Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein auf ewig

Mein auf ewig

Titel: Mein auf ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Butcher
Vom Netzwerk:
Atem, seinen Geruch.
    Es war ein sanfter, liebevoller Kuss, in dem sich aber auch hilflose Verzweiflung ausdrückte. Langsam zog er sich zurück und strich ihr mit dem Daumen über die Wange. Als er ihr tief in die Augen sah, hoben sich die Goldflecken deutlich vom Blau seiner Augen ab. „Unternimm nichts, was gefährlich sein könnte. Ich komme nach, sobald ich kann, und dann reden wir.“
    „Es gibt nichts zu reden. Ich bleibe, bis wir Ashley gefunden haben.“
    „Dir könnte etwas zustoßen.“
    Ein Teil von ihr fragte sich, ob es nicht bereits zu spät war. Trent zu verlassen, würde nicht leicht werden. Irgendwann im Lauf der letzten Tage hatte sie sich in ihn verliebt, und auch wenn sie wusste, dass ihrer beider Leben sich nicht miteinander vereinbaren ließen, würde der Abschied wehtun.
    „Uns stößt allen irgendwann etwas zu“, erwiderte sie. „Ich werde es schon überleben.“
    Ashley wurde davon wach, dass ihr Rauch in die Nase drang. Sie öffnete die Augen in der Erwartung, züngelnde Flammen zu sehen und ihre Hitze an ihrer Haut zu spüren, doch stattdessen erblickte sie nur eine weiße Zimmerdecke.
    Sie blinzelte ein paarmal und versuchte, den Kopf freizubekommen. Hatte sie nur geträumt, dass sie das Feuer gelegt hatte? Und wenn dem so war, wieso roch sie es dann?
    Ihr Schädel dröhnte, und ihre Kehle war schrecklich aufgeraut. Sie brauchte unbedingt Wasser, um sie anzufeuchten und um sich Ruß wegzuwaschen, der ihr die Augen austrocknete, doch als sie aufzustehen versuchte, um ins Badezimmer zu gehen, konnte sie sich nicht bewegen.
    Sie war an Armen und Beinen festgeschnallt.
    Voller Panik stieß sie einen hohen Angstschrei aus.
    „Gut“, sagte Gary. Seine Stimme kam von irgendwo links hinter ihr. „Du bist also wach.“
    Er klang fröhlich.
    Ashley drehte den Kopf, mehr aus Reflex, als weil sie ihn sehen wollte. Seine Kleidung war angesengt, und am Unterarm hatte er eine üble Brandwunde. Sein sonst so sorgfältig frisiertes Haar war zerzaust, und auf den gegelten Strähnen lag ein feiner, kreideartiger Puder. Sein Gesicht war wutverzerrt, aber was ihr wirklich Angst machte, waren seine Augen. Sie funkelten vor Zorn und Bösartigkeit.
    Instinktiv versuchte sie, von ihm wegzukommen, aber vergeblich. Hilflos bäumte sie sich auf, doch nur der Tisch, an den sie geschnallt war, wackelte auf dem Betonboden hin und her.
    „Das war ein übler kleiner Trick, den du da aus dem Hut gezaubert hast.“ Er griff unter den Tisch und machte sich dort zu schaffen. Es klang, als würden zwei Metallteile gegeneinanderklicken. „Jetzt muss ich dich bestrafen.“
    Der Tisch setzte sich in Bewegung und schob sie in eine sitzende Position.
    Mit jedem rasenden Herzschlag wurde ihre Panik größer. Tränen strömten ihr die Wangen hinab und brannten heiß auf ihrer Haut. Erfolglos versuchte sie, sich aus den Fesseln loszureißen. Die Bänder gaben nicht nach. Sie war ihm ganz und gar ausgeliefert.
    Dieser Mann kannte keine Gnade. Wenn sie das bisher noch nicht gemerkt gehabt hätte, wäre es ihr jetzt, als er zur Seite trat und ihr die Sicht freigab, endgültig klar geworden.
    Eine junge Frau, die kaum älter als zwanzig sein konnte, saß auf dem Stuhl, auf dem Constance gestorben war. Lederbänder fesselten sie an ihren Platz, in ihrem Mund steckte ein blauer Lappen. Über ihren rasenden Puls hinweg konnte Ashley ihr herzzerreißendes Wimmern nur undeutlich hören.
    „Du hast heute Abend versucht, uns alle umzubringen“, sagte Gary. „Beinahe wäre dir das sogar gelungen. Ich hätte nie gedacht, dass du über so viel Erfindungsreichtum verfügst, aber jetzt weiß ich Bescheid. Glücklicherweise hatte ich einen Feuerlöscher zur Hand.“
    Er ging zu dem völlig verängstigten geknebelten Mädchen.
    „Dein Zimmer ist natürlich nicht mehr bewohnbar. Ich muss es erst renovieren, bevor ich dort wieder einen Gast einquartieren kann.“
    „Gut“, erwiderte sie mutig, obwohl sie sich alles andere als mutig fühlte. „Geschieht dir recht, du krankes Arschloch!“
    „Krank?“, fragte er zurück, in einem gleichgültigen Ton, als würden sie über etwas Banales wie eine Reinigungsrechnung reden. „Wohl kaum. Ich mag die Dinge nun mal auf eine bestimmte Art.“
    „Du magst es also, Frauen die Hände abzuschneiden?“
    „Unter anderem.“
    Ashley würde sich gleich übergeben müssen. Sie würde sich die Seele aus dem Leib kotzen und alles nur noch schlimmer machen.
    „Aber heute probieren wir etwas Neues

Weitere Kostenlose Bücher