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Mein Boss, die Memme

Mein Boss, die Memme

Titel: Mein Boss, die Memme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick D. Cowden
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ihrer Schwäche heraus vor emotionaler Überforderung den sprichwörtlichen Wald nicht mehr sieht.
    Tipp 2 für Chef-Flüsterer: ganz Ohr sein
    Wünschen Sie sich oft, dass Ihr Chef endlich die dringend er­forderliche professionelle Hilfe bekommt?
    Unternehmen, denen etwas an ihren Mitarbeitern liegt, verordnen ihnen vielleicht nicht gleich eine Psychotherapie, aber sie halten es für wichtig, ihre Führungskräfte zu unterstützen. Das Angebot dafür reicht vom Mentoren-Programm über Managementberater und Abenteuerworkshops in der Wildnis bis hin zum Mentalcoach. Hilfsleistungen, die am Ende auch den Mitarbeitern der gestärkten Führungskraft zugutekommen. Was jedoch tun, wenn es in Ihrem Unternehmen solche professionellen Hilfen nicht gibt, Ihr Chef aber ganz offensichtlich ein unausgeglichenes, niedergeschlagenes Nervenbündel ist?
    Dann müssen eben Sie einspringen!
    Niemals, nicht auch das noch, werden Sie jetzt stöhnen. Aber die Lösung ist oft überraschend einfach: Lassen Sie Ihren Chef einfach mal reden, und zeigen Sie dabei echtes Interesse und Anteilnahme. Etwas, das vielen Memmen ungeheuer schwer fällt. Und das sie, wenn auch nicht sicht ­bar, berührt und öffnet.
    Jede Memme hat ein Problem, trägt ein Päckchen an seelischem Ballast mit sich herum. Das sollen Sie natürlich nicht schultern müssen. Aber geben Sie Ihrem geplagten Chef die Möglichkeit, ein wenig davon abzuwerfen. Geben Sie ihm das Gefühl, auf Verständnis zu stoßen.
    Eine Macho-Memme etwa hetzt mit Vorliebe über Intrigen, denen sie sich (grundlos) ausgesetzt sieht. Hetzen Sie nicht mit, geben Sie aber zu verstehen, dass Sie die Situation Ihres Chefs durchaus für schwierig halten. Differenzieren Sie ohne abzubügeln. Das lindert bei ihm die Wahnvorstellung, von Feinden umgeben zu sein.
    Sitzen Sie einfach als aufmerksamer Zuhörer auf Ihrem Stuhl, während Ihr Chef vor Ihnen gefühlt auf der Psychiater-Couch liegt und aus dem Nähkästchen plaudert. In diesen Momenten kehren sich die Machtverhältnisse definitiv um. Wenn Ihr Boss sich danach besser fühlt, dann ist das auch gut für Sie. Und wer weiß: Vielleicht punkten Sie mit einem Ratschlag, der ihm seine missliche Lage erleichtert.
    Haben Sie einen Sozialallergiker vor sich, dann verringern Sie konsequent den Abstand. Holen Sie ihn aus seiner Isolation. Denn der anfängliche Eindruck könnte täuschen: Vielleicht will der Mann oder die Frau gerade das. Machen Sie es ihm oder ihr ein wenig einfacher. Seien Sie aufgeschlossen, wo Ihr Boss zugeknöpft bleibt. Lachen Sie auch da, wo er vor lauter Verbissenheit steif zu werden droht. Und geben Sie Ihrem Boss dabei vor allem das Gefühl, dass er zum Team gehört – egal, wie wortkarg er sich auch verhalten mag.
    Tipp 3 für Manager-Talente: Führen Sie Ihren Manager!
    Seelische Probleme Ihres Bosses lassen sich sicherlich nicht so einfach lösen. Wichtiger für den Arbeitsalltag ist es, die Symptome der Memmen-Krankheit zu kurieren. Was manche dauerhaft überforderte Memme braucht, ist ein Manager, der ihr unter die Arme greift.
    Â»Was für eine Zumutung! Dafür werde ich nicht bezahlt«, mögen Sie jetzt einwenden. Und Sie haben Recht: Für das Ausbügeln der Memmen-Defizite werden Sie nicht entlohnt. Nicht sofort. Aber das Defizit jedes Memmen-Bosses schreit innerhalb des Teams förmlich nach einem Ausgleich. Machen Sie sich unersetzlich! Es könnte sich lohnen.
    Zu nette Chefs etwa brauchen Mitarbeiter, die ihnen pragmatisch unter die Arme greifen. Einen Assistenten, der bereit ist, die Dinge beim Namen zu nennen und auch mal hart bleibt, wenn es erforderlich ist. Einen, der im Team genug Achtung genießt, um das Tempo forcieren zu können oder für einen gerechten Urlaubsplan zu sorgen, wenn mal wieder alle gleichzeitig in die Ferien wollen.
    So ein Tandem startet manchmal richtig durch: weil die Stärke des Einen die Schwäche des Anderen auszugleichen vermag. Im besten Fall steigen Sie mit Ihrem Boss, den sie – mehr oder weniger offen – managen, zusammen auf.
    Auch bei einer harten Macho-Memme kann der Tandem-Trick funktionieren. Gleichen Sie seine Defizite aus, nämlich die fehlenden Soft Skills. Indem sie etwa seine harten Vorgaben mit ausgleichenden Maßnahmen flankieren. Erinnern Sie Ihn an Geburtstage seiner Mitarbeiter, organisieren Sie seine

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