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Mein bis in den Tod

Mein bis in den Tod

Titel: Mein bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Tasche. Dann ging er, den Kanister in der einen, die Flinte in der anderen Hand, auf das Haus zu. Nach einigen Augenblicken erlosch das Küchenlicht. Den Blick starr auf das Haus gerichtet, ging er ruhigen Schrittes weiter.
    Das Haus.
    Er trat in ein Loch und wäre beinahe gestürzt, fing sich aber gerade noch rechtzeitig.
    Das Haus.
    Er kam ihm näher, Schritt für Schritt. Er gelangte zum Viehgitter und blieb stehen. Aus dem Fenster neben der Eingangstür fiel Licht auf den Kies. Zu riskant, darauf zu gehen, zu viel Lärm. Das Weideland war durch einen Stacheldrahtzaun eingezäunt. Seine Stiefel knatschten in dem sumpfigen Gras, als er seitlich am Haus zur Rückseite ging.
    Dort stellte er den Benzinkanister auf den Boden, lehnte die Flinte an den Zaun und kletterte hinüber – und fluchte, als er mit der Hose hängen blieb und sich die Jacke am Stacheldraht aufriss. Er stand in einem Obstgarten. Zwischen ihm und dem Haus verlief eine hohe Backsteinmauer. In einem Zimmer im ersten Stock brannte ein Licht hinter zugezogenen Vorhängen, durch ein Velux-Fenster im Dach drang schwächeres Licht.
    Auf halbem Weg entlang der Mauer sah er eine Holzpforte. Er ließ die Flinte und den Kanister, wo sie waren, und öffnete die Pforte ein wenig. Sie war eingerostet und knarrte laut. Er hielt inne, schob sie dann weiter auf, während er bei dem Geräusch leicht zusammenzuckte, bis der Spalt so breit war, dass er hindurchgehen konnte.
    Hinter der Pforte lag ein Garten mit einer Rasenfläche, Büschen und einem Swimmingpool. Er sah eine Terrasse mit einem Schaukelstuhl und einigen Gartenstühlen, einem Tisch, einem Kessel-Grill.
    Hast ja ein kuscheliges Liebesnest, Miststück.
    Er nahm die Flinte und den Kanister und ging weiter an der Außenseite der Mauer entlang, bis er zu einer anderen Tür kam. Diese öffnete sich zu einer Pferdekoppel, an dessen Ende ein Tennisplatz lag. Ross blieb stehen. An dieser Seite hatte das Haus mehrere Fenster. Durch eines davon drang flackerndes Licht. Er hielt sich nahe am Haus und ging weiter, blieb stehen, versuchte vergeblich, eine Tür zu öffnen, dann ging er um einen großen Rhododendron herum und näherte sich dem Fenster, aus dem das Licht fiel.
    Ein gemütliches kleines Zimmer, mit zwei großen Sofas, Eichenbalken an der Decke und einem großen Fernseher, in dem ein Zeichentrickfilm lief – das war die Quelle des flackernden Lichts.
    Er ging weiter. Das nächste Fenster war dunkel. Er leuchtete mit der Taschenlampe hinein und sah ein kleines Arbeitszimmer, mit einem Schreibtisch, Computer, Fotos an den Wänden. Die Tür war geschlossen.
    Gut.
    Der Wind heulte noch lauter, schüttelte seine Jacke, zerrte an seiner Mütze. Die Fenster waren geschlossen, aber die Scheiben waren groß.
    Er hob die Flinte am Lauf und wartete. Der Wind ließ nach. Als die nächste Böe kam und der Wind noch lauter heulte, rammte er den Kolben der Flinte gegen die Fensterscheibe.
    Mit irrsinnig lautem Knall prallte er davon ab.
    Scheiße.
    Er stand da und horchte, blickte zum Haus hinauf, starr vor Panik. Nur das Heulen des Windes. Sonst nichts.
    Er nahm seine Mütze ab, legte sie über den Kolben und schwang diesen erneut mit voller Wucht gegen die Fensterscheibe. Der Hieb ließ die Scheibe mit derart lautem Knall zersplittern, dass es sich anhörte, als wäre ein ganzes Gewächshaus eingestürzt.
    »Herrgott noch mal!« Er trat einen Schritt vom Fenster zurück, drückte sich flach gegen die Mauer und wartete, während er versuchte, Stimmen, Bewegungen, irgendetwas zu hören bei diesem Wind und dem Sausen in seinen Ohren.
    Er wusste nicht, wie lange er dort stand. Fünf Minuten, vielleicht zehn. Dann ging er halb um das Haus herum und blieb auf der Kiesauffahrt stehen. Dieselben Lichter waren noch immer an, keinerlei Anzeichen, dass jemand ihn gehört hatte.
    Er ging zurück zum Fenster des Arbeitszimmers und leuchtete abermals hinein. Auf einer niedrigen Fensterbank stand auf einem niedrigen Sockel eine Goldemaille-Vase, die er zur Seite schob. Er zog mehrere gezackte Scherben aus der Scheibe und warf sie auf den Rasen. Dann kletterte er, so leise wie möglich, die Taschenlampe zwischen den Zähnen, ins Zimmer, senkte die Füße auf den Boden und griff nach seiner Flinte und dem Kanister. Er legte beides auf den Teppichboden und zog seine Gummistiefel aus.
    Er ging zur Tür, hob den schlichten Riegel an und spähte hinaus: ein langer Flur, an den Wänden Stiche mit Jagdmotiven, am anderen Ende eine

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