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Mein feuriges Herz

Mein feuriges Herz

Titel: Mein feuriges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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sanftem Schenkeldruck spornte er sein Pferd an und galoppierte der Kutsche voraus.
    Verdutzt sah Corrie ihm nach und konnte kaum glauben, was sie gehört hatte.
    „Ihr Gatte liebt Sie sehr.“
    Corrie wandte sich ihrer Begleiterin zu. „Wieso sagen Sie das?“
    „Weil ich es in seinen Augen sehe, wenn er Sie anschaut. Aber das hat er Ihnen gewiss selbst gesagt.“
    Corrie schüttelte den Kopf. „Ich weiß eigentlich nicht, was Gray für mich empfindet.“
    „Haben Sie ihm gesagt, was Sie für ihn empfinden?“
    „Ich liebe ihn, aber …“
    „Aber?“
    „Ich scheue mich, es ihm zu sagen.“
    „Warum denn, in aller Welt?“
    Wovor hatte sie eigentlich Angst? „Gray glaubt nicht an die Liebe. Er würde mich wahrscheinlich für eine Närrin halten.“
    „Oder er würde gerne hören, dass Sie ihn lieben, so wie Sie gerne wüssten, dass er Sie liebt.“
    War das möglich? Rebecca hatte behauptet, Gray sei nicht zur Liebe fähig. Aber wenn Corrie an ihre gemeinsame Zeit in London dachte, musste sie einräumen, dass er ihr seine Zuneigung auf hundert verschiedene Arten gezeigt hatte.
    Gray zu lieben war leicht. Es ihm zu sagen, war schwer. Aber vielleicht brauchte er, wie Mrs. Lawsen sagte, ihre Liebe ebenso dringend wie sie die seine.
    Sie schmiegte das Baby enger an sich und lehnte sich in die Polster zurück. Irgendwie würde sie den Mut finden, ihm ihre Gefühle zu gestehen. Vielleicht heute Nacht.
    Eine wehmütige Sehnsucht erfüllte sie. Seit dem Theaterabend hatte Gray sie nicht mehr zärtlich berührt. Heute Nacht würde sie ihm zeigen, wie sehr sie ihn begehrte … und dann würde sie ihm ihre Liebe gestehen.
    Zweifel stiegen in ihr hoch. Lieber Gott, wie würde er darauf reagieren?

30. KAPITEL
    Gray ritt dem Wagen voraus die erleuchtete Kiesauffahrt entlang, zügelte Raja vor dem Schloss, schwang sich aus dem Sattel und übergab dem Stallburschen die Zügel.
    „Willkommen daheim, M’lord.“
    „Danke, Dickey.“
    Gray freute sich tatsächlich, wieder daheim zu sein, ungeachtet der widrigen Umstände, und fragte sich, wann ihm dieses Haus, dem er vor Jahren so hastig entflohen war, lieb geworden war.
    Das Portal wurde geöffnet, zwei Diener eilten die Stufen hinunter. Der Butler machte ein erstauntes Gesicht beim Anblick seines Herrn.
    Es wäre höflich gewesen, die Familie von seiner Rückkehr zu unterrichten und Charles auf seinen Sohn vorzubereiten. Aber Gray wollte die Auseinandersetzung seines Bruders mit Rebecca hinauszögern, die sich gewiss nicht so leicht mit der Existenz seines unehelichen Kindes abfinden würde.
    Andererseits war Gray sich sicher, dass Charles den Wunsch hatte, seinen Sohn in der Obhut der Familie aufwachsen zu sehen, mochte Rebecca sich noch so sehr dagegen sträuben.
    Der Diener half Coralee aus der Kutsche. Einen Augenblick später kam Homer schwanzwedelnd angerannt, und sie streichelte liebevoll sein struppiges Fell.
    „Komm, Mylady“, forderte Gray sie auf und führte sie mit dem Baby im Arm ins Haus. Der Rest der Reisegesellschaft folgte ihnen.
    „Mrs. Lawsen und Miss Beasley bringen Joshua nach oben ins Kinderzimmer“, gab er Anweisungen, sobald alle in der Halle versammelt waren. „Unsere Haushälterin Mrs. Kittrick zeigt Ihnen den Weg.“
    „Aber Gray …?“ Fragend sah Coralee ihn an.
    „Wir wollen taktvoll sein und Charles Zeit geben, die freudige Nachricht zu verarbeiten und die Dinge ins Lot zu bringen.“
    Sie nickte und legte Mrs. Lawsen das Baby in die Arme.
    „Die Herrschaften speisen gerade“, erklärte der Butler. „Mrs. Forsythe gibt eine Dinnergesellschaft für ein paar Freunde.“
    „Verstehe.“ Gray räusperte sich. „Sagen Sie meinem Bruder, ich wünsche ihn in einer dringenden Angelegenheit zu sprechen.“
    „Sehr wohl, Mylord.“
    „Wir warten im blauen Salon.“
    „Ja, Mylord.“ Der silbergraue Butler entfernte sich beflissen.
    Nach wenigen Minuten betrat Charles mit ernster Miene den Salon. „Gottlob, ihr seid beide wieder wohlbehalten daheim. Wir haben uns große Sorgen gemacht.“
    „Es ist eine lange Geschichte, Charles. Setz dich zu uns.“
    Die Sorgenfalten im Gesicht seines Bruder vertieften sich, als er in einem Sessel Platz nahm, während Coralee und Gray sich auf das Sofa setzten. Gray berichtete in groben Zügen von den Geschehnissen in London, um eine Überleitung zum eigentlichen Thema zu finden.
    „Wieso hast du uns nicht wissen lassen, dass ihr in Gefahr seid?“, fragte Charles mit leisem Vorwurf. „Wir

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