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Mein argentinischer Maerchenprinz

Mein argentinischer Maerchenprinz

Titel: Mein argentinischer Maerchenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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der Zeit dachte ich mir nichts dabei – du dir übrigens auch nicht –, aber vielleicht war das schon ausreichend …“
    Schweigend verarbeitete er diese Information. „Das ist Vergangenheit. In jeder Ehe gibt es Krisen.“
    „Aber nicht gleich nach der Hochzeit! Ich hasse dich, Raul.“ Ihr rannen Tränen über die Wangen, und sie begann zu schluchzen, nicht leise und unterdrückt, wie um ihn um den Finger zu wickeln, sondern quälend, herzzerreißend, sodass es ihren schmalen Körper schüttelte. „Ich hasse dich, weil du mir nicht glaubst. Ich hasse dich, weil du mich geheiratet hast, obwohl du überhaupt nicht wolltest. Aber am meisten hasse ich dich, weil es dir egal ist, dass ich das Kind verloren habe.“
    Unterdrückt fluchend trat Raul näher zu ihr, doch sie hob abwehrend eine Hand. „Komm bloß nicht näher“, stieß sie hervor. „Wage nicht, mich anzufassen, oder ich … ich …“ Augenblicklich versteifte er sich. „Du bist völlig außer dir …“
    „Und du bist der Grund dafür! Entscheide dich, Raul. Du kannst mich nicht in der einen Minute beschuldigen, zu lügen und dich manipuliert zu haben, und mich in der nächsten trösten. Als ich mein Baby verlor – da hätte ich deinen Trost gebraucht“, sagte sie mit tränenerstickter Stimme. „Aber was machst du? Du unterstellst mir, absichtlich schwanger geworden zu sein, um dich in eine Ehe zu drängen. Ich habe nicht nur das Kind verloren, ich habe auch dich verloren, weil ich einfach nicht mit jemandem zusammen sein kann, der glaubt, ich wäre zu so etwas fähig.“
    „Was hätte ich denn denken sollen?“ Ihre, wie er fand, völlig ungerechtfertigten Unterstellungen machten ihn rasend.
    „Du hättest denken sollen, dass ich dir – uns – so etwas niemals antun würde!“ Ihr Gesicht war nass von Tränen, doch irgendwie wirkte sie nicht, als ob sie Mitleid wollte oder sich selbst bemitleidete, sondern nur wütend – und wunderschön. „Ich weiß, dir fällt es schwer, Gefühle zu zeigen, aber ich dachte, du empfindest etwas für mich, ich wäre dir wichtig.“
    Raul wandte sich ab, irritiert fuhr er sich mit einer Hand durch das Haar. „Es wäre sinnvoll gewesen, mir vor der Hochzeit von der Fehlgeburt zu erzählen.“
    „Bestimmt, wenn ich geahnt hätte, wie gefühllos und zynisch du bist! Allerdings weiß allein der Himmel, wann ich hätte reden sollen! Du kamst erst fünf Minuten vor der Zeremonie! Unmöglich hätte ich darüber reden können, ohne zusammenzubrechen! Sicher wäre es deinem Image nicht gut bekommen, wenn man gesehen hätte, wie du eine schluchzende Braut vor den Altar führst.“
    „Faith …“
    „Sei ehrlich, Raul.“ Ihre Stimme zitterte voller Erregung. „Warum hast du mir einen Antrag gemacht? Wenn du so gegen die Ehe bist, warum wolltest du mich dann heiraten? Als ich dir sagte, dass ich schwanger bin, habe ich dir auch gesagt, dass ich nicht von dir erwarte, mich zu heiraten, falls du dich noch daran erinnerst.“
    „Ja, das war sehr geschickt.“
    „Das war nicht geschickt. Es war ehrlich.“ Sie kehrte Raul den Rücken zu, als könnte sie es nicht ertragen, ihm weiter in die Augen zu sehen. „Es war schlimm genug, festzustellen, dass ich schwanger bin, und zu wissen, dass du mich dafür verantwortlich machen würdest. Hast du überhaupt eine Vorstellung davon, wie viel Mut es mich gekostet hat, es dir zu sagen?“ Mit blitzenden Augen wandte sie sich ihm zu. „Ich hätte auch verschwinden und mein Kind irgendwo zur Welt bringen können, aber das kam nicht infrage, weil es falsch und unehrlich gewesen wäre. Es wäre dir gegenüber nicht fair gewesen.“
    Raul erstarrte, als die dunklen Schatten seiner Vergangenheit sich über ihn legten. „Ich hätte auch nicht gewollt, dass du es mir verschweigst“, sagte er heiser, während er mit einem Finger den Kragen seines Hemdes weitete. „Ich hätte das nicht zugelassen.“ Niemals .
    „Warum denn nicht? Wenn du so allergisch auf den Gedanken ans Vaterwerden reagierst, wäre das doch die vernünftige Alternative gewesen.“
    Nicht für ihn. Krampfhaft bemüht, seit Jahren unterdrückte, nie zugelassene Emotionen im Zaum zu halten, rieb er sich die Schläfen, als könnte diese Berührung seine Erinnerungen auslöschen. Nicht jetzt – er würde nicht jetzt darüber nachdenken. Und auch später nicht. Es war vorbei. Erledigt.
    „Ich versuche wirklich, dich zu verstehen, Raul. Aber du hilfst mir nicht dabei.“
    Er atmete tief durch und sah sie an,

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