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Mein argentinischer Maerchenprinz

Mein argentinischer Maerchenprinz

Titel: Mein argentinischer Maerchenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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flüsterte sie. „Ich fühle mich schuldig. Weil ich Angst davor hatte, dass du wegen des Babys wütend wärest, dass es unsere Beziehung zerstören könnte.
    Dass ich es verlieren könnte, war mir nie in den Sinn gekommen. Und jetzt frage ich mich …“
    „Es war nicht deine Schuld.“ Dass er wusste, was sie sagen wollte, überraschte sie, denn sie hatte nicht geglaubt, dass er sich so in sie hineinversetzen könnte.
    „Wer weiß … Mir kommt es so vor. Vielleicht hat das Baby geahnt, dass es uns nur Probleme bereiten würde.“
    „Du quälst dich völlig grundlos.“
    „Du wolltest wissen, wie ich mich fühle. Also sage ich es dir. Ich fühle mich schuldig. Traurig. Enttäuscht. Und ich bin wütend auf dich … Und ich fühle mich leer. So schrecklich leer. Weil ich einen Teil von mir verloren habe. Einen Teil von uns. Wenn es auch nicht geplant war, als ich wusste, dass es da ist, wollte ich es haben.“
    „Du warst schon immer sehr fürsorglich. Ich konnte dich beobachten, wenn du den Fohlen auf die Welt geholfen hast, da hätte ich solche Probleme schon erahnen sollen.“
    Offensichtlich gestand er sich endlich ein, was sie beide längst wussten: Dieses Thema würde immer zwischen ih nen stehen .
    „Ich hatte niemals mit diesem Problem gerechnet“, gab sie heiser zu. „Ich wollte doch nicht heiraten, und das Thema Kinder lag noch in ferner Zukunft. Wir beide hatten Spaß, wir waren glücklich. Das allein zählte.“
    „Aber das Problem an sich bestand schon damals“, meinte er. „Nur, falls du schon an Heiraten und eine gemeinsame Zukunft dachtest. Für mich gab es kein Problem.“ „Du meinst, du hast gehofft, ich würde eines Morgens aufwachen und unbedingt Vater werden wollen?“
    „Nein, ich meine, ich hatte keinen Kinderwunsch, damals nicht! Ich habe einfach nur unser Zusammensein genossen.“
    Er nahm den Blick nicht von ihr. „Und was nun?“
    „Na ja, ich denke, wir hatten schon mal mehr Spaß zusammen, falls du das meinst“, murmelte sie verdrossen.
    Raul stand auf und betrachtete sie lange und abwägend. „Ich wollte dir niemals wehtun.“
    „Raul, nicht …“
    „Ich bin schrecklich gern mit dir zusammen.“
    So nah war er noch nie an einer Liebeserklärung gewesen. Einen Moment lang konnte sie kaum atmen, doch bevor sie sich vor ihm zur Närrin machte, sagte sie: „Wirst du jetzt sentimental, Raul?“
    „Vielleicht.“
    Ein leises, gequältes Seufzen kam über ihre Lippen. „Warum fängst du jetzt damit an, wo es sowieso zu spät für uns ist? Es ist leichter, mit dir umzugehen, wenn du wütend und unvernünftig bist.“
    „Es ist nicht zu spät.“ „Wie kannst du behaupten, du hättest mich gern und ich bedeutete dir etwas, wenn du mich so sehr verletzt?“
    „Ich wäre nicht hier, wenn ich dich nicht gernhätte.“ Er machte keine Anstalten, sie zu berühren, doch wurde seine schlichte Aussage dadurch umso eindeutiger.
    „Wir machen einander nur unglücklich.“
    „Ehe wir heirateten, waren wir außerordentlich glücklich“, stellte er fest. „Wir müssen das alles hinter uns lassen und uns auf die Zukunft konzentrieren, an unserer Ehe arbeiten.“
    „Ich kann das nicht einfach hinter mir lassen …“
    „Was willst du dann tun? Willst du so weitermachen? Vor Autos rennen und dich so lange aufregen, bis du wieder ohnmächtig wirst?“
    Wie erstarrt sah sie ihn an. „Was willst du von mir?“ „Dich“, sagte er schlicht. „Und zwar in meinem Bett, wo du hingehörst.“
    Das war eine so typische Machoaussage, dass sie angewidert die Augen schloss, verärgert, weil sie die Vorstellung überhaupt in Erwägung zog.
    „Du verletzt mich, Raul.“
    „Und du verletzt mich.“
    Sie musste zugeben, dass er damit recht hatte. Langsam schlug sie die Augen wieder auf. „Du erwartest also ernsthaft, dass wir unsere Ehe weiterführen?“
    „Du regst dich schon wieder auf, und du bist sehr blass. Als wir vorhin darüber sprachen, bist du zusammengebrochen. Also werden wir dieses Thema ruhen lassen, bis du dich besser fühlst. Bis dahin solltest du dich damit abfinden, dass wir verheiratet sind und es auch bleiben. Jetzt werden wir jedenfalls nicht weiter darüber reden.“ Damit drehte er sich um und ging mit großen Schritten zur Tür. „Ruh dich aus. Ich muss arbeiten.“
    Zu erschöpft und ausgelaugt, um sich noch weiter mit ihm zu streiten, ließ Faith sich gegen das Kissen sinken. Sie fühlte sich elend. Und jetzt?
    Wollte sie es wagen? Wollte sie versuchen, ihre

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