Mein auf ewig
geklärt werden mussten.
„Und wohin geht es als Nächstes?“, fragte er.
„Was meinst du damit?“
„Nun, deine Reisetasche steht neben der Tür – also nehme ich an, dass du auf dem Weg zurück nach Hongkong bist.“
Sie wurde schlagartig ganz steif, dann setzte sie sich auf und starrte ihn an, als wollte sie ihm gleich eine runterhauen. „Oh nein! So leicht kommst du mir nicht davon. In der Tasche ist Wäsche für dich.“
Ihm fiel ein Stein vom Herzen. „Leicht nennst du das also?“, fragte er und lächelte sie an.
„Wenn es jetzt, wo du nicht mehr im Sterben liegst, nicht mehr gilt, dass du mich liebst, dann sag es gefälligst gleich!“
Er sah ihr tief in die Augen. „Ich nehme nichts zurück. Ich liebe dich noch immer.“
Erleichtert lächelte sie ihn an. Seine arme Elise! Sie hatte so viel durchgemacht, und dabei waren offenbar auch ihre Gefühle auf eine Achterbahnfahrt gegangen. „Wirklich?“
„Ja.“
„Du willst das nicht zurücknehmen?“
„Den Teufel werde ich tun! Und damit eins klar ist: Sobald ich hier rauskomme, finde ich dich, egal, in welchem Land du dich gerade rumtreibst. Ich werde mich als dein Leibwächter betätigen. Werde auf dich aufpassen, wenn du all diesen aufregenden Storys hinterherjagst.“
„Das würdest du tun? Mitkommen? Mit mir um die Welt reisen?“
„Wenn das nötig ist, damit ich mit dir zusammen sein kann, ja, dann mache ich das. Also, wo wirst du sein? In Hongkong?“
Sie schüttelte den Kopf. „Fürs Erste hatte ich genug Aufregung. Ich dachte, ich bleibe eine Zeit lang hier in der Gegend.“
Hoffnung keimte in ihm auf und ließ ihn seine Schmerzen vergessen. „In Chicago?“
„Ich hatte eher an Haven gedacht. Ich möchte in Ashleys Nähe bleiben.“
„Zieh doch zu mir“, erwiderte er, ohne nachzudenken. Dann wurde ihm bewusst, was er da gesagt hatte, und er fand seine Idee genial. „Ich renoviere das Haus, damit es nicht mehr so runtergekommen aussieht. Ich reiße die Blümchentapete runter und besorge neue Teppiche.“
„Das spielt für mich keine Rolle. Mit dir könnte ich auch in einem Zelt leben und glücklich sein.“
„Wirklich?“
„Ja. Aber ich kann trotzdem nicht bei dir einziehen.“
Seine Hoffnung zerstob, und die pochenden Schmerzen setzten wieder ein. „Verstehe.“
In diesem Moment betrat Sam das Zimmer, und Trent war dankbar für diese Ablenkung. So konnte er sich von der klaffenden Wunde ablenken, die Elise seiner Seele mit ihrer Ablehnung zugefügt hatte.
Elise hob die Hand und bedeutete Sam, nicht näher zu kommen. Dann umfasste sie Trents Kinn, drehte sein Gesicht in ihre Richtung und zwang ihn, ihr in die Augen zu sehen. „Nein, du verstehst ganz und gar nicht! Ich möchte gern mit dir zusammenziehen, aber es geht nicht. Noch nicht. Ashley braucht mich. Aber wenn es ihr besser geht …«
Bei ihren Worten erschien ein breites Lächeln auf Trents Gesicht.
„Um Ashley werde ich mich kümmern“, sagte Sam.
Elise setzte sich auf und sah Sam empört an. „Wie kommst du dazu, so was einfach zu beschließen?“
„Es war Ashleys Beschluss. Sie will dir nicht zur Last fallen. Sie hat mich gefragt, ob ich eine Zeit lang bei ihr wohnen würde, damit du das nicht tun musst.“
„Sie will mich nicht?“
„Sie will nicht, dass du dein Leben für sie aufgibst. Außerdem war ich in jener Nacht nicht dabei.“ Es klang fast, als schämte er sich deswegen.
„Dann kannst du auch nicht verstehen, was sie durchgemacht hat.“
„Ich erinnere sie aber auch nicht daran. Und wenn sie möchte, dass ich es verstehe, muss sie eben mit mir reden.“ Sam legte die Hände auf die Hüften. Trent kannte seinen Bruder lange genug, um zu wissen, dass er sich das nicht würde ausreden lassen. „Du würdest sie verhätscheln. Ich nicht.“
„Du würdest also ihre Ängste beschwichtigen und ihr wieder ins Leben zurückhelfen, indem du dich wie ein Arschloch aufführst?“
„Nein, aber ich würde auch nicht zulassen, dass sie ihre Therapiestunden absagt oder den ganzen Tag im Bett liegen bleibt.“
„Sie ist müde“, verteidigte Elise sich. „Sie braucht erst mal Ruhe.“
„Sie braucht professionelle Hilfe, und ich werde dafür sorgen, dass sie die bekommt.“
Trent sah es nicht gern, dass sein Bruder Elise so in die Schranken verwies, aber er musste ihm recht geben. Ashley brauchte vermutlich mehr, als Elise ihr geben konnte.
Er streichelte ihr beruhigend den Arm. „Lass es uns einfach versuchen. Wenn er es nicht
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