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Mehr Sex weniger Abwasch

Mehr Sex weniger Abwasch

Titel: Mehr Sex weniger Abwasch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Paula u Anderson Szuchman
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Geld.
    Die Tulpenblase ist geplatzt.
    Und nun schauen viele blöd aus der Wäsche: die Bauern, die Millionen Tulpen angebaut haben, die Kaufleute, die für die Tulpen zu viel Geld verlangt haben, die Käufer, die ihre gesamten Ersparnisse dafür ausgegeben haben, und die Werbetreibenden, die diese Manie nie hinterfragt haben. 8
    Was folgt, sind erhobene Zeigefinger und die Jagd nach den Schuldigen: Weg mit dem Kerl in seinem 54-Zimmer Schloss, der die meisten Tulpen verkauft hat! Weg mit den Tulpen, diesem Symbol der Zerstörung und Gier, aus den öffentlichen Gärten, wo unsere Kinder spielen! Eine lange, dunkle Phase der Rezession legt sich über das einst so pulsierende Land.
    Moment mal, hören wir Sie sagen. Irgendetwas an dieser Geschichte, irgendetwas an diesen irrsinnigen Preisen, an dieser kollektiven Manie und der fehlenden Marktaufsicht kommt mir bekannt vor … wo habe ich das schon einmal gehört? … oh ja, richtig! Gerade erst haben wir genau so eine Bankenblase erlebt, die 2006 platzte und die Aktienmärkte Anfang 2007 zusammenbrechen ließ. Und wenn man es genau betrachtet, haben wir den größten Teil unserer Spareinlagen in der Spekulationsblase der späten 1990er-Jahre verloren. Und davor gab es die US -Aktienblase gegen Ende der 1920er-Jahre, und davor (1720) die Südsee-Blase und so weiter und so fort.
    Blasen sind keine holländische Erfindung. Sie sind menschlich. Und genauso vorhersagbar wie Schlechtwetter.
    Ökonomisch ausgedrückt, bildet sich eine Blase, wenn der Preis für ein Gut weit über seinen tatsächlichen Wert hinaus steigt. Er steigt, weil die Leute glauben, der Preis steige bis ins Absurde immer weiter, was andere ansteckt, dies ebenfalls zu glauben. Sie suchen nach Bestätigung, dass sie in ihrem Glauben richtigliegen, und ignorieren sämtliche Anzeichen dafür, dass doch etwas faul sein könnte.
    Dann platzt die Blase. Und eine schlimme, lang andauernde Rezession folgt. Der Fachbegriff für diesen Prozess heißt » Wirtschaftskreislauf«.
    Das Diagramm unten zeigt den S&P 500, den Index, der die Aktien von 500 der größten, börsennotierten US -amerikanischen Unternehmen umfasst. Die Spitzen und Tiefs scheinen dramatisch. Von 1995 bis 2000 stieg der Aktienindex auf 200 Prozent. Dann folgte der Crash – und der Index stürzte auf 49 Prozent ab. Während der Bankenblase, die 2002 ihren Anfang nahm, sprang der Markt auf 102 Prozent. Als die Immobilienpreise schließlich zu fallen begannen, verfielen die Investoren in Panik, und der Markt sank auf 57 Prozent.

    Auf kurze Sicht sieht es düster aus …
    Die gute Nachricht: So schmerzhaft dies klingen mag (und so schmerzhaft es auch war, die eigenen Ersparnisse verpuffen zu sehen) – auf lange Sicht gesehen stieg der Aktienmarkt tendenziell wieder an. Wenn wir das Diagramm auf S. 314 betrachten, wirkt sogar der » Börsencrash« von 1987 mit einem Abrutschen von 34 Prozent nur wie eine kurzzeitige leichte Unruhe.
    Warum diese sogenannten Boom-Bust-Zyklen in schöner Regelmäßigkeit wiederkehren, ist eine Frage, an der sich die ökonomische Fachwelt seit Jahrhunderten die Zähne ausbeißt. Warum rennen wir wie verrückt hinter etwas so Banalem wie einer überteuerten Tulpe her, obwohl wir es eigentlich besser wissen müssten?

    … aber auf lange Sicht sehr viel rosiger.
    Dem britischen Ökonomen John Maynard Keynes zufolge ist der Grund recht simpel: Weil wir Menschen sind. » Wenn wir ehrlich sein wollen«, so schrieb Keynes 1935, » müssen wir zugeben, dass unsere Wissensgrundlage für die Schätzung der Erträge nach zehn oder sogar fünf Jahren einer Eisenbahn, eines Kupferbergwerks, einer Weberei, des Markenwerts einer Patentmedizin, eines atlantischen Dampfers, eines Gebäudes in der City von London sehr gering und manchmal null ist.« Da wir die Zukunft nicht vorhersagen können, so folgerte er, verlassen wir uns auf unser Bauchgefühl. Klingt plausibel – in den Ohren aller, die sich schon mal auf eine zweite Verabredung eingelassen haben oder zum Traualtar geschritten sind. Doch Keynes Position war eine radikale Abkehr vom klassischen Wirtschaftsdenken des frühen 20. Jahrhunderts, dessen Grundannahmen uns zu rein rationalen Wesen stempelt – allein darauf aus, den eigenen Nutzen zu maximieren.
    Was hat das alles mit mir zu tun, fragen Sie nun. Sie hassen Tulpen, blieben unbeeinflusst von der Spekulationsblase und Ihr Haus hat man Ihnen nicht weggepfändet. Sie haben dieses Buch gekauft, um Ihre Partnerschaft auf

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