Mein Boss, die Memme

einiges erreicht und wahrscheinlich mehr als eine Firma von innen gesehen. Sie haben sich hochgearbeitet. Für die Position ganz oben hat es letztendlich nicht gereicht – vielleicht einfach nur deshalb, weil Sie nicht skrupellos genug sind. Mittlerweile ist deshalb möglicherweise sogar Ihr Vorstandschef jünger als Sie selbst.
    Ãœberlegen Sie, ob Sie einfach ihren Stiefel weitermachen und die restlichen Berufsjahre absitzen sollten? Vielleicht wollen Sie es aber auch noch einmal wissen und nehmen dafür ein letztes Mal Anlauf. Denken Sie darüber nach, wie Sie selbst aus der Routine herauskommen und in ihrem Team etwas bewegen können. Und wie sich die Blockaden, die Ihnen im Unternehmen in den Weg gestellt werden und die Sie fast schon für normal halten, überwinden lassen.
    Einige Jahre jünger und mittendrin in der Aufstiegsphase sind die aufstrebenden Führungskräfte. Viele von ihnen sind noch im unteren Management und führen im direkten Kon takt kleine Teams mit einer Handvoll Mitarbeiter. Wenn Sie zu dieser Gruppe gehören, ist Ihnen die eine oder andere idea ­ listische Vorstellung wahrscheinlich bereits abhandengekom men. Öfter als es Ihnen lieb war haben Sie klein beigegeben oder von oben eins auf den Deckel bekommen. Nicht zuletzt, weil Ihnen Ihre eigenen Vorgesetzten viel mehr Steine in den Weg legen, als Sie anfangs erwarteten.
    Fragen Sie sich manchmal, ob Sie Ihre Arbeit eigentlich noch so machen, wie Sie es selbst für richtig halten? Und wie sehr Sie dieser Job verändert hat und bestimmt auch immer weiter verändern wird?
    Den nächsten Karriereschritt fest eingeplant, schauen Sie sich mit genau diesen Fragen im Kopf nach neuen Möglichkeiten um. Bei Ihrem jetzigen Arbeitgeber und auch anderswo. Mein Rat: Sehen Sie ganz genau hin, worauf Sie sich als Nächstes einlassen.
    Bleibt noch die große Gruppe der ambitionierten Mitarbeiter. Darunter Berufseinsteiger, frisch von der Uni oder kurz nach der Ausbildung, die erwarten, in nicht allzu ferner Zeit selbst einmal Personalverantwortung zu übernehmen. Wenn Sie sich hier einordnen, haben Sie wahrscheinlich hohe Ansprüche an sich selbst und die Art, wie Sie Menschen führen wollen. Das spiegelt sich auch in der Wahl Ihres Arbeitsplatzes wider. Von Anfang an soll es das richtige Unternehmen sein. Eines, das Ihnen den Freiraum bietet, sich selbst zu entfalten. Das Sie nicht klein hält, sondern groß macht.
    Woran aber können Sie erkennen, ob ein Unternehmen ein Ort des selbstbestimmten Arbeitens ist oder eben eines, in dem jeder Mitarbeiter und damit auch jeder Memmen-Chef gezwungen scheint, ängstlich-verbissen Richtung Chefetage zu blicken?
    Ob junger Aufsteiger oder alter Hase: In jeder Karrierephase ist es wichtig sich klar zu machen, ob und wie sehr ein Unternehmen mit dem Virus des Memmentums verseucht ist.
    Ist das eigene Unternehmen bereits ein voll entwickeltes Memmen-Biotop? Deuten erste Anzeichen auf eine Entwicklung in die falsche Richtung hin und darauf, dass sich an den wichtigen Schaltstellen des Unternehmens Memmen eingenistet haben? Oder ist das Unternehmen genau das, als was es auf den ersten Blick erscheint: ein Traum für jeden Arbeitnehmer?
    Herauszufinden, wie sehr ein Unternehmen oder auch nur die eigene Abteilung vom Geist der Memmen durchdrungen ist, dabei soll Ihnen der folgende Memmen-Test für Ihr Unternehmen helfen.
    Memmen-Biotop oder Paradies:
Ihr Unternehmen im Test
    Die folgenden 25 Fragen geben Ihnen die Möglichkeit zu bewerten, wo auf der Memmen-Skala Ihr neuer oder zukünftiger Arbeitgeber zu verorten ist. Kreuzen Sie an, inwieweit Sie einer Aussage zustimmen. Maximale Zustimmung drücken Sie durch eine 5 aus, maximale Ablehnung durch eine 1. Auch wenn ein erschreckendes Ergebnis Sie zum Überdenken Ihrer Arbeitssituation zwingen könnte – antworten Sie unbedingt ausnahmslos ehrlich!
Sie stehen auf dem Firmenparkplatz. Wer darf wo parken? Es herrscht freie Platzwahl, nur für die Kunden gibt es reservierte Plätze.
1 Stimme überhaupt nicht zu
2
3
4
5 Stimme völlig zu
Am Empfang: Wie werden Besucher und Bewerber behandelt? Entspannt. Jeder kümmert sich, nicht nur der Empfang.
1 Stimme überhaupt nicht zu
2
3
4
5 Stimme völlig zu
Auf den Gängen: Welchen Eindruck machen die Vorbeilaufenden? Freundlich. Es wird laut gegrüßt und gerne gelacht.
1 Stimme überhaupt nicht zu
2
3
4
5 Stimme völlig