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Mein Blut für den Teufel

Mein Blut für den Teufel

Titel: Mein Blut für den Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht. Er wartete, bis der letzte die Tür hinter ihm geschlossen hatte, ehe er näher kam.
    Ich hatte Muße, ihn mir anzuschauen. Nein, er sah nicht verändert aus. Vielleicht war sein Gesicht noch grauer geworden, die Falten drin noch härter, ansonsten war er ganz der Alte. Logan Costello, der Mann, der Londons Unterwelt beherrschte, der mit eiserner Hand regierte, mein Todfeind war und nun den Triumph hatte, mich wehrlos vor sich liegen zu sehen. So etwas musste er genießen, es bereitete ihm einfach Freude, den Todfeind in den Händen zu wissen.
    Deshalb konnte ich sein süffisantes Grinsen verstehen. Bestimmt zählte er bereits nach, wie viele Todesarten er für mich bereithielt. Wie ich Costellos perverse Phantasie kannte, waren das sicherlich eine ganze Menge.
    Er blieb dort stehen, wo sich etwa die Mitte zwischen meiner Pritsche und dem Stundenglas befand. Nickend schaute er auf mich herab. »Also doch«, sagte er leise und ungewöhnlich scharf. »In Rumänien bist du mir entwischt, aber hier in London habe ich dich bekommen. Sehr schnell und auch einfach ging es. Ich frage mich, ob ich all die Jahre nur geschlafen habe, weil ich dich noch frei herumlaufen ließ.«
    »Was willst du?«
    »Nur deinen Tod, Sinclair. Aber leider, und das kannst du ruhig wissen, muss ich mich einem anderen beugen, der mächtiger ist und über mir steht. Ahnst du was?«
    »Asmodis!«
    »Genau. Er bat mich, ihm einen Gefallen zu tun. Ich konnte nicht nein sagen und fühlte mich gleichzeitig geehrt, dass er wieder auf mich zurückgekommen ist. Ich hätte nie gedacht, dass der Teufel so ehrlich sein kann. Er gab zu, dass er andere eingesetzt hatte, aber die haben es wohl nicht geschafft. Ich hörte von einem gewissen Pernell Kent. Auch er konnte nichts erreichen. Den Würfel des Unheils hat er nicht, wobei Asmodis darüber nachdenkt, mir zu erlauben, den Würfel zu holen. Das wird erst nach deiner Vernichtung sein.«
    Logan Costello hätte mich gern getötet, das wusste ich. Nur musste er seinem Herrn und Meister Tribut zollen, und da konnte er nicht so, wie er gern wollte.
    »Ihr möchtet mein Blut?« fragte ich, obwohl der Satz mehr nach einer Feststellung klang.
    »Ja.«
    »Und wofür?«
    »Das kannst du Asmodis fragen.«
    »Er ist nicht hier.«
    »Keine Sorge, er wird bald erscheinen. Ich habe nur alles vorbereitet.«
    Costello streckte einen Arm aus und berührte mit zwei Fingern die Schlauchklemme. »Wenn ich sie aufdrücke, ist es um dich geschehen, Sinclair. Dann wird dein Lebenssaft fließen, und wir werden ihn im Stundenglas sammeln…«
    »Der Satan ist kein Vampir!«
    »Das nicht«, stimmte er zu. »Aber er braucht das Blut auch nicht für sich, wie ich hörte. Soviel ich weiß, will er einem anderen einen Gefallen erweisen.« Costello lachte. »Aber das soll er dir selbst sagen, wenn er kommt. Es wird nicht mehr lange dauern…«
    Nein, es dauerte auch nicht lange, denn an der Tür sah ich das rote Leuchten. Innerhalb des Rechtecks glühte es auf, als würde jemand den Stahl mit einem Schweißbrenner bearbeiten. Der Umriss wurde so groß, dass er die Ausmaße eines Menschen besaß.
    Und in der Tür zeichnete sich eine feuerrote Gestalt ab. Asmodis - mein Todfeind!
    ***
    Glenda Perkins war zusammen mit den Kollegen in einen Wagen gestiegen. Es war ein dunkelbrauner Mercedes Diesel, der fünf Personen Platz bot. Glenda saß im Fond und schaute hinaus. Das Fenster hatte sie nach unten gekurbelt, denn die Sonne schien schräg in den Wagen, so dass die Wärme bald nicht mehr auszuhalten war. Diesel-Motoren haben zwar eine lange Lebensdauer, manchmal aber auch ihre Tücken. Vor allen Dingen dann, wenn sie schon älter sind. Auch nach dem Vorglühen wollte die alte Karre, wie der Fahrer sie bezeichnete, einfach nicht anspringen. Er tuckerte ein paar Mal, das war alles.
    »Kauf dir doch einen englischen Wagen«, wurde gelästert.
    »Nach der nächsten Gehaltserhöhung.«
    »Und woher hast du den?«
    »Geschenkt bekommen.«
    »Na dann…«
    Andere Kollegen fuhren vorbei und winkten sogar, während sich der Fahrer noch immer bemühte, sein altes Schätzchen in Gang zu bekommen. Es wurden bereits Wetten abgeschlossen, wobei jemand spottete, dass man zu Fuß schneller sein würde.
    Endlich sprang der Motor an. Er bockte, aber das machte nichts. Hauptsache, sie kamen voran. »Besser schlecht gefahren, als gut gelaufen«, meinte der Fahrer.
    Das Lokal, in dem sich die Kollegen treffen wollten, lag in der City, nahe an der Grenze zu

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