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Mehr Sex weniger Abwasch

Mehr Sex weniger Abwasch

Titel: Mehr Sex weniger Abwasch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Paula u Anderson Szuchman
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runterputzte, weil sie ihm das falsche Gericht serviert hatte. Oder wenn er im Auto jeden, der ihm die Vorfahrt nahm, zusammenbrüllte. Sie hatte für die Bedienung dann oft ein mitfühlendes Augenzwinkern oder legte Howard im Auto die Hand auf, um ihn zu beruhigen. Und oft beruhigte er sich tatsächlich.
    Doch als dann die Kinder da waren, fuhr er noch schneller aus der Haut. Er arbeitete mehr und schlief weniger. Ihr Sexleben war so gut wie gar nicht mehr vorhanden, weil Jen meist zu erschöpft war. Obendrein schien Howard jegliches Verständnis für die natürlichen Eigenarten von Kindern abzugehen – will heißen, er schien absolut nicht zu wissen, dass Kinder seine Launen nicht von Natur aus richtig zu nehmen wissen. » Howard ist ein prima Papa«, erzählte Jen. » Er liebt Kinder. Er hat den Jungs das Schwimmen beigebracht. Er hat ihnen beigebracht, Bitte und Danke zu sagen, und einmal die Woche ihre Oma anzurufen. In mancher Hinsicht hat er mehr Geduld als ich. Aber er hat auch seine durchgedrehte dunkle Seite, die er einfach nicht unter Kontrolle bekommt.«
    Mindestens einmal die Woche kam Howard von der Arbeit nach Hause und geriet außer sich. Er betrat das Haus, genervt vom Verkehr, überreizt vom Schlafmangel, hatte einen Mordshunger, zerbrach sich laut über irgendeinen Fall den Kopf, und brüllte dann los, warum der Müll nicht rausgebracht worden war, die Dreiräder in der Auffahrt standen, und warum, Herrgott noch mal, überall dieses verdammte Spielzeug herumliegen musste.
    » Ist es denn so schwierig, das Zeug im Kinderzimmer zu lassen?« Die laut geblaffte Frage galt allen, die sich in Hörweite befanden – und das waren für gewöhnlich Frau, Kinder und zwei Katzen, die sich schleunigst verkrümelten. » Wozu haben wir die Mülleimer gekauft, wenn wir sie nicht benutzen?«
    Das Problem : Die kalt-heiße Empathie-Differenz
    Immer wenn Howard sich wieder beruhigt hatte und erkannte, dass er allen den Abend vergällt hatte, traf er eine Entscheidung: Morgen. Morgen werde ich nicht die Fassung verlieren.
    Morgen kam. Und Howard verlor erneut seine Fassung.
    Intertemporale Entscheidungen haben Folgen für die Zukunft. Das wusste auch Howard. Er wusste, dass es im langfristigen Interesse seiner Frau und seiner Kinder lag – und nicht zuletzt auch in seinem –, dass er ein lieber und verträglicher Mensch war. (Und starben gestresste nicht früher als relaxte Männer? Ja, das hatte er irgendwo gelesen.) Und so nahmen sich die von ihm aufgestellten Gleichungen dann auch recht simpel aus:
Heute ein lieber Papi = Kinder, die mich lieben und zu produktiven Mitgliedern der Gesellschaft heranwachsen.
    Heute ein böser Papi = Kinder, die mich hassen und zu Serienmördern werden
Heute ein lieber Ehemann = eine glückliche Ehefrau und eventuell ein erfülltes Liebesleben
    Heute ein böser Ehemann = Scheidung, schrulliger alter Junggeselle auf einer Parkbank, der nach Frauen in sexy Kleidern schielt.
    Das Problem war, dass Howard seine Entscheidung, sich fortan beherrschen zu wollen, immer traf, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. Mit anderen Worten: wenn er in einem » kalten« Zustand war. Wir erinnern uns: In einem kalten emotionalen Zustand sind wir fähig, besonnene und durchdachte Entscheidungen zu treffen. Zudem haben sie die frappierende Eigenschaft, uns die » heißen« emotionalen Zustände vergessen zu lassen. So ging der » kalte« Howard schlicht davon aus, dass er auch am folgenden Tag noch » kalt« sein würde, und dass der » heiße« Howard der Vergangenheit angehören würde.
    Jen sagte ihm deutlich, dass die ganze Familie unter seinen Wutausbrüchen zu leiden habe und dass es die Kinder beunruhige, wenn er derart zornig nach Hause komme.
    Jedes Mal versprach er, sich zu zügeln und überlegte sogar zusammen mit Jen, wie ihm das gelingen könnte.
    » Wie wär’s, wenn du früher Feierabend machst und dann ins Fitnessstudio gehst?«, schlug Jen vor. » Reagier dich ab, das verbrennt negative Energie.«
    » Dann schaffe ich es aber nicht, zum Abendessen zu Hause zu sein«, gab der » kalte« Howard zu bedenken.
    » Du kannst dir auf der Heimfahrt eine Meditations- CD anhören.«
    » Ich dachte, du kennst mich«, sagte der » kalte« Howard.
    » Oder du zählst bis zwanzig, bevor du hier die Tür aufmachst«, sagte Jen.
    » Wie wär’s, wenn ich bis zwanzig zähle und wir dann Sex haben?«, fragte der » kalte« Howard, der allzeit bereit war.
    » Uuh, ich bin kaputt«, sagte sie und

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