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Mein auf ewig

Mein auf ewig

Titel: Mein auf ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Butcher
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lächerlich schön. Seine Pupillen glänzten, und sein ganzes Gesicht drückte Entschlossenheit aus. „Wir werden sie finden.“
    „So einfach wird das nicht werden. Es ist ja nicht so, als müssten wir nur mal eben ein paar Schubladen durchwühlen.“
    „So einfach ist es nicht, da haben Sie recht. Aber wir werden sie finden, bevor es zu spät ist.“
    „Wieso sind Sie da so sicher?“
    „Das bin ich gar nicht. Aber eins weiß ich: Wenn wir jetzt aufgeben, ist Ashleys Situation hoffnungslos. Egal, wo sie ist, egal, was sie getan hat – sie braucht uns. Wenn wir jetzt die Hoffnung verlieren, dann hat sie ebenfalls verloren.“
    „Dann gebe ich die Hoffnung eben nicht auf“, erwiderte Elise und wünschte sich, das so auch spüren zu können. „Ich suche weiter.“
    „ Wir suchen weiter. Sie sind nicht allein.“
    Nein, das war sie nicht. Bis zu diesem Moment war ihr noch gar nicht bewusst geworden, wie sehr sie ihn brauchte. „Danke.“
    Er drückte ihre Hände. „Ich bin gleich wieder da. Wollen Sie nicht inzwischen duschen? Ihre Hände sind wie Eisblöcke.“
    Das klang gut. Vielleicht ließ sich unter der Dusche auch der Geruch vom Leichenschauhaus abwaschen, und dann würde sie vielleicht auch nicht mehr die ganze Zeit das Bild der Toten vor Augen haben.
    Trent achtete darauf, die Tür hinter sich fest zuzuziehen. Elise war völlig weggetreten und hätte vermutlich nicht mal mitbekommen, wenn er die Tür weit offen stehen lassen hätte.
    Es hatte nicht viel gefehlt, und sie wäre am Anblick der Leiche zerbrochen.
    Wenn diese Frau Ashley gewesen wäre …
    Daran wollte er nicht einmal denken. Allein die Möglichkeit, dass es Ashley hätte gewesen sein können, hatte Elise beinahe umgebracht.
    Sie war nicht stark genug, um diese Geschichte allein durchzustehen. Wobei er ihr das nicht verübeln konnte. Wäre Sam derjenige, der verschwunden war, hätte er sich auch nicht auf den Beinen halten können.
    Sie brauchte ihn – und zum ersten Mal seit zwei Jahren fühlte Trent sich wieder wie er selbst. Eigentlich sollte er sich da wirklich nicht einmischen, aber hatte er denn eine Wahl? Sie hatte doch sonst niemanden – zumindest niemanden, der sich so gut mit diesen Dingen auskannte wie er.
    Es war ja auch nicht gerade so, dass es in seinem Leben etwas Dringenderes gegeben hätte. Sam kam bestens ohne ihn zurecht. Eigentlich war Trent ziemlich sicher, dass Sam ihn überhaupt nicht brauchte – er hatte das Trent gegenüber nur behauptet, damit dieser nicht das Gefühl hatte, er würde Almosen von seinem kleinen Bruder annehmen. Eine Zeit lang hatte Trent ihm das sogar abgenommen, aber inzwischen wusste er Bescheid. Trotzdem hatte er sich nichts anmerken lassen, weil es so am einfachsten war. Jeder in der Familie war glücklich, und es war Geld da, um die Rechnungen zu zahlen.
    Aber das reichte nicht.
    Trent war sich darüber im Klaren, dass sein Jagdinstinkt wieder mit aller Kraft zum Leben erwachen würde, wenn er Elise bei der Suche nach Ashley half. Und dann wäre er sehr schnell wieder an dem Punkt, wo er vor zwei Jahren gewesen war: bei der Trauer um einen Freund und einen Job.
    Er war sich nicht sicher, ob es ihm ein zweites Mal gelingen würde, das aufzugeben, was er liebte.
    Er hatte Elise versprochen, ihr zu helfen, und das würde er auch tun. Er musste nur aufpassen, dass seine Hilfe nicht zu weit ging. Und er musste sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass es sich dabei um etwas zeitlich Begrenztes handelte. Sein wirkliches Leben fand in Haven statt, nicht hier in Chicago, wo alles ihn an sein Versagen erinnerte. Er konnte ihr Ratschläge erteilen, mehr nicht. Er konnte sich nicht gemeinsam mit ihr auf die Suche nach Ashley machen. Er konnte nicht in irgendwelche Kneipen gehen und Fragen stellen.
    Was, wenn ihm dabei John über den Weg lief?
    Kaum war ihm dieser Gedanke gekommen, sah Trent sich vorsichtig nach allen Seiten um, als könnte sein alter Partner plötzlich aus dem Nichts auftauchen.
    John würde nie mehr plötzlich auftauchen. Er konnte nicht laufen, geschweige denn rennen. Er konnte nicht einmal mehr stehen. Das hatte Trent ihm alles genommen.
    Und Regina Craft hatte er noch mehr genommen. Ihren Sohn.
    Trent kniff die Augen fest zusammen, um die Bilder jener Nacht nicht noch einmal sehen zu müssen.
    So viel Blut. Es spritzte über die Gasse, und der Asphalt glänzte im Licht der gelben Laterne. Eine Mischung aus Müll und Tod stieg ihm in die Nase. Das schnürte ihm die Luft ab,

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