Mein feuriges Herz
nicht geküsst hatte. Wie ein Verdurstender trank er von ihren Lippen, atmete den Rosenduft ein, der ihr entströmte, bis jede Faser in ihm schmerzlich nach Erlösung lechzte.
Er lehnte sie gegen die Wand, hob ihre Röcke, fand den Schlitz in ihrer Pluderhose und begann sie zu streicheln. Sie war feucht und bereit, ihr Verlangen ebenso entbrannt wie das seine.
„Wir haben nicht viel Zeit“, raunte er an ihren Lippen.
„Wir brauchen nicht viel Zeit“, hauchte sie atemlos und nestelte am Bund seiner Reithosen. Gray half ihr, hob sie hoch, schlang ihre Beine um seine Hüften, und dann drängte er sich in ihren heißen Schoß, spürte ihre Hände, die sich in sein Haar wühlten, hörte, wie sie leise in seinen Mund stöhnte.
Er trieb sich tief in sie, immer wieder, völlig entfesselt. Er wollte sich nicht länger zurückhalten. Das war es, wonach er sich sehnte, was er von der Frau in seinen Armen brauchte, diese enthemmte Leidenschaft, die nichts gemein hatte mit dem routinierten Liebesspiel, das er mit ihr seit der Hochzeit trieb. Er lechzte nach einer wilden, ekstatischen Verschmelzung wie in jener Sturmnacht.
„Ich brauche dich“, stöhnte er. „Ich habe noch nie eine Frau so heiß begehrt.“
„Gray …“ Sie küsste ihn, konnte nicht genug von ihm bekommen, tauchte ihre kleine Zunge in seinen Mund.
Aus seiner Brust stieg ein tiefes Stöhnen auf. Er bemühte sich, auszuharren, aber als er ihre Erlösung spürte, war es um ihn geschehen. Ein überwältigender Höhepunkt brach über ihn herein, schüttelte ihn und spannte seine Muskeln. Er biss die Zähne aufeinander, um nicht laut aufzuschreien.
„Letty …“, stöhnte er beinahe schluchzend, trieb sich ein letztes Mal in sie und verschmolz ganz mit ihr. „Meine süße Geliebte …“
Gray spürte, wie sie sich in seiner Umarmung versteifte. Sie holte stockend Luft, stemmte die Hände gegen seine Brust und begann, sich gegen ihn zu wehren.
Erst dann begriff er, dass sie zitterte und gegen ihre Tränen ankämpfte. Sanft stellte er sie wieder auf die Füße.
„Was ist dir, Liebes? Habe ich dir wehgetan?“
Sie blickte starr zu ihm hoch, Tränen liefen ihr über die Wangen. „Ja, du hast mir wehgetan, Gray. Du hast mir das Herz gebrochen.“ Hastig strich sie die Röcke glatt, rannte aus dem Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu.
Fassungslos und völlig verwirrt stand Gray da. Was um Himmels willen hatte er nur getan?
Du hast sie Letty genannt, du Narr.
Der Name war ihm einfach entschlüpft, ohne dass er wusste warum. Aber das konnte doch nicht so gravierend sein.
Wie auch immer, seine Frau stand unter seinem Schutz, und er musste sie finden.
Hastig knöpfte er sich die Hose zu, lief aus dem Zimmer und hastete den Flur entlang. Coralee war verschwunden. Unten an der Treppe entdeckte er Charles, der sich mit Jason unterhielt.
„Habt ihr Coralee gesehen? Sie verschwand plötzlich, und ich kann sie nicht finden.“
„Wir helfen dir bei der Suche“, sagte Jason. „Ich sehe oben nach, und ihr zwei sucht hier unten.“
„Wir müssen sie finden!“, rief Gray in höchster Not. „Nicht auszudenken, was ihr zustoßen kann.“
Charles nahm ihn beim Arm, um ihn zu beruhigen. „Wir finden sie. Ich bitte Derek, uns zu helfen.“
Kaum hatten die Männer ihre Suche begonnen, trat Coralee zu Gray, als sei sie soeben von einem Spaziergang zurückgekehrt. Allerdings wirkte sie blass und verstört, und sein Herz zog sich zusammen. Seine Besorgnis wandelte sich in Zorn.
„Wo zum Teufel bist du gewesen, Coralee? Du hast mich zu Tode erschreckt.“
Sie wurde noch bleicher und holte stockend Luft. „Ich fühle mich nicht wohl, Mylord, und würde gerne nach Hause fahren.“
„Bist du krank? Was ist geschehen?“
„Nichts ist geschehen. Ich möchte nur … nach Hause.“
„Gut, einverstanden.“ Er nahm sie bei der Hand, holte ihren Mantel, verabschiedete sich von seinen Brüdern, Rebecca und Jason, und verließ mit Coralee den Ball. Die Wächter nahmen ihre Plätze hinter der Karosse ein, während das Paar einstieg.
Auf der Fahrt nach Castle Tremaine beobachtete Gray seine Frau scharf, die kerzengerade und mit versteinerter Miene ihm gegenüber saß.
Vielleicht hatte er ihr mit seiner wilden Leidenschaft zu sehr zugesetzt.
„Sag mir bitte, was ich getan habe“, begann er, als die Karosse durch die Nacht rollte. „Liegt es an der Art, wie ich über dich hergefallen bin? War ich zu grob?“
Corrie schüttelte den Kopf. „Du warst
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