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Mein auf ewig

Mein auf ewig

Titel: Mein auf ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Butcher
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verfolgte – oder zumindest, ob sie überhaupt jemand verfolgte –, damit sie etwas hatte, was sie bei der Polizei melden konnte. Um die einstweilige Verfügung gegen ihren Ex zu bekommen, hatte sie jede Menge an Beweisen vorlegen müssen. Dass sie ein komisches Gefühl hatte, würde die Polizei niemals als Beleg dafür werten, dass jemand hinter ihr her war.
    Selbst Glorias beste Freundin glaubte nicht, dass sie sich Sorgen machen musste. Sie meinte, vermutlich spiele ihr da nur einer von Kens Kumpeln einen miesen Streich.
    Vielleicht hatte sie ja recht. Ken war noch immer sauer auf sie, weil sie ihn verlassen hatte. Vielleicht war das Ganze ja wirklich nur ein dummer Streich; allerdings fühlte es sich ganz und gar nicht so an.
    Sie bog ein weiteres Mal nach links ab und fädelte sich dann in der Nähe einer Schlange, die sich vor einem Fast-Food-Restaurant gebildet hatte, wieder in den dichten Verkehr ein. Die ganze Zeit über behielt sie die Straße hinter sich im Auge, sah aber nichts Verdächtiges. Es waren eine Menge Autos unterwegs, aber keins davon schien sie zu verfolgen.
    Gloria warf einen Blick auf die Uhr und zuckte zusammen, als sie sah, wie spät es bereits war. Ihr Unterricht begann in zehn Minuten, und sie war noch immer fünf Minuten von der Uni entfernt. Egal, ob jemand sie verfolgte oder nicht – ihre Eltern würden sie umbringen, wenn sie ihre Ausbildung vernachlässigte. Im Unterricht, den sie morgens hatte, herrschte Anwesenheitspflicht.
    Außerdem waren an der Uni jede Menge Leute unterwegs. Außer im Polizeirevier wäre sie nirgendwo sicherer.
    Bis sie einen Parkplatz gefunden hatte, blieben ihr nur noch drei Minuten bis zum Unterrichtsbeginn. Wenn sie rannte, schaffte sie es vielleicht noch rechtzeitig, also spurtete sie den Bürgersteig entlang.
    Keine drei Meter entfernt von ihr ertönte plötzlich eine Hupe, und ihre eh schon angespannten Nerven fingen alarmierend an zu flattern.
    Ein wütender junger Mann zeigte einem Fahrer, dessen Wagen langsam dahinkroch, den Vogel, dann lief er um den Wagen herum. Der Wagen hatte getönte Scheiben, sodass Gloria nicht hineinschauen konnte. Aber ihr fiel auf, dass er Schritt mit ihr hielt – die ganze Zeit fuhr er ein Stück hinter ihr. Hätte der Fahrer nicht gehupt, hätte sie den Wagen gar nicht bemerkt.
    Wer auch immer da drin saß, beobachtete sie, und dieser Wagen war zu teuer, um einem von Kens Versagerkumpeln zu gehören.
    Eine Sekunde lang blieb Gloria wie angewurzelt stehen, doch dann gewann die Wut die Oberhand. Die letzten zwei Jahre hatte sie sich immer auf Samtpfoten bewegt, weil sie Angst gehabt hatte, Ken in Rage zu bringen. Es hatte sie eine Menge Mut gekostet, sich von ihm zu trennen. Auf keinen Fall würde sie zulassen, dass ihr jetzt irgendein anderer Irrer das Leben ruinierte.
    Sie sprintete auf den Wagen zu, um den Fahrer zur Rede zu stellen und ihm ordentlich die Meinung zu sagen, aber bevor sie ihn erreichte, gab er Gas und raste davon.
    Der Wagen hinter ihm folgte ihm mit so geringem Abstand, dass es ihr nicht möglich war, das Nummernschild zu erkennen. Alles, was sie sah, war die undeutliche Silhouette des Mannes hinter dem Lenkrad.
    Die gute Nachricht war: Sie war nicht verrückt – sie hatte sich das alles nicht eingebildet. Die schlechte Nachricht war, dass da tatsächlich jemand war, der sie verfolgte. Und sie hatte keine Ahnung, wieso.
    Elise reichte Officer Bob Tindle die Ausdrucke der Fotos, die sie gefunden hatte.
    Er betrachtete jedes einzelne sorgfältig, wobei er auf seiner Lippe herumkaute und so seinen Schnurrbart zum Zittern brachte. „Haben Sie die Originaldatei auch dabei?“
    Elise reichte ihm die Kamera. Sie hatte nachgeschaut – die Fotos waren noch gespeichert. „Ich habe die Fotos auch an die E-Mail-Adresse auf Ihrer Visitenkarte gemailt.“
    „Ich werde jemanden dransetzen, der sie vielleicht etwas schärfer kriegen kann. In der Zwischenzeit spreche ich mit der Phantombildspezialistin. Vielleicht kann sie was mit den Fotos anfangen.“
    „Sie hat doch nach den Angaben des Mannes, mit dem ich in der Kneipe gesprochen habe, eine Zeichnung erstellt. Kann sie die damit kombinieren?“
    „Er konnte sich nur noch an das Kleid erinnern, das Ihre Schwester an dem Abend getragen hat, und wie kurz es war. Tut mir leid, aber das war eine Sackgasse.“
    „Sie könnten ihm dieses Foto zeigen. Vielleicht erinnert er sich dann wieder.“
    „Natürlich“, erwiderte er und nickte. „Wir tun alles, was wir

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