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Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Titel: Mein Auge ruht auf dir - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Mailbox wegen der vielen Nachrichten voll, die ich ihr im Lauf des Tages hinterlassen habe«, sagte er und erhob sich, um zu gehen. »Wollen Sie es morgen noch einmal versuchen, Pater?«
    »Natürlich«, antwortete Pater Aiden. Er legte den Hörer auf, begleitete Richard zur Tür und versprach ihm, sich bei ihm zu melden, sobald er Lillian erreicht habe. Dann kehrte er langsam ins Wohnzimmer zurück und ließ sich wieder im Ohrensessel nieder, wobei ihm ein scharfer Schmerz in die arthritischen Knie fuhr. Stirnrunzelnd griff er nach der Tasse mit dem mittlerweile lauwarmen Kaffee. Irgendwie konnte er sich nicht des Gefühls erwehren, dass sein geschätzter Freund Richard Callahan alles andere als ehrlich mit ihm gewesen war.
    »Aber warum nur?«, fragte er laut.

56
    A m Donnerstagmorgen zogen die Detectives Benet und Rodriguez allmählich die Möglichkeit in Betracht, dass Lillian Stewart Opfer eines Verbrechens geworden sein könnte.
    Bei ihrem Treffen am Vorabend in Alvirahs Wohnung in der Central Park South hatten sie sich erneut die Aufzeichnung von Lillians Nachricht an Richard Callahan angehört, die ihnen Alvirah bereits am Telefon vorgespielt hatte. Dann waren sie mit Alvirah die Ereignisse an jenem Tag durchgegangen.
    Alvirah hatte ihnen den exakten zeitlichen Ablauf ihrer Verfolgungsjagd wiedergegeben, bei der sie Lil lian erst zur Bank und dann mit der U-Bahn nach Down town gefolgt war, wo sie sie in der Chambers Street aus den Augen verloren hatte. »Ich hätte aus der Haut fahren können«, sagte Alvirah, »aber diese Frau, die sich mit ihrem Stock mühsam die Treppe hinaufgequält hat, hat einfach alle aufgehalten. Und mir sind so viele Leute entgegengekommen, da hätte ich schon über sie hinweghüpfen müssen, wenn ich sie hätte überholen wollen. Und als ich endlich oben war, hatte sich Lillian in Luft aufgelöst.«
    »Könnte es sein, dass sie in einen Wagen gestiegen ist, der dort schon auf sie gewartet hat, Mrs. Meehan?«, fragte Benet.
    »Nennen Sie mich doch Alvirah. Wie gesagt, als Lillian die Bank verließ, hat sie etwas in der Einkaufstasche gehabt und mit dem Handy telefoniert. Natürlich kann ich nicht sagen, ob sie jemanden angerufen hat oder selbst angerufen wurde. Ja, vielleicht hat sie sich mit jemandem verabredet. Gut möglich.«
    »Und ich bin immer weiter um den Block gekurvt«, warf Willy von seinem bequemen Clubsessel aus ein. »Ich bin mir schon wie auf einem Karussell vorgekommen, bis mich Alvirah wieder angerufen hat.«
    Von der Wohnung der Meehans waren dann Benet und Rodriguez direkt zu Lillians Apartmentgebäude gefahren, wo sie vom Pförtner erfahren hatten, dass Ms. Stewart noch nicht zurückgekehrt sei.
    »Der Pförtner sagte, seit dem Tod von Professor Lyons könne er sich nicht erinnern, dass irgendjemand sie besucht hätte«, sagte nun Rita.
    Benet ging nicht darauf ein. Rita wusste sehr gut, was seine mürrische Miene zu bedeuten hatte. Nach Lillian Stewarts Befragung am Dienstagmorgen hätten sie sofort einen Durchsuchungsbeschluss beantragen sollen. Damit hätten sie auch Zugriff auf ihr Bankschließfach gehabt. Benet grämte sich also, weil ihnen damit das Pergament – sollte Lillian es am Tag zuvor wirklich aus dem Schließfach geholt haben – vielleicht endgültig durch die Lappen gegangen war.
    »Ich hätte am Dienstag einen Durchsuchungsbeschluss beantragen sollen«, sagte Simon Benet und bestätigte damit Ritas Vermutung. »Und jetzt ist Stewart seit vierundzwanzig Stunden verschwunden. Wenigstens wissen wir, dass Alvirah Meehan ihr gestern Morgen noch bis zur Chambers Street gefolgt ist.«
    Das Telefon auf Benets Schreibtisch klingelte. »Was gibt’s?«, murmelte er, als er den Hörer abhob.
    Es war Alvirah. »Ich habe nicht schlafen können, also bin ich heute Morgen um acht zu Lillians Apartmentgebäude. Es ist ja nur sechs Straßen von der Central Park South entfernt. Sonst habe ich es ja nicht so mit Morgen spaziergängen. Willy genießt das Rumlaufen, aber heute hat es mich einfach nicht mehr im Bett gehalten.«
    Benet wartete geduldig. Alvirah rief ihn sicherlich nicht an, um mit ihm ihren üblichen Tagesablauf zu besprechen.
    »Und kaum bin ich angekommen, weist mich der Pförtner auf Lillians Putzfrau hin, die gerade auf dem Weg in die Wohnung ist. Ich sage ihr, dass ich mir Sorgen um Lillian mache, und sie nimmt mich mit nach oben in die Wohnung. Natürlich hat sie einen Schlüssel dafür.«
    »Sie waren in Lillian Stewarts Wohnung!«, rief Benet

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