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Mehr Sex weniger Abwasch

Mehr Sex weniger Abwasch

Titel: Mehr Sex weniger Abwasch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Paula u Anderson Szuchman
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schob ihn weg. » Meine ganze Energie ging dafür drauf, die Kinder wieder in die Spur zu bringen nach deinem letzten Ausraster.«
    » Ich weiß, tut mir leid, wird nicht wieder vorkommen.«
    So oder so ähnlich spielte sich die Situation im Allgemeinen ab. Sobald Howard aus dem » heißen« wieder im » kalten« Zustand war, war er überzeugt, dass er der » kalte« Howard bleiben würde.
    Doch es passierte immer wieder. Irgendwo auf dem Weg zwischen Büro und Zuhause brach der » heiße« Howard los. Alle guten Vorsätze, die der ruhige, gelassene und bedachte Howard gefasst hatte, waren dahin. Wie Alice, die mit dem Hyperbolic Discounting zu kämpfen hatte, schaffte es auch Howard nicht, seinem wohl gefassten Vorhaben treu zu bleiben.
    Die Lösung : Selbstverpflichtungswerkzeuge
    Howard probierte es mit » bis 20 zählen« (ohne Erfolg!) und mit Tiefenatmung (ganz ohne Erfolg!). » Atemtechniken funktionieren nicht, wenn man vor lauter Fluchen das Luftholen vergisst«, erzählte uns Jen.«
    Also dachten die beiden sich ein Selbstverpflichtungswerkzeug aus, das ihnen dienlich war, um mehr von ihrer Ehe zu haben. Für Howard bedeutete das mehr Sex, für Jen einen ruhigen, verträglicheren Howard. Sie gaben diesem Werkzeug auch einen Namen: rote Flagge. Es war das Stichwort. Wenn Howard kurz vor einem Wutausbruch stand, rief Jen » rote Flagge«. Wenn Howard es drei Tage ohne » rote Flagge« schaffte, würde Jen mit ihm schlafen. Wenn ihm eine ganze Woche ohne » rote Flagge« gelang, wollte sie an zwei Tagen hintereinander mit ihm schlafen (sofern er sich in der Zwischenzeit keine rote Flagge einhandelte). Und schaffte er es gar einen Monat ohne » rote Flagge«, dann wollte sie tun, was immer sein Herz begehrte.
    Jedes Mal, wenn Howard an die Decke ging und eine » rote Flagge« bekam, gab es also eine Woche keinen Sex. Zwei » rote Flaggen« bescherten Jen einen Tag im Spa, während Howard die Kinder in die Musikschule und zum Fußballtraining fahren musste.
    » Er brauchte eine Motivation«, sagte Jen. Und Sex, so fügte sie hinzu, » schien mir da ein ideales Werkzeug zu sein.«
    Eigentlich ging Jen davon aus, dass die » Rote-Flagge-Methode«, genau wie alle anderen Versuche zuvor, scheitern würde. Bestenfalls, so dachte sie, würde das Ganze zwei Wochen lang funktionieren, danach würde Howard wieder der alte Hitzkopf sein. » Ich hatte genug Bücher zum Thema gelesen, um zu wissen, dass Howard sich nicht ändern würde«, sagte sie. » Ich habe einen Polterer geheiratet und einen Polterer bekommen.«
Der Ökonom im Schlafzimmer
    Während wir dieses Buch schrieben, haben wir viele Ökonomen befragt. Ihr gemeinsamer IQ lag wahrscheinlich so um die 3600. Doch das hielt uns nicht ab, sie nach Tipps für ein besseres Liebesleben zu fragen – oder haben Genies etwa keines?
    » Ich werde häufig um Rat gefragt«, sagte Gary Becker, der 1992 den Nobelpreis bekam und einer der ersten seiner Zunft war, der die Ökonomie der Ehe erforschte. » Und habe oft gedacht, welch lukrativer Bereich die Eheberatung doch ist.«
    Ein anderer Wirtschaftswissenschaftler, der anonym bleiben möchte, berichtete uns, dass er und seine Frau seit 40 Jahren jeden Tag gemeinsam duschen. Alles eine Sache der guten Gewohnheiten, meinte er.
    Laut George Loewenstein, der das Konzept der » Heiß-kalten-Empathie« ersann, sind Ehepaare nach einiger Zeit nicht mehr sexuell erregt, nur weil sie sich im selben Zimmer befinden. Das heißt, wenn diese Paare an Sex mit dem Partner denken, sind sie für gewöhnlich in einem › kalten‹ Zustand, spülen vielleicht gerade Geschirr oder putzen sich die Zähne. Und das wiederum bedeutet wohl eher Flaute im Bett.
    Loewenstein macht zwei Vorschläge, wie sich die Flamme der Lust am Lodern halten lässt. Regel Nummer eins: Wenn einer auf Sex Lust hat, sollte der andere ihm diesen Wunsch erfüllen. Ein Vetorecht gibt es nicht. Regel Nummer zwei: Legen Sie fest, wie häufig Sie Sex haben wollen, und halten Sie sich daran. » Sex ist gut für die Gesundheit und die Beziehung«, sagt er.
    Aber sie irrte sich. So komisch die » Rote-Flagge-Methode«Ihnen vorkommen mag (Sex als Belohnung für gutes Betragen?), für Howard und Jen war es ein Erfolg. Zum einen hielt es das Dauerthema Wutausbrüche in Schach, zum anderen ersparte es ihnen eine jahrelange Paartherapie und nächtelange Streits.
    Sie wussten, was sie vom jeweils anderen wollten und ersannen ein Mittel, das ihrer beider Bedürfnisse gerecht werden

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