Mehr von deinen Küssen

Jackson suchte Haleys Blick. “Und Snake Rabb ist kaum dafür bekannt, leere Drohungen auszustoßen.”
    Haley hatte gewusst, dass Daisy von ihrem zweitältesten Sohn geschlagen wurde. Dass der aber auch vor Schlimmerem nicht zurückschrecken würde, um seinen kleinen Bruder zu einer für diesen besonders abscheulichen Tat zu zwingen, war einfach unfassbar. Jetzt verstand sie endlich Johnny Rabbs Motiv. Und Jacksons auch. Angesichts der tiefen Liebe zwischen Mutter und Sohn, einer Liebe, die er selbst nie erfahren hatte, hatte er seine Hilfe angeboten.
    “Und da Johnny keine Chance in Bezug auf Dancer hatte, gibst du ihm jetzt die Chance auf ein besseres Leben. Auf ein anständiges Leben.” Sie schmiegte sich in seine Arme. “Du bist wirklich ein sehr netter und großzügiger Mann, Jackson Cade.”
    “Trotz all meiner Fehler?” Er lachte, denn, wie immer, glaubte er nicht so recht an seine Güte.
    “Gerade wegen deiner Fehler.” Haley küsste ihn zärtlich.
    Ihr Kuss drückte ihre ganze Sehnsucht nach den endlosen Tagen der Trennung aus. Da konnte Jackson nicht länger widerstehen und entführte sie in eine kleine Laube am Fluss, in der die Damen des Hauses früher die heißen Sommertage verbracht hatten.
    “Hoheit.” Liebevoll streichelte er ihr Gesicht, das in der Dunkelheit des abgeschiedenen Plätzchens kaum zu erkennen war. “Ich möchte dir nicht wehtun.”
    “Das wirst du nicht.” Sie begann, ihre Bluse aufzuknöpfen. “Jetzt nicht, und auch zukünftig nicht. Es sei denn, du willst mich nicht. Das täte mir weh.”
    Er lachte auf. “Und ob ich dich will.” Schnell hatte er ihr die Bluse ausgezogen. “Hier und jetzt.” Noch während sie ihre Stiefel abstreifte, schob er ihr Jeans und Slip über die Beine. “Für immer und ewig.”
    In Windeseile entledigte sich Jackson seiner eigenen Sachen und zog Haley zu der schmalen Bank. Ohne sich nach dieser langen Woche Zeit für ein genüssliches Vorspiel zu nehmen, hob er sie auf seinen Schoß. Fasziniert beobachtete er ihr Gesicht, während sie ihn in sich aufnahm.
    Als sie ihn ganz in sich spürte, schlang Haley die Arme um seinen Nacken. Einen Augenblick verharrten sie, um es einfach zu genießen, endlich wieder eins zu sein. Irgendwo in der Stille der Nacht sang ein Vogel. Eine Serenade für ein Liebespaar.
    Als Jackson sich nun bewegte, streiften die Haare auf seinem Oberkörper ihre Brustspitzen. Verlangend bog sie sich ihm entgegen, und er streichelte ihre Brüste mit Lippen und Zunge und liebkoste ihren sensibelsten Punkt mit dem Finger. Haley stöhnte auf. Langsam begann sie, die Hüften zu bewegen. Da riss er sie in die Arme, und sie verfielen in den fieberhaften Rhythmus der Liebe.
    In der Kühle der Herbstnacht waren ihre Körper bald schweißnass. Ihre lustvolle Anspannung trug sie höher und höher, bereitete ihnen mit jedem Stoß noch süßere Qual. Haley klammerte sich an seine Schultern; Jackson merkte in seiner Leidenschaft nicht, dass ihre Fingernägel ihn kratzten.
    Jedes Mal war es mit Haley wie das allererste Mal. Jedes Mal entdeckte er mit ihr neue Seiten der Liebe. Er würde nie genug von ihr haben und wollte sie immer mehr – ihre Küsse, ihren Körper, ihr Herz.
    Sie war wie ein kostbares Geschenk, wie er es noch nie erhalten hatte und nie erwartet hätte. Bis er Haley getroffen hatte, war Sex für ihn immer nur die Befriedigung körperlicher Begierde gewesen. Bisher hatte er nie mehr gewollt und auch nie mehr gegeben. Bis er Haley getroffen hatte, hatte er nie wirklich geliebt.
    Mit ihr war er sanfter, als er es je für möglich gehalten hätte. Geduldiger und ungeduldiger zugleich wollte er ihr mehr Genuss verschaffen als sich selbst. Darin lag ihr Geschenk an ihn. Denn ihre Lust wurde zu seiner Lust und dadurch noch berauschender.
    Zum ersten Mal in seinem Leben hatte Jackson das Gefühl, eine Frau wirklich zu begehren, dieselbe Frau und immer wieder. Wie eine Antwort auf sein unendliches Verlangen flüsterte Haley immer wieder seinen Namen. Dann schlugen die lodernden Flammen der Leidenschaft über ihnen zusammen und rissen sie in einen überwältigenden Wirbel der Gefühle. Es war noch nie derart intensiv gewesen.
    Stille herrschte um sie herum. Der Mond verschwand hinter einer Wolke, und in der kleinen Laube am Fluss war nur der Schrei ihrer Lust zu hören, als sie gemeinsam zum Höhepunkt kamen.
    Jackson, der dabei war, einige Sättel zu reparieren, unterbrach seine Arbeit, um Haley zuzusehen, die mit Johnny gerade