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Mein feuriges Herz

Mein feuriges Herz

Titel: Mein feuriges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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Letty Moss, Herrgott noch mal! Letty hatte keine Ahnung von römischer Geschichte.
    Corrie setzte ein gewinnendes Lächeln auf. „Ganz recht. Aber eine Freundin von mir kennt sich mit Geschichte aus. Sie hat ein Buch über das alte Rom gelesen und mir davon erzählt.“
    „Das Kolosseum ist tatsächlich ein faszinierendes Bauwerk“, nahm Jason das Gespräch gottlob wieder auf. „Es gibt ein Gewirr von unterirdischen Gängen und Zellen, wo die Römer die wilden Tiere hielten und die Gladiatoren untergebracht waren. Und auf den erstaunlich gut erhaltenen Ehrentribünen thronte Julius Cäsar mit seinem Gefolge.“
    „Eines Tages würde ich gerne nach Rom reisen und all die Sehenswürdigkeiten bewundern.“
    Während die Tafelnden sich den gefüllten Kapaun schmecken ließen und dem erlesenen französischen Rotwein zusprachen, berichtete Jason von seinen Eindrücken der Italienreise, und Corrie lauschte hingerissen.
    Sie stellte ihm auch Fragen über seinen Besuch in Frankreich, und er gab bereitwillig Auskunft.
    Jason lächelte sie über den Tisch hinweg an. „Vous êtes une très belle femme“, scherzte er, und seine blauen Augen blitzten. „Sie sind eine sehr schöne Frau . “
    „Et vous monsieur, êtes un flatteur“, konnte sie nicht widerstehen zu antworten. „Und Sie, mein Herr, sind ein Charmeur.“
    Gray beäugte sie argwöhnisch.
    „Ich kann nur ein paar französische Brocken“, erklärte sie mit einem verschämten Lächeln. „Ich kann bis fünfzig zählen, nach dem Weg fragen und ein Kompliment erwidern. Ich würde zu gern Französisch sprechen – es ist so romantisch, finden Sie nicht auch? Aber leider bin ich nicht sprachbegabt.“
    Lügnerin. Sie sprach fließend Französisch und Italienisch und seit Neuestem auch ein paar Brocken Norwegisch, die Kristas Gatte Leif ihr beigebracht hatte. Sie hatte immer schon ein Ohr für Fremdsprachen gehabt. Und sie sehnte sich danach, Frankreich zu besuchen und sich mit den Leuten dort zu unterhalten.
    „Eigentlich ist Gray der Weltreisende in der Familie“, begann Jason wieder. „Er verbrachte einige Jahre im Ausland, bevor er zur Armee ging. Wussten Sie, dass er drei Jahre in Indien stationiert war?“
    Corrie bemerkte, dass Gray sie beobachtete. „Ja … Rebecca erwähnte etwas davon.“
    „Vielleicht erzählt er Ihnen einmal von Indien.“
    Nur zu gern hätte sie seinen Geschichten über Indien gelauscht. Aber der Earl machte keine Anstalten, das Thema aufzugreifen. Stattdessen lehnte er sich zurück und blickte in seiner herablassenden Art über die Tafelrunde in ihre Richtung.
    Im schwarzen Abendanzug, einem blütenweißen Hemd und taubengrauer Weste sah er atemberaubend aus. Sein schwarzes, im Nacken gebundenes Haar glänzte im Schein des Kristalllüsters. Mochte Lord Jason im herkömmlichen Sinn auch der schönere Mann sein, war Gray mit seinen markant geschnittenen Gesichtszügen einfach umwerfend in seiner verwegenen Männlichkeit.
    Sie spürte seinen unverfrorenen Blick an ihrem Busenansatz. Ihre Brustspitzen verhärteten sich zu kleinen Perlen und drängten sich prickelnd gegen das enge Mieder, was eine höchst verstörende Wirkung auf sie ausübte.
    Ihr war, als habe er sie berührt und seine großen, gebräunten Hände an ihre Brüste gelegt. Dieser Mann war ein wahrer Satan. Im Grunde war es nicht ihre Schuld, versuchte Corrie sich einzureden, wenn eine sündige Seite in ihr so heftig auf ihn reagierte.
    Für den Rest des Dinners bemühte sie sich krampfhaft, ihre Aufmerksamkeit ausschließlich auf seinen Cousin zu richten. Sollte der Satan doch zur Hölle fahren.

10. KAPITEL
    Es war still und dunkel im Schloss. Während die anderen Bewohner schliefen, vertrieb Corrie sich die Zeit mit Lesen, um wach zu bleiben, und blickte immer wieder ungeduldig zur Kaminuhr. Als endlich zwei helle Glockenschläge ertönten, huschte sie zur Tür. Sie wollte Allison nicht wecken, der sie nichts von ihrem Plan erzählt hatte, um sie nicht zu beunruhigen.
    Über dem weißen Baumwollnachthemd trug sie ihren blauen, wattierten Morgenrock, bis zum Hals zugeknöpft. Sie nahm den Kerzenleuchter zur Hand, eilte den Flur entlang und die Treppe hinunter.
    Mittlerweile wusste sie, wo das Arbeitszimmer des Earls lag, das ihr Ziel war. Als sie es nun betrat, fragte sie sich, ob Gray das dunkle, massive Mobiliar selbst ausgesucht hatte, das dem Raum eine düstere, abweisende Atmosphäre verlieh.
    Erst als sie eine Tür zu einem angrenzenden kleineren Raum öffnete,

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