Mein auf ewig
länger hierblieb, würde ihr vielleicht etwas zustoßen. „Ich denke, du solltest wieder zurückfliegen. Wieder arbeiten.“
„Solange Ashley nicht gefunden ist? Bist du verrückt?“
„Es gibt nichts, was du hier noch tun könntest. Unzählige Polizisten befassen sich mit dem Fall, und das FBI hat sich inzwischen ebenfalls eingeschaltet. Sie werden sie finden.“
„Ich kann doch nicht einfach so weitermachen, als wäre nichts geschehen.“
„Wenn sie Ashley gefunden haben, kommst du zurück.“ Jedenfalls wenn sie bis dahin den Psychopathen gefunden hatten, der sie verschleppt hatte. Dass er seine makabre Botschaft an Elise gerichtet hatte, konnte nur bedeuten, dass er sich auf sie fixiert hatte. Bis er hinter Gittern war – oder tot –, war sie am sichersten, wenn sie sich möglichst weit von ihm entfernt aufhielt.
Sie schüttelte heftig den Kopf. „Das geht nicht. Ich muss bleiben, selbst wenn ich keine große Hilfe bin.“
„Das ist zu gefährlich! Wenn du bleibst, wird das FBI dich als Köder einsetzen wollen.“
Ihr Kopf flog hoch. „Wirklich? Agent Laurens hat davon nichts erwähnt.“
„Vielleicht nicht gleich, aber je länger sich diese Geschichte hinschleppt, desto wahrscheinlicher wird es, dass sie oder jemand anders dich daraufhin anspricht.“
„Du sagst das, als wäre es was Schlimmes. Wieso sollte ich ihnen nicht helfen wollen?“
„Weil es gefährlich ist?“
„Na und?“
„Weil du verletzt werden könntest. Getötet.“
„Aber ich kann ihnen vielleicht helfen, Ashley zu finden! Ich könnte ihnen helfen, diesen Mörder zur Strecke zu bringen.“
„Das ist zu riskant.“
„ Ich bin diejenige, die das Risiko trägt. Also muss ich auch entscheiden, ob es zu riskant ist oder nicht.“
Obwohl ihm das total gegen den Strich ging, zwang er sich zu sagen: „Natürlich ist das deine Entscheidung, aber dir sollte klar sein, dass so etwas nur selten zu einem Ergebnis führt. Wenn dieser Mann seit Jahren Frauen umbringen konnte, ohne dass jemandem das Muster hinter den Morden aufgefallen ist, dann ist er viel zu klug, um in eine Falle zu tappen.“
„Ich muss es doch wenigstens versuchen, Trent. Sie ist meine Schwester!“
Wenn Trent sicherstellen wollte, dass man ausreichend für ihren Schutz sorgte, dann blieb ihm nichts anderes übrig, als sich ihrer Entscheidung anzuschließen. Wenn er das nicht tat, würde sie ihn einfach stehen lassen, wie sie das schon einmal getan hatte, und ohne ihn ihre Entscheidungen treffen. Er machte sich keine Illusionen: Ashley war Elise sehr viel wichtiger als er, so schwer es ihm auch fiel, sich das einzugestehen.
„Na gut! Wenn du dir ganz sicher bist, lass uns mit ihnen reden. Schauen wir uns mal an, wie sie vorgehen wollen – wie sie es anstellen wollen, deine Sicherheit zu garantieren.“
„Du willst mir das nicht ausreden?“
„Würde das denn was nützen?“
„Nein. Tut mir leid.“
Trent stieß einen Seufzer aus und half Elise auf die Füße. „Ich hatte mir schon gedacht, dass du das sagen würdest. Komm, suchen wir Detective Woodward und fragen ihn, mit wem vom FBI wir reden sollen.“
Er wandte sich zum Gehen, doch Elise packte ihn am Arm und hielt ihn zurück. Sie sah ihn dankbar an und sagte: „Danke, Trent! Es bedeutet mir so viel, dich an meiner Seite zu wissen.“
Bei ihrem Anblick zerriss es ihm schier das Herz. Sie machte sich ja gar keine Vorstellung, wie zerbrechlich sie war – wie verletzlich sie sein würde, wenn sie sich wirklich auf diesen Plan einließ.
Nichts wünschte er sich sehnlicher, als dass es eine Möglichkeit gäbe, sie aufzuhalten. Er fragte sich, ob sich an ihrem Entschluss wohl etwas ändern würde, wenn er ihr sagte, dass er sie liebe.
Als ihm bewusst wurde, was ihm da gerade durch den Kopf gegangen war, schien die Welt um ihn herum plötzlich stillzustehen. Es stimmte – er liebte Elise, und nicht nur ein bisschen. Es handelte sich nicht um Verliebtheit oder Vernarrtheit oder Lust, auch nicht um dieses tiefgehende Gefühl, ganz zu sein, wenn sie bei ihm war, dieses Gefühl, dass einfach alles stimmte. Er liebte sie so, wie sein Vater seine Mutter liebte – so sehr, dass er sich auf alles einlassen würde, was sie wollte, auch wenn es ihm zutiefst verhasst war. Er hatte sie nicht lieben wollen, aber es war nun mal passiert. Und jetzt musste er hilflos zusehen, wie sie sich in Gefahr begab, um eine Schwester zu retten, die vielleicht längst tot war.
Wenn er sich nicht sofort
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