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Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Titel: Mein Auge ruht auf dir - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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ist, wie er behauptet, lassen wir uns auf die nächste Stufe ein«, hatte Berger geantwortet.
    Schultz hatte sich einverstanden erklärt, und kurz darauf war der Bericht eingetroffen. Die Nummernschilder waren vor sechs Monaten gestohlen worden. Der gestohlene Mautpass, den Gruber angeblich auf seiner Fahrt nach Mahwah benutzt hatte, um im Haus von Lloyd Scott einzubrechen, hatte sich tatsächlich in einem Wagen befunden, der in der fraglichen Nacht nach New Jersey unterwegs gewesen war. Der Zeitpunkt, an dem dieser Wagen auf der Rückfahrt nach New York wieder die George-Washington-Brücke passiert hatte, stimmte annähernd mit der Zeit überein, die Gruber gebraucht hätte, falls er sich wirklich zur Tatzeit im Haus der Scotts aufgehalten hatte.
    Auf Anweisung des Generalstaatsanwalts rief Jones nun Joshua Schultz zurück. »Nennen Sie uns den Namen des Hehlers, der den Schmuck der Scotts hat. Sollte Ihr Mandant die Wahrheit sagen, und sollten wir den Schmuck sicherstellen können, werden wir uns beim Richter dafür einsetzen, dass Mr. Grubers Kooperation bei der Straffestlegung berücksichtigt wird.«
    »Wie stark berücksichtigt?«, fragte Schultz.
    »Wir werden deutliche Empfehlungen aussprechen, sowohl beim Richter in New Jersey, der das Verfahren wegen des Einbruchs bei den Scotts leitet, als auch beim Richter in New York, der die Anklage gegen Mr. Gruber im Fall eines weiteren Einbruchs verhandelt. Eine Haftstrafe aber wird ihm auf keinen Fall erspart bleiben.«
    »Was springt für ihn heraus, wenn er die Beschreibung der Person liefert, die nach dem Mord an dem Professor aus dem Haus gelaufen kam?«
    »Wir würden gern in zwei Schritten vorgehen. Sollten sich Grubers Angaben über den Schmuck als zutreffend erweisen, können wir darüber reden, wie weit wir ihm wegen des Phantombilds entgegenkommen können. Mr. Schultz, Sie wissen sehr gut, dass Ihr Mandant äußerst gerissen ist, wenn es darum geht, in die Häuser reicher Bürger einzubrechen und wie im Scott-Fall ihren Safe zu knacken, ohne Alarm auszulösen. Vielleicht ist er also auch gerissen genug, um eine Geschichte über ein angeblich von ihm gesehenes Gesicht zu erfinden.«
    »Wally Gruber hat nichts erfunden«, entgegnete Schultz. »Aber ich werde mit ihm reden. Wenn Sie den Schmuck sicherstellen, werden Sie sich für ihn in New York und New Jersey verwenden?«
    »Ja. Und falls mit seiner Hilfe auch noch ein Phantombild erstellt wird, das greifbare Ergebnisse liefert, steht es außer Frage, dass auch das zusätzlich berücksichtigt wird.«
    »Gut, das klingt vernünftig.« Schultz lachte. »Wissen Sie, Wally Gruber ist nicht uneitel. Er wird sich geschmeichelt fühlen, wenn er hört, dass Sie ihn für gerissen halten.«
    Dann warten wir es mal ab, dachte Peter Jones, als er den Hörer auflegte. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück, ließ den Blick durch das kleine Büro schweifen und musste daran denken, dass er immer, wenn er in das große Büro des Generalstaatsanwalts trat, das Gefühl hatte, bald würde es seines sein.
    Damit, fürchtete er, war es nun bald vorbei.
    Und noch etwas hatte der Generalstaatsanwalt ihm aufgetragen. Es war an der Zeit, Lloyd Scott darüber in Kenntnis zu setzen, dass der Einbrecher kurz nach Jonathan Lyons’ Ermordung jemanden aus dessen Haus hatte flüchten sehen. Und dieser Jemand war nicht Kathleen Lyons gewesen.

59
    M ariahs Büro lag in der Wall Street. Obwohl sie in der Nähe ihrer Mutter bleiben wollte, war sie am Donnerstag, nach einer weiteren schlaflosen Nacht, um sechs Uhr morgens nach New York gefahren und zur Arbeit gegangen. Lange bevor die anderen in den Räumlichkeiten erschienen, in denen sie ihr eigenes Büro angemietet hatte, saß sie bereits an ihrem Schreibtisch und ging die E-Mails sowie die Post durch, die die Rezeptionistin, die auch als ihre Sekretärin fungierte, für sie zur Seite gelegt hatte.
    Alles war so, wie sie es erwartet hatte. Die E-Mails, die sie von ihren Kunden in letzter Zeit erhalten hatte, deckten die wichtigsten Dinge ab, um die sie sich kümmern musste. Aber es tat gut, wieder hier zu sein, vor sich den Bildschirm zu haben, auf dem sie die weltweiten Märkte im Blick hatte und die Kursentwicklungen verfolgen konnte. Natürlich war ihr das Büro ein Zufluchtsort vor den Ereignissen der vergangenen eineinhalb Wochen und vor allem vor der Tatsache, dass Richard das Pergament kaufen wollte – eine Nachricht, die sie zutiefst erschüttert hatte.
    Sie sah Richard noch vor

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