug Verabredungen hinter sich, um sich einigermaßen vorzustellen, was das wohl bedeutete: knochiger Fitnessstudio-Junkie, neurotisch, drei Katzen. Alice erschien in einem figurbetonten schwarzen Kleid und kniehohen, lila Wildlederstiefeln. Erster Eindruck: sexy, klug, kein Hungerhaken, leicht unterkühlt. Mark war nicht sicher, ob er sie wirklich mochte, aber er war ziemlich sicher, dass er nichts dagegen hätte, mit ihr zu schlafen.
    Allmählich taute Alice auf. Sie lächelte und zeigte ihm Bilder von ihren Nichten und Neffen.
    Alice wollte Kinder. Doch ihr Liebesleben war bislang eine einzige Katastrophe gewesen. Da gab es einen, der zwar mit ihr schlafen, aber in der Öffentlichkeit nicht mit ihr Händchen halten wollte. Dann war da der Immobilienmakler, der heiß auf Telefonsex war, sich aber nie vor 22 Uhr mit ihr verabredete. Oh, und dann war da noch der angeblich bindungsunfähige Banker, der nun auf seiner Facebook-Seite alle Welt über seine tolle Verlobte informierte.
    Mark schien anders zu sein. Er wollte etwas Festes. Er suchte nach einer monogamen Beziehung, die möglicherweise eines Tages in den Hafen einer glücklichen Ehe führte. Er war nett und hatte einen süffisanten Humor. » Ein waschechter Kerl, einer, wie man ihn unter den Männern in New York suchen muss«, sagte Alice.
    Nach nur zehn Monaten heirateten sie und waren ein Jahr später Eltern von Zwillingen. Ein Kindermädchen anzustellen, war für Alice ein schrecklicher Gedanke ( » Wieso sollten wir jemanden für etwas bezahlen, was wir perfekt selber können?«). Andererseits liebte sie ihren Job und wusste, dass sie auf ihr Gehalt angewiesen

Weitere Kostenlose Bücher