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Mein Boss, die Memme

Mein Boss, die Memme

Titel: Mein Boss, die Memme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick D. Cowden
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ist: absoluter Ehrlichkeit.
    Memmen-Chefs, so viel ist klar, sind Meister darin, sich aus schwierigen Situationen geschickt herauszuwinden. Umso wichtiger ist es, sie auf frischer Tat zu ertappen und genau in diesem Moment zur Rede zu stellen. Wenn es sein muss auch vor versammelter Mannschaft. Als Mitarbeiter können und müssen Sie sich das manchmal erlauben, weil Sie in einer schlechteren Position sind als ein Chef, der Sie bewusst vor Ihren Kollegen runterputzt. Er hat die Wahl, wann und wie er Kritik vorbringt. Sie als Mitarbeiter dagegen genießen diesen Luxus oft nicht.
    Wenn ein Ego-Shooter vor Ihrem Team eine Ansprache hält und es dabei für nötig erachtet, in herablassender Art einen Kollegen bloß zu stellen, dann ist es Zeit aufzustehen. Und zwar sofort, anstatt erst Tage später einen Beschwerdebrief in einen ominösen Kummerkasten einzuwerfen. Nein, in diesem Moment müssen Sie Ihre Stimme erheben und Ihrem Boss in klaren Worten vermitteln, dass sein Verhalten inakzeptabel ist. Sie sollten dabei nicht brüllen. Sie müssen es nur klar und deutlich feststellen.
    Diese schonungslose Ehrlichkeit funktioniert auch in anderen Situationen und bei anderen Memmen-Typen. Haben Sie den Eindruck, dass Ihnen ein Sozialallergiker aus dem Weg geht, dann gehen Sie zu ihm und sagen es ihm ins Gesicht. Ohne Weichspüler, gerade heraus. Zeigen Sie Ihre Gefühle – seien Sie bestimmt, ohne aggressiv zu werden.
    Der Grund, warum diese Ehrlichkeit so entwaffnend wirkt, ist folgender: Sie bewegen sich endlich auf Augenhöhe mit Ihrem Boss. So, wie es eigentlich immer der Fall sein sollte, wenn die Beziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeiter von Respekt und Wertschätzung geprägt ist.
    Was aber tun, wenn eine fiese Macho-Memme Sie wie den letzten Dreck behandelt und Sie unter der Gürtellinie beleidigt? Ich finde, auch da sollten Sie auf Augenhöhe bleiben. Geben Sie es ihm mit gleicher Münze zurück. Und achten Sie in diesem Fall ausnahmsweise mal nicht auf Ihre Wortwahl. Ihr Chef soll endlich mal spüren, wie es ist, so behandelt zu werden. Schlagen Sie zurück. Dann kapiert Ihr Boss endlich, wo die Grenzen des Erträglichen liegen. Ein heilsamer Schock für einen Menschen, der schlechtes Benehmen als sein Vorrecht ansieht.
    Für all das brauchen Sie definitiv Mut. Sie gehen ein Risiko ein. Im besten Fall aber sind Ihre Kollegen ähnlicher Meinung und bereit, ihre Meinung zu sagen. Meist braucht es nur einen, der den Anfang macht. Dann gehen Sie gemeinsam vor. Wechseln Sie sich ab in Ihren »Chef-Ansprachen«. Nehmen Sie Ihren Macho-Chef von allen Seiten in die Mangel. Kollektiver Mut lässt keiner Memme einen Spielraum mehr.
    Und wenn Ihr Team nur aus Jasagern besteht, die sich in ihr Schicksal gefügt haben und es an jeder Unterstützung bei dieser Vorgehensweise mangeln lassen? Wenn Ehrlichkeit in Ihrem Team weder Chef- noch Kollegensache ist? Dann sollten Sie ernsthaft darüber nachdenken, wie alt Sie an diesem Arbeitsplatz noch werden wollen – oder können.
    Die bisherigen Tipps sind geeignet, um die unmittelbare Beziehung zu Ihrem Boss aktiv zu beeinflussen. In Teil Zwei haben wir allerdings festgestellt, dass die Person Ihres Memmen-Chefs leider noch nicht das Ende vom Lied ist. Vielmehr ist sie oft nur die Spitze des Eisbergs im Memmen-Biotop.
    Was also tun, wenn Ihr Unternehmen den Memmen-Chefs diesen Spielraum erst gibt und ihr Verhalten womöglich noch begünstigt? Finden Sie im nächsten Kapitel heraus, in welcher Art Firma Sie gelandet sind und welcher Geist dort umgeht. Und entdecken Sie einen Weg, wie Sie sich als Mitarbeiter dieser Firma – und zwar auch und gerade als Führungskraft Ihres eigenen Teams – gegen böse Geister wehren und Ihr Team mit positiver Energie aufladen können.

2. Mit Mumm:
Wie Sie aufrecht Karriere machen
    Was tun, wenn Sie als Mitarbeiter oder Führungskraft den Eindruck bekommen in einem Unternehmen zu sitzen, in dem Sie über kurz oder lang Ihre guten Vorsätze über Bord werfen müssen? Oder sich sogar schon bei der Unterwanderung Ihrer eigenen Ideale ertappt haben?
    In welcher Situation Sie sich als Mitarbeiter oder Führungskraft befinden, hängt neben Ihren persönlichen Voraussetzungen vor allem von Ihrem Alter und Ihrer Berufserfahrung ab.
    Vielleicht gehören Sie selbst schon zu den erfahrenen Führungskräften. Sie haben bereits

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