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Mein bis in den Tod

Mein bis in den Tod

Titel: Mein bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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mit dem uralten Traktor darin.
    Er war sich nicht sicher, wie weit die Scheinwerfer bei diesem Wetter zu sehen waren. Zwar konnte man den Feldweg unterhalb des kleinen Fichtenwäldchens vom Liebesnest des Miststücks aus nicht sehen, es bestand aber die Gefahr, dass die beiden sie bemerkten, wenn sie aus einem dunklen Fenster sahen. Er hielt an der entgegengesetzten Seite der Scheune und schaltete das Licht aus. Die Meereslebewesen flitzten in ihre Höhlen im Armaturenbrett zurück.
    Jede Menge Zeit. Alle Zeit der Welt. Kein Grund zur Eile, halt dich an deinen Plan und greif nicht gleich zur Flinte.
    Er stellte das Radio an, aber das hatte keinen Sinn, es spendete zu viel Licht. Er brauchte völlige Dunkelheit.
    Bist du schon im Bett? Liegst du nackt da, mit unordentlichen Haaren, während sich das schmutzige Geschirr in der Küche stapelt, du Miststück? Hast du die Beine um die Hüften von Dr. Oliver Cabot geschlungen, Schlampe?
    Der Wagen schaukelte im Wind.
    Hass erschütterte seine Gedanken.
    Dr. Oliver Cabot im blauen Jeep Cherokee, als er vorhin den Feldweg heraufgefahren kam. Zu Faith,
zu seiner Frau,
die wartete, ihn mit unordentlichem Haar an der Tür in ihrem Liebesnest empfing. Vielleicht lagen sie inzwischen auf einem Sofa, umschlungen, und sahen sich Schlampen-Schrott im Fernsehen an.
    Du versuchst mein Leben zu ruinieren, Dr. Oliver Cabot. Du bumst meine Frau und verdirbst ihr Denken. Du bringst sie um, du egoistischer Scheißkerl. Bringst sie um mit deinem Hokuspokus, du beschissener Scharlatan von Hexendoktor.
    Nach einer Weile hatten sich seine Augen so weit an die Dunkelheit gewöhnt, dass er den Feldweg erkennen konnte. Ohne Licht fuhr er langsam vorwärts.
    Er fuhr durch das zweite Tor und den steilen Hang hinauf. Als er sich dem Wäldchen näherte, sah er durch die Bäume ein kleines flackerndes Licht.
    Er steuerte den Wagen vom Feldweg und fuhr über holperiges Gelände mitten in das Gehölz, in dem man ihn aus keiner Richtung sehen konnte. Er hatte vorhin getestet, ob der Boden so fest war, dass der Wagen nicht einsackte.
    Er holte das Fernglas aus dem Kofferraum, ging bis zum Rand des Wäldchens, lehnte sich mit dem Rücken an einen Baum und hob das Fernglas an die Augen.
    Aus drei Fenstern im Haus drang Licht: dem Küchenfenster, aus dem das Miststück nach draußen geblickt hatte, einem Fenster neben der Eingangstür und einem Velux-Fenster im Dach.
    Kein Zeichen vom Miststück oder von Dr. Oliver Cabot.
    Die Leuchtzeiger seiner Armbanduhr zeigten zehn vor neun. Er blieb, wo er war, gegen den Baum gelehnt, und blickte durchs Fernglas zum Haus.
Mach schon, Miststück, du musst doch irgendwann in die Küche kommen, musst dich stärken für deine Liebesspiele, musst deinen Liebhaber füttern.
Auf einem Feld blökten Schafe, über ihm flitzte eine Fledermaus durch die Luft, aber sonst hörte er nur den Wind, das Knarren des Baumgeästs und den strömenden Regen.
    Um zwanzig nach zehn kam Faith in die Küche und drückte ihr Gesicht an die Fensterscheibe; sie starrte in seine Richtung, wirkte besorgt.
    Mach dir nur weiter Sorgen, Miststück, du solltest dir im Moment über ziemlich viel Sorgen machen.
    Dann kam Dr. Oliver Cabot, stellte sich direkt hinter sie. Die beiden standen da, eingerahmt vom Fenster – so, als sähe er sie im Fernsehen. Cabot legte dem Miststück die Arme um die Taille und schmiegte das Gesicht an ihr Ohr. Sie wandte sich ihm lächelnd zu und umfasste sein Gesicht.
    Ross kochte vor Wut. Dieses verkommene Biest küsste den Scharlatan auf den Mund. Küsste ihn, als hätte sie eine Art Verlangen in sich, irgendeine unbezähmbare Verzweiflung. Sie begrapschten sich, streichelten sich gegenseitig das Gesicht. Jetzt packte Dr. Oliver Cabot die Haare der Schlampe, zog ihren Kopf zurück und bedeckte ihren nackten Hals mit Küssen.
    »Nimm die Finger von ihr!«, schrie Ross in den Wind. »Lass die Finger von ihr, du beschissener Arsch. Das ist
meine Frau,
Cabot!«
    Er senkte das Fernglas, packte es am Riemen und schleuderte es wutentbrannt gegen den Baum, bis das Objektiv zersprang.
    Seine Brust pochte, die ganze Nacht verschwamm vor seinen Augen, als er zum Wagen zurückmarschierte, den Kofferraum öffnete und im Schein der Bleistifttaschenlampe seine Schrotflinte aus der Tragetasche zog, sie lud und in beide Taschen zusätzliche Patronen stopfte. Dann holte er den Benzinkanister aus dem Kofferraum und schloss die Klappe.
    Er steckte die Taschenlampe zurück in die

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