Mein Baby!
wenn du mir wieder etwas schenkst, gehe ich anders damit um, okay?“, fuhr er betont munter fort.
Ich weiß nur sehr wenig über ihn, überlegte sie. Aber eines Tages würde sie alles erfahren, dessen war sie sich sicher.
Adam beobachtete Andie genau, während sie in das Restaurant gingen. Als sie ihren Vater und Audrey und ihre Schwester Harrie mit ihrem Mann Quinn erblickte, hellte ihre Miene sich auf. Mir ist die Überraschung gelungen, dachte Adam.
„Mit Danie und Jonas gehen wir auch noch aus, sobald sie aus den Flitterwochen zurück sind“, versicherte er Andie und führte sie an den Tisch, an dem ihre Angehörigen saßen.
„Danke.“ Sie lächelte und sah ihn strahlend an. Dann drückte sie ihm liebevoll die Hand.
Wir hatten keinen guten Anfang, aber von jetzt an wird alles anders, hatte Adam sich am Abend zuvor fest vorgenommen, als er allein in seinem Bett gelegen hatte. Andie verdiente das Allerbeste, und das sollte sie auch haben.
„Was für eine wunderbare Neuigkeit“, sagte Harrie und stand auf. Sie umarmte ihre Schwester und gratulierte ihr. Dann küsste sie Adam auf die Wange. „Schön, dass du jetzt auch offiziell zu unserer Familie gehörst, nachdem du schon so lange so etwas wie ein Ehrenmitglied warst.“ Sie lächelte ihn an.
Er sah Andie an und spürte, dass sie den Tränen nahe war. „Zeig doch Audrey und Harrie deinen Ring, Andie“, forderte er sie auf, um sie abzulenken. „Wir Männer studieren in der Zeit die Speisekarte.“
Das Mittagessen wurde ein voller Erfolg. Andie entspannte sich im Kreis ihrer Familie und lachte glücklich. Sie trank sogar etwas Champagner, den Adam zur Feier des Tages bestellt hatte.
Jetzt muss ich es nur noch schaffen, dass sie auch so entspannt ist, wenn wir beide allein sind, überlegte er. Es würde bestimmt nicht leicht sein, wie er sich eingestand.
Aber er hatte immerhin einen Anfang gemacht. Andie hatte sich an diesem Tag zweimal flüchtig von ihm küssen lassen, ohne sogleich wie ein scheues Reh zurückzuweichen. Er hoffte, sie würden eines Tages wieder so unbeschwert und freundschaftlich miteinander umgehen können wie all die Jahre zuvor, auch wenn er etwas ganz anderes sein wollte als ihr Freund.
Die Schwangerschaft tat ihr wirklich gut. Sie litt nicht mehr unter der Übelkeit, mit der sie sich in den ersten Wochen herumgequält hatte. Sie wirkte glücklich und zufrieden und ungemein begehrenswert. Adam würde es nicht leichtfallen, sich bis zur Hochzeit in drei Wochen zu beherrschen und sie nicht anzufassen, dessen war er sich sicher.
„Ich habe ganz vergessen, es zu erwähnen“, sagte er betont beiläufig, als er sie später am Nachmittag nach Hause fuhr. „Ich habe heute mit einer Dorothy gesprochen, Jonas’ Sekretärin, glaube ich.“
„Sie passt auf ihn auf wie ein Wachhund.“ Andie lachte. „Wenn Dorothy nicht mit Danie einverstanden gewesen wäre, hätte Jonas sie nicht heiraten dürfen, behauptet Danie. Aber das ist natürlich ein Scherz. Jonas betet Danie geradezu an, das kann jeder sehen.“ Sie hörte sich irgendwie wehmütig an.
Adam glaubte zu wissen, dass sie sich wünschte, auch aus Liebe zu heiraten wie ihre beiden Schwestern. Aber viele Paare heirateten, ohne dass es die große Liebe war. Es gab keinen Grund, weshalb ihre Ehe nicht genauso erfolgreich und glücklich sein sollte wie Harries und Quinns und wahrscheinlich auch Danies und Jonas’.
„Ich habe uns für Montag einen Termin bei Jonas geben lassen, Dorothy hatte kein Problem damit“, erzählte er.
Andie zog spöttisch die Augenbrauen hoch. „Das wundert mich gar nicht bei deinem Einfluss!“
„Es hatte nichts mit mir zu tun.“ Er verzog das Gesicht. „Offenbar wirst du als Danies Schwester von Jonas Noble bevorzugt behandelt.“
„Unsinn! Ich habe dir doch erklärt, dass Dorothy alles bestimmt!“
Adam war es eigentlich egal, wer für die Termine zuständig war. Ihm war nur wichtig, Andie während der Schwangerschaft zu begleiten. „Wir sollen am Montag um zwei Uhr nachmittags bei ihm sein. Normalerweise nimmt er am Montagnachmittag keine ambulanten Patienten an, er macht in deinem Fall jedoch eine Ausnahme.“
Andie nickte. „Zweimal in der Woche behandelt er in einem anderen Krankenhaus bedürftige Patientinnen kostenlos.“
Sie scheint ihren Schwager zu bewundern, schoss es Adam durch den Kopf. Es passte ihm nicht.
„Wir können Montag wieder zusammen zum Essen ausgehen, wenn es dir recht ist“, schlug er steif vor.
Weitere Kostenlose Bücher