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Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Titel: Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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Minuten später bewies er ihr erneut, wie recht sie damit hatte.

13. KAPITEL
    T erry hätte dieses Profil überall wiedererkannt – auch im Dunklen. Vielleicht sogar gerade im Dunklen, denn Evan hatte meistens auf dem Rücken und sie ihm zugewandt auf der Seite geschlafen. Wenn sie nachts die Augen geöffnet hatte, war sein Profil das Erste gewesen, das sie gesehen hatte.
    Oh Gott, er sah so traurig aus, wie er da auf der Bank beim Spielplatz saß! Evan hatte die Ellbogen auf die Knie gestützt und starrte ins Nichts. Er ließ die Schultern hängen und wirkte entsetzlich niedergeschlagen.
    Am klügsten wäre es gewesen, sofort wieder reinzugehen und ihn in seinem selbst fabrizierten Unglück sitzen zu lassen. Es war schließlich alles bloß seine Schuld.
    Trotzdem brach es Terry das Herz, ihn so zu sehen. Leider gab es keinen Schalter, mit dem man die Liebe abstellen konnte. Sie brachte es nicht über sich, ihn einfach da hocken zu lassen. Was bist du nur für eine dumme Gans, dachte sie und machte sich dennoch auf den Weg zum Spielplatz. Dabei war sie so leise wie möglich, obwohl es sie eigentlich nicht kümmerte, ob jemand von der Familie aufwachte und sie beobachtete.
    „Ich kann nicht schlafen, wenn du nur einen Steinwurf von mir entfernt bist“, meinte er, als sie sich neben ihm auf die Bank setzte. „Du weißt schon: so nah und doch so fern.“
    „Du hast mich verlassen.“
    „Und noch ein Klischee: Ich kann nicht mit dir leben, aber auch nicht ohne dich.“
    Terry lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wenn du Mitleid suchst, schau im Wörterbuch zwischen Mist und Muskelschwund nach.“
    „Von dir habe ich verdammt noch mal keins erwartet.“
    Trottel.
„Warum bist du dann hier?“
    „Weil du gesagt hast, dass du mich vermisst. Ich wollte dich sehen, bevor du es dir anders überlegst. Ich schätze, ich bin zu spät gekommen.“
    Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Das Schweigen zog sich hin. Grillen zirpten. Ein Kerl in einem Zelt dicht neben ihnen schnarchte so extrem laut, dass Terry sich darüber wunderte, dass seine Frau ihn nicht mit dem Kissen erstickte. Terry schaute einem Stinktier hinterher, das auf der Suche nach Essensresten von einem Zelt zum anderen huschte. Wenn es schlau war, probierte es sein Glück bei Mike und Lisa.
    „Ich liebe dich“, sagte er ruhig und starrte dabei weiter das Gras zu seinen Füßen an.
    „Hör auf! Komm mir bloß nicht so!“
    „Aber es ist wahr.“
    „Das hast du mir auch in der Nacht gesagt, bevor du am nächsten Morgen einfach abgehauen bist. Entschuldige, dass ich dir seitdem nicht mehr so richtig glauben kann.“
    „Na ja, immerhin musst du dich jetzt nicht mehr mit den dreckigen Socken abplagen, die ich herumliegen lasse.“
    Als er aufstehen wollte, hielt sie ihn zurück. Sie kannte ihn zu gut und wusste, dass der lockere Ton über seine wahren Gefühle hinwegtäuschen sollte. „Warum bist du wirklich hier?“
    „Du hast gesagt, du vermisst mich, und ich wollte herkommen, ehe du deine Meinung änderst.“
    „Für einen Kerl, dem es etwas bedeutet, ob ich ihn vermisse, hast du dir ganz schön wenig Mühe gegeben.“
    „Du hast dir auch nicht gerade ein Bein ausgerissen.“
    „Ich bin auch nicht diejenige, die abgehauen ist.“
    „Einer von uns musste es ja tun.“
    Weil das leider stimmte, flippte Terry nicht gleich wieder aus. Sie hatte selbst mehr als einmal darüber nachgedacht, dass ihre Ehe wahrscheinlich nicht halten würde, wenn Steph aus dem Haus war. Ohne ihre Tochter hatten sie praktisch keinen Grund, zusammenzubleiben, geschweige denn ein Thema, über das sie hätten reden können. Was sollte sie da noch zusammenhalten?
    „Und du bist nicht auf die Idee gekommen, mit mir zu sprechen?“, entgegnete sie leise. „Oder vorher mit mir über eine Trennung zu reden? Hast du wirklich gedacht, sofort abzuhauen wäre das Beste für unsere Ehe?“
    „Hättest du mir denn zugehört?“
    Wahrscheinlich nicht.
„Aber du hättest es wenigstens versuchen können.“
    „Wir hätten beide Dinge gesagt, die für immer zwischen uns stehen würden.“ Er schien sie umarmen zu wollen, ließ die Hand jedoch wieder sinken. „Ich war so unglücklich, und ich kann so nicht weiterleben.“
    „Dann hättest du dir die Fahrt hierher sparen können. Ich werde mich nicht wie durch Magie ändern, nur weil du weggegangen bist.“ Sie stand auf. Egal wie traurig er aussah oder wie einsam er sich gerade fühlte: Dieses

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