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Mein auf ewig

Mein auf ewig

Titel: Mein auf ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Butcher
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immer so voll.
    Aus der abbröckelnden Ziegelfassade hatte Elise geschlossen, dass die Kneipe innen weniger wie ein Klub, sondern mehr wie eine Eckkneipe aussehen würde, in die man ging, um sich zu betrinken. Stattdessen war alles im Sally’s aus Chrom und Glas, was ihm einen modernen Touch verlieh, der im krassen Gegensatz zum traditionellen Äußeren stand.
    Aus Dutzenden von Lautsprechern dröhnte Musik, und Lichter blinkten dazu im Rhythmus. Eine ganze Wand hing voll aneinandergereihter Fernseher, auf denen bizarre Bildausschnitte je nach Tempo der Musik die Farbe wechselten.
    Trents Jeans und sein T-Shirt schienen ihm auf den Leib geschneidert zu sein. Er war nicht so schick angezogen wie viele der Männer hier, dafür sah er um einiges besser aus – wie ein Mann, der eine Sünde wert war.
    Er benahm sich, als gehörte ihm der Laden, und bahnte sich mühelos seinen Weg zum Tresen. Seine Hand lag warm und fest um ihre, und sie folgte ihm, froh, sich an jemandem festhalten zu können.
    Am Ende des glänzenden Metalltresens war noch ein Platz frei. Trent hob sie auf den hohen Lederhocker, bevor Elise beim verzweifelten Versuch hinaufzuklettern ihre Unterwäsche zur Schau stellte. Er stellte sich neben sie, legte eine Hand auf ihren Rücken und starrte jeden böse an, der sie ansah. Seine warme Hand, so unerwartet auf ihrer nackten Haut, jagte ihr einen Schauer über den Rücken und ließ ihre sowieso schon angespannten Nerven noch mehr flattern.
    Elise hatte in ihrem Leben schon eine Menge Leute interviewt, aber noch nie hatte sie das im Rahmen solch einer Untersuchung gemacht. Sie war total aufgewühlt und konnte überhaupt nicht fassen, wie Trent völlig ruhig und unbeeindruckt dastehen konnte.
    Er winkte den Barkeeper zu sich heran und bestellte Drinks für sie beide. Er hatte Elise nicht gefragt, was sie wollte, aber sie würde sowieso nichts trinken. Nicht mit einem dermaßen aufgewühlten Magen.
    Sie öffnete ihre Handtasche, um zu zahlen, aber Trent schüttelte unauffällig den Kopf und griff nach seiner Brieftasche. Er gab dem Barkeeper so viel Trinkgeld, dass Elise sich schon fragte, wie sie es Trent zurückzahlen sollte. Sie hatte bereits ihren gesamten Rentenfonds als Belohnung für Informationen über Ashley eingesetzt, und der war ihr einziges finanzielles Polster. Als freie Journalistin verdiente sie genug, um davon ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, aber auch nicht viel mehr. Sie musste auf ihre Ausgaben achten – die kurzfristige Buchung des Flugs von Hongkong nach Chicago hatte sie ein Vermögen gekostet.
    Immerhin hatte sie noch ihre Kreditkarten. Sie würde gern Schulden machen, wenn sie Ashley dafür zurückbekam.
    Trent ließ die Hand nach oben gleiten, bis sein Arm auf ihrer Schulter lag, seine Finger nur wenige Millimeter von ihrer Brust entfernt. Seine ganze Haltung drückte männliches Besitzgehabe aus. Im Wagen hatte er sie vorgewarnt, dass er eine Show abziehen werde und dass sie einfach mitspielen solle – aber mit so etwas hatte sie nicht gerechnet.
    „Ich würde Sie gern mal was fragen“, sagte er zu dem Barkeeper.
    Der Mann war Mitte fünfzig, trug allerdings Kleidung wie jemand, der nur halb so alt war, und stylte auch seine Haare so. An seinem linken Ohrläppchen glänzte ein Diamant, und sein Hemd war so weit aufgeknöpft, dass man sein dichtes Brusthaar sah – das schon leicht ergraut war.
    Er sah auf das Trinkgeld, lächelte und fragte: „Was kann ich für Sie tun?“
    „Meine Süße und ich waren letzten Freitag hier. Wir haben so ein heißes junges Ding kennengelernt, aber sie war verschwunden, bevor wir sie nach ihrer Adresse fragen konnten. Sie heißt Ashley.“
    Der Barkeeper sah zu Elise, dann zurück zu Trent. „Namen kriege ich selten mit. Wie sieht sie aus?“
    Trent beugte sich vor und lächelte dem Barkeeper verschwörerisch zu. „Ganz ähnlich wie meine Süße: blond, grüne Augen. Etwa eins siebzig, wenn man die hohen Absätze mitrechnet. Sie steht auf Dreier.“
    Der Barkeeper hob interessiert die Brauen und betrachtete Elise noch ein wenig genauer. Sein abschätzender Blick verursachte ihr Übelkeit, aber sie ließ sich nichts anmerken und spielte brav die ihr zugedachte Rolle. Es gelang ihr sogar, ein nichtssagendes Lächeln auf die Lippen zu zaubern. „Ich würde Ihnen wirklich gern helfen. Tut mir leid.“
    „Waren Sie Freitag hier?“
    „Ja. Ich bin immer hier. Fragen Sie doch mal Gus, der hat Mittwoch wieder Dienst. Er war Freitag auch

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