Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Titel: Mein Auge ruht auf dir - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
Vom Netzwerk:
gut, dass Verteidiger uns immer wieder weismachen wollen, ihre Mandanten hätte wichtige Informationen zu anderen Fällen. Das machen sie nicht aus rei ner Nächstenliebe, sondern weil sie damit das Strafmaß ihrer Mandanten zu reduzieren versuchen.«
    »Peter, die Motive dieses Typen sind mir herzlich egal, ich rede hier als Eigentümer des Hauses, in das ein Einbruch verübt worden ist«, erwiderte Lloyd laut stark. »Warum haben Sie mich nicht umgehend in formiert?«
    »Lloyd, beruhigen Sie sich. Ich will Ihnen erzählen, was sich gestern ereignet hat. Nach dem Anruf von Schultz habe ich mit dem Generalstaatsanwalt gesprochen. Wir haben sofort Grubers Behauptung überprüft, wonach er bei der Rückfahrt nach New York einen gestohlenen Mautpass benutzt hat. Sein Anwalt übermittelte uns die entsprechenden Informationen. Der elektronische Mautpass wird auf der George-Washington-Brücke nur aktiviert, wenn man von New Jersey nach New York fährt, nicht in umgekehrter Richtung. Wir wissen also nicht, wann Gruber nach New Jersey gefahren, aber wir wissen, wann er zurückgekehrt ist.«
    »Erzählen Sie schon!«, kam es schroff von Lloyd.
    »Wir wissen, dass er um zweiundzwanzig Uhr fünfzehn die Brücke in Richtung New York überquert hat. Mariah Lyons hat um zwanzig Uhr dreißig mit ihrem Vater telefoniert, um zweiundzwanzig Uhr dreißig, als sie ihn erneut anrief und nur den Anrufbeantworter erreichte, hat sie sich große Sorgen gemacht. Zu diesem Zeitpunkt war er schon tot, wie wir wissen. Es ist also gut möglich, dass sich Gruber aufgrund dieses Zeitrahmens tatsächlich in Ihrem Schlafzimmer aufgehalten und den Safe ausgeräumt hat, als er den Schuss gehört haben will.«
    »Gut. Wie geht es jetzt weiter?«
    »Gruber hat uns den Namen des Hehlers genannt, bei dem er den gestohlenen Schmuck losgeworden ist. Es handelt sich um einen gewissen Billy Declar, er betreibt in Lower Manhattan eine Art Secondhand-Möbelladen, dessen Adresse auch seine Wohnadresse ist. Er hat ein langes Vorstrafenregister und war Grubers Zellengenosse, als dieser in New York seine Haftstrafe abgesessen hat. Wir arbeiten mit der New Yorker Staatsanwaltschaft zusammen, um einen Durchsuchungsbeschluss für die Räumlichkeiten zu erwirken.«
    »Wann wird der Laden durchsucht?«
    »Sie haben versprochen, den Beschluss bis fünfzehn Uhr zu haben, unsere Jungs werden dann mit ihnen sofort hinfahren. Laut Gruber soll der Schmuck Ihrer Frau noch unbeschädigt sein – wenn Sie ihm das abnehmen wollen. Declar will ihn angeblich in den nächsten Wochen in Rio verkaufen.«
    »Es wäre wunderbar, wenn wir den Schmuck zurückbekämen, sehr viel wichtiger ist aber natürlich Grubers Beschreibung der Person, die er beim Verlassen des Hauses beobachtet haben will.«
    »Damit hält er noch zurück, schließlich will er einiges für sich herausschlagen. Er hat durch seinen Anwalt allerdings bereits mitteilen lassen, dass es sich nicht um Kathleen Lyons handelt. Wenn sich die Informationen über den Hehler als richtig herausstellen, werden wir Gruber genügend Glaubwürdigkeit zubilligen und mit ihm in einem nächsten Schritt offiziell ein Phantombild des mutmaßlichen Mörders anfertigen.«
    »Verstehe.«
    Jones wusste, dass Lloyd Scott in den nächsten Minuten auf das Entschiedenste gegen die weitere Inhaftierung von Kathleen Lyons protestieren würde. Eilig fügte er an: »Verstehen Sie bitte eines: Gruber gehört zu den gerissensten Gaunern, die mir jemals untergekommen sind. Die New Yorker Staatsanwaltschaft ermittelt in einem weiteren Einbruchsfall, bei dem ebenfalls ein GPS -Sender verwendet wurde. Er weiß, dass er stark davon profitieren dürfte, wenn er uns davon überzeugen kann, dass er sich ungefähr zum Zeitpunkt von Professor Lyons’ Ermordung in Ihrem Haus aufgehalten hat.«
    »Mir ist klar, was Sie mir sagen wollen«, entgegnete Lloyd Scott. »Trotzdem war es mehr als übereilt, eine gebrechliche und verwirrte Frau zu verhaften und in Handschellen vorzuführen. Und das wissen Sie auch.« Lloyd Scott bemühte sich, nicht wieder laut zu werden, deshalb hielt er kurz inne, bevor er fortfuhr: »Im Moment interessiert es mich nicht, ob wir den Schmuck zurückbekommen oder nicht. Ich fordere Sie auf, sofort den nächsten Schritt einzuleiten. Ich will, dass sich Gruber spätestens morgen mit einem Phantombildzeichner der Polizei zusammensetzt. Falls nicht, werde ich selbst entsprechende Vorkehrungen treffen. Und offen gesagt, es interessiert mich

Weitere Kostenlose Bücher