Mein auf ewig
war.
Nach einem Nachmittag in der heißen Sonne fühlte Elise sich verschwitzt, schmutzig und erschöpft. Die Uni hatte sich – wie es schien – von einem Moment auf den anderen geleert, und an jeder Pinwand hing inzwischen ein Foto von Ashley. Es war Zeit, die Segel zu streichen.
Am Abend würde sie noch mal ins Sally’s fahren, in der Hoffnung, dass der Mann auf dem Foto auftauchen oder vielleicht irgendjemand wissen würde, wer er war.
Als sie in Ashleys Auffahrt einbog, saß Trent auf der Veranda neben dem wetterfesten Steinfrosch. Sein Haar war noch feucht, und sein weißes Hemd hob sich deutlich von seiner braunen Haut ab.
Allein sein Anblick reichte aus, dass sich die Muskeln in ihrem Rücken lockerten. Plötzlich konnte sie wieder frei atmen, und das Gewicht, das auf ihren Schultern lastete, wurde ein wenig leichter.
Elise stieg aus, atmete tief ein und ließ den Atem langsam entweichen.
„Anstrengender Tag?“, fragte Trent und musterte sie von oben bis unten.
Ihre Kleidung war völlig zerknittert, und wie ihr Haar aussah, konnte sie sich durchaus vorstellen. „Ich bin heute tatsächlich ein bisschen weitergekommen, also war es die Sache schon wert.“
Sie nahm den Hausschlüssel aus der Handtasche und ließ die Finger über die leichten Unebenheiten gleiten, die entstanden waren, als Ashley ihn bemalt hatte.
„Bob Tindle hat mich heute angerufen“, sagte Trent und folgte ihr ins Haus. „Er macht sich Sorgen um Sie.“
„Er sollte sich lieber nicht so viele Sorgen um mich und mehr um Ashley machen.“
Elise ging zum Kühlschrank und holte einen Krug mit Wasser heraus, den sie am Morgen hineingestellt hatte. Sie füllte zwei Gläser, reichte eins davon Trent und trank ihres in einem Zug aus. Sie hatte die ganze Zeit, während sie in der prallen Sonne stand, nichts getrunken, aber erst jetzt wurde ihr bewusst, wie durstig sie war.
Trent sah ihr zu, wie sie gierig das Wasser hinunterkippte. „Ich bin mit ihm den Fall durchgegangen. Er hat nichts übersehen. Er tut alles, was er kann.“
Das kalte Wasser, das sich in ihrem Magen sammelte, ließ sie zittern. „Das reicht nicht! Sonst wäre Ashley doch schon längst wieder zu Hause.“
„Er ist hier nicht der Feind, Elise! Stoßen Sie nicht die Männer vor den Kopf, die über die besten Möglichkeiten verfügen, Ihrer Schwester zu helfen.“
Elise ließ sich auf die lilafarbene Couch sinken, um ihre müden Füße zu entlasten. Sie fuhr sich mit den Fingern durch das feuchte Haar und stützte den Kopf dann auf die Hände. Der Parkettboden unter ihren Füßen war mit Farbflecken und Überresten vom Bleistiftspitzen übersät, dazu hatte sich jede Menge Staub gesellt.
Ashley war nicht gerade die geborene Hausfrau, und so lag überall etwas herum, das von ihrem Leben zeugte und Elise daran erinnerte, wie viel auf dem Spiel stand.
Trent hatte recht. Sie musste freundlicher zu Officer Tindle sein. Dass sie ihre Wut an ihm ausließ, brachte Ashley auch nicht zurück. „Ich werde mich morgen noch mal bei ihm entschuldigen, und diesmal wird es auch so klingen, als ob ich es ernst meine.“
„Er ist ein guter Mann. Er versteht mit Sicherheit, wie aufgewühlt Sie sind.“
Das konnte Elise sich allerdings nicht vorstellen. Wie hätte er verstehen sollen, was sie gerade durchmachte, wenn er es nicht selbst schon mal erlebt hatte? Aber sie behielt ihre Meinung für sich und schenkte sich noch mal Wasser ein.
Trent verschwand in der Küche, wo sie ihn Schränke öffnen und schließen hörte, und kam mit einer Tüte Kartoffelchips zurück. Er riss sie auf und hielt sie ihr hin. „Sie brauchen Salz. Sie sehen aus, als hätten Sie heute eine ganze Menge davon verloren.“
„Wollen Sie mir damit zu verstehen geben, dass ich total verschwitzt aussehe?“
Er verzog die Mundwinkel zu einem Lächeln und entgegnete neckend: „Es stört mich nicht, wenn eine Frau verschwitzt ist. Ich habe es allerdings lieber, wenn ich die Ursache dafür bin.“
Eine warme Welle durchflutete Elise, und ihre angespannten Muskeln lockerten sich noch ein wenig mehr. „Ist das ein Angebot?“, fragte sie ebenfalls neckend.
Sein Lächeln erlosch. Düster starrte er sie an. „Unter anderen Umständen ja. Aber ich werde Sie nicht ausnutzen.“
„Weil Sie ein netter Mensch sind? Weil Ashley verschwunden ist und ich nicht klar denken kann?“
„Genau.“
Elise blickte zu ihm hoch, um sich zu vergewissern, dass sie seine volle Aufmerksamkeit hatte. „Wenn zwischen
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