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Mein auf ewig

Mein auf ewig

Titel: Mein auf ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Butcher
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lagen im Schrank neben ihren Handtaschen. Die ungeöffnete Post befand sich auf der Waschmaschine, was Elise zwar nicht unbedingt einleuchtete, Ashley aber vermutlich schon.
    Die Rechnungen waren nicht aktuell genug, um Auskunft über die letzten Tage zu geben, aber immerhin konnte Elise an ihnen sehen, wofür ihre Schwester in der Regel Geld ausgab. Am Wochenende war sie abends meistens im Sally’s. Unter der Woche hielt sie sich vor allem in einem der drei Cafés auf dem Campus auf.
    Ashley hatte alle Passwörter zu ihren Konten im Computer gespeichert, um sie nicht im Kopf behalten zu müssen. Das machte Elise die Aufgabe, an die neuesten Daten zu kommen, deutlich leichter.
    Was sie dabei herausfand, versetzte ihr einen Schock.
    Ashley zahlte alles entweder mit Scheckkarte oder mit Kreditkarte – ein paar Dollar hier, ein paar Dollar dort. Offensichtlich hatte sie nie Geld dabei. Fast jeden Tag hatte Ashley eine der Karten belastet, manchmal nur für eine Tasse Kaffee. Freitagabend hatte sie die Karte im Sally’s benutzt, danach nicht mehr. Seit Freitag, kurz vor Mitternacht, hatte sie mit keiner der Karten mehr bezahlt.
    Als wäre Ashley vom Erdboden verschluckt worden.
    Panik schnürte Elise die Kehle zu, und ihr Magen geriet so in Aufruhr, dass sie schließlich ins Badezimmer hasten und sich übergeben musste.
    Elise sank vor der Toilettenschüssel zu Boden, ihre Beine trugen sie nicht mehr. Weinend und zitternd saß sie auf dem abgetretenen PVC-Boden.
    Ashley war verschwunden. Es gab keinen Hinweis, dass sie noch lebte. Keine Hoffnung, an die Elise sich hätte klammern können.
    Vor lauter Verzweiflung hatte sie das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Um sie herum wurde alles schwarz. Wenn Ashley tot war, wie sollte sie dann weiterleben?
    „Die Tür war nicht abgeschlossen“, sagte Trent, der plötzlich in der Tür zum Badezimmer stand. „Sie sollten vorsichtiger sein.“
    Beim Klang seiner Stimme schreckte Elise zusammen, hatte aber weder die Kraft noch den Willen aufzustehen. Die Stirn auf die Unterarme gelegt, blieb sie einfach sitzen und erwiderte: „Sie hätten anklopfen sollen.“
    „Habe ich. Sie waren vermutlich so sehr damit beschäftigt, sich zu übergeben, dass Sie mich nicht gehört haben.“ Er trat ins Badezimmer, befeuchtete einen Waschlappen, ließ Wasser in einen Papierbecher laufen und reichte ihn ihr. Elise war dankbar, sich den galligen Geschmack aus dem Mund spülen zu können.
    Sie betätigte die Toilettenspülung, aber selbst dafür fühlte sich ihr Arm zu schwach und zu schwer an. Aufstehen würde nicht leicht werden, aber ihr Stolz ließ es nicht zu, dass jemand sie so sah.
    Als sie Anstalten machte, auf die Beine zu kommen, legte Trent ihr die Hand auf die Schulter. „Bleiben Sie lieber unten, falls das noch nicht alles war. Wir würden das beide nicht gern sauber machen müssen.“ Er schob ihre Haare zur Seite und legte ihr den feuchten Waschlappen auf den Nacken. „Das wird Ihnen guttun.“
    Und erstaunlicherweise tat es das wirklich. Der Waschlappen schien einen Teil der Hitze, die durch ihren Körper strömte und ihr Übelkeit bereitete, aufzusaugen und ihren Magen zu beruhigen.
    Trent setzte sich auf den Badewannenrand und schlug die Beine übereinander, wobei die Härchen an seinen Unterschenkeln über ihren nackten Arm strichen. „Wird es schon besser?“
    „Ja. Danke.“
    Er nickte. „Haben Sie irgend so eine asiatische Darmgrippe, oder sind das einfach die Nerven?“
    „Eindeutig die Nerven.“
    „Wollen Sie darüber reden?“
    Elise schüttelte den Kopf. „Eigentlich nicht, aber mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben.“
    Schweigend wartete er ab. Die Ellbogen hatte er auf die Knie gestützt, seine Hände hingen zwischen den Beinen herab. Seine Schuhe, Socken und Schienbeine waren mit einer dünnen Staubschicht überzogen. Der Geruch von warmer, in Sonnenlicht gebadeter männlicher Haut hing in der Luft und wirkte irgendwie beruhigend auf sie.
    Stolz hin oder her – sie war froh, nicht länger allein in Ashleys Haus zu sein. Sie kannte diesen Mann zwar kaum, aber er war lebendig und stark. Jemand, an dem man sich festhalten konnte, wenn das Leben außer Kontrolle zu geraten schien.
    Trent saß entspannt da und betrachtete sie so geduldig, als hätte er alle Zeit der Welt. Vermutlich gehörte das zu irgendeiner Befragungstechnik, die er als Polizist gelernt hatte.
    Elise atmete tief ein. „Sie hatten gesagt, ich solle auf Veränderungen in Ashleys

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